In dem Geschicklichkeitsspiel Muzzle von Fantastic.TV spielen Sie eine kleine Maus, die versucht, mit ihrer neuen Erfindung, eine Art Auto für Mäuse, Essen in Form von Burgern oder Keksen zu sammeln, damit seine Familie nicht hungern muss. Die „Story“ ist, wie man oben wohl deutlich erkennt, nicht gerade berauschend.
Das ist der Inhalt des fast ganzen Spiels: In den Levels liegen Leckereien, wie Hamburger, Kekse oder Schokolade, verteilt, die man über eine Linie befördern muss. Mal muss man dafür Türen öffnen, Sachen ausweichen oder Gegenstände aus dem Weg räumen. Neben diesen Sammelaktionen gibt es auch noch wenige andere Spielmodi, z.B. das Hamburgerweitwerfen. Die machen nicht wesentlich mehr Spaß, als die Schubserei mit dem Essen, es ist vielleicht ein Versuch, einen Hauch von Abwechslung in das Spiel zu bringen. Muzzle verfügt über eine sehr einfache, aber spielerisch sinnvolle, Physik-Engine. Diese ist zwar alles andere als realistisch, aber schafft es, etwas mehr Witz in Spiel zu bringen. So muss man mit dem Gefährt der Maus an einem Zahnrad drehen, damit eine Tür aufgeht und die Maus in den Besitz der dahinter versteckten Kekse kommt. In einem Level wurden, warum auch immer man so etwas machen sollte, Burger mit Drahtfedern an Pfähle gebunden. Wenn man diese Burger anstupst, gehen die erst nach vorne, werden aber dann von der Feder wieder zurückgezogen. Wenn man alles Essbare in einem Level eingesammelt hat, erhält man, je nachdem wie viel Zeit Sie gebraucht haben, entweder den Gold, Silber oder Bronzepokal. In 70 Levels versuchen Sie, online oder alleine zu Hause einen dieser Trophäen zu ergattern. Es gib einen Online-Highscore, wo Sie ihre Erfolge auch hochladen können und, wenn Sie gut genug waren, sich verewigen können.
Die Grafik von Muzzle passt zum Spiel. Es sieht nicht realistisch aus, was in einem solchen Spiel wohl auch fehl am Platze wäre, aber die Grafik passt gut zum Spiel. Alles sieht irgendwie „süß“ aus. Der Spieler schaut stets aus der Vogelperspektive auf den Protagonisten, die Maus und ihr Fahrzeug, herab. So sieht man meistens den ganzen Level und verliert nicht so schnell den Überblick. Die Level sehen leider meistens ziemlich gleich aus: immer quadratisch. Auch das Grafik-Set der Level ähnelt sich sehr, sehr oft. So kommt leider kaum grafische Abwechslung auf. Das Ganze ist aber eindeutig auf kleine Kinder ausgelegt. Für ältere Zocker ist das Ambiente mit Mäusen usw. einfach zu kindisch und albern.
„Extrem einfache Bedienung“, so steht es auf der Verpackung. Ein solches Spiel, welches wohl eindeutig für die Jüngeren unter uns gedacht ist, sollte einfach zu handhaben sein. Leider ist dem nicht so. Das Spiel lässt sich entweder komplett mit der Maus steuern oder mit den Pfeiltasten. Leider gestaltet sich das sehr schwer. Die Maus ist selbst auf der niedrigesten Stufe sehr empfindlich und so ist es nocheinmahl so schwer das Gefährt durch die Level zu manövrieren. Dazu kommt die eigentlich gut gemeinte Physik-Engine, die das Ganze noch einen Ticken schwerer macht.
Im Spiel dudelt meisten immer die gleiche Musik über Ihre Boxen. Die ist zwar schön und auch passend zum Spiel gemacht, aber wird auf lange Zeit hin sehr öde und langweilig. Aber jeder hat ja die Möglichkeit, während des Spielens seine eigene Musik zu hören.
Eigentlich sollte man meinen, dass die Hauptzielgruppe auf kleineren Kindern liegt. Aber irgendwie ist das Spiel etwas zu schwer für diese Art von Spielern ausgefallen. Die Zeiten, die der Spieler erreichen muss, um das Level erfolgreich zu beenden, sind sehr knapp bemessen. So wird es für Kinder, die nicht sehr viel spielen oder sehr gut mit der Maus umgehen können, kein Zuckerschlecken, das Spiel zu meistern. Meiner Meinung nach ist der Schwierigkeitsgrad eindeutig zu hoch angesiedelt. Man muss viel Erfahrung mit dem Umgang mit der Maus haben, um hier als Sieger hervorzugehen. Kurz: Für die, die es gerne spielen wollen, ist es zu schwer und für die, die es spielen könnten ist es zu kindisch. (In einem Eigenversuch mit meiner neunjährigen Schwester hatte diese auch nach 10 Minuten genug vom Spiel. Es war ihr auch zu schwer und zu langweilig.)
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