Autor:  Matze Fenn 01.06.2012, letztes Update: 17.12.2021
Wertung: 2.0

Test: Snipers

Snipers - Screenshot
Snipers - Screenshot

Snipers Ghost Warrior war halbwegs erfolgreich, da verwundert es nicht, dass verschiedene Hersteller ein Stück von dem Erfolgskuchen abhaben wollen. Im Grunde ist dies auch optimal, so bekommen wir hungrige Zocker einiges an Games geliefert. Nun hat Big Ben Interactive für die Xbox und die Playstation 3 ein Sniper-Spiel entwickelt, das auf den ersten Blick ausgezeichnet aussieht. Ob allerdings der zweite Blick auch so vielversprechend ist, erfahrt ihr in unserem Test.

Die Geschichte, die es gar nicht gibt

Die Überschrift klingt schon sehr komisch, oder? Aber sie beschreibt doch ziemlich genau den Single-Player-Modus – es gibt nämlich keinen. Snipers ist ein reines Online-Spiel, also solltet ihr natürlich eine gute Internetverbindung haben.

Das einzige, was ihr allein spielen könnt, ist das Tutorial, das euch alle Funktionen und Bewegungen des Spiels näher bringt. PS3-Besitzer können sich Snipers mit einem Gewehr und einem Headset kaufen, die Xbox-Besitzer können nur das Game kaufen. Bei unserer Test-Version war kein Zubehör dabei, deshalb können wir dies nicht in die Bewertung mit einfließen lassen.

Seid leise, still und bleibt unbemerkt

Ihr habt mehrere Spielmodi zur Verfügung. So könnt ihr klassisch im Death Match gegeneinander antreten, oder euch gegenseitig die Fahne klauen im Capture The Flag. Leider können wir auch nur vom Death Match berichten, da bei den anderen Spielvariationen fast nie etwas zustande gekommen ist. Bedauerlicherweise sind die Server dermaßen unterbelegt, dass man meistens nur zu viert auf einer kleinen Karte unterwegs ist. Wenn ihr abends spielt, könntet ihr mal Glück haben und eine Partie starten. Woran liegt das? Die Präsentation des Spiels war doch gar nicht mal so schlecht?

Na ja, als Sniper sollte man möglichst unbemerkt und leise unterwegs sein. Im Spiel selbst funktioniert dies aber nur bedingt. Verstecken kann man sich nicht richtig, da ein Pfeil immer anzeigt, wen ihr gerade umbringen müsst. So haben die Gegner eigentlich immer eine Ahnung, wo man sich gerade befindet. Das Töten mit der Sniper geht eigentlich unkompliziert und hat überhaupt keinen Sinn von Realismus. Man zielt zügig auf den Kopf, drückt ab und fertig. So etwas wie hinlegen und Luft anhalten fehlt gänzlich.

Damit ihr euch auch auf Dächer bewegen könnt, habt ihr einen Enterhaken dabei. Mit diesem könnt ihr problemlos jede Höhe erreichen. Meist enden die Spiele in einem „Wir treffen uns auf dem Dach und schauen, wer der bessere Schütze ist“-Wettbewerb. Die Granaten bringen es nicht wirklich, die Gadgets wie das Fernglas ist völlig überflüssig und im Spiel selbst ist es ein Katz-und-Maus-Spiel. Sich mal ordentlich zu tarnen und sich geschickt fortzubewegen ist genauso belanglos, wie das Aufleveln eures Charakters. Ihr schaltet zwar neue Waffen frei, allerdings unterscheiden die sich nicht wirklich. Ich will es noch mal auf den Punkt bringen, wenn ihr dann mal Glück habt und es kommt zu einem Match, dann ist das Spiel selbst auch nicht gerade spannend.

Technik

Die Steuerung des Spiels funktioniert eigentlich relativ gut. Allerdings macht das die großen Probleme des Spiels nicht wieder gut. Die Karten sind allesamt winzig und lieblos. Alles ähnelt sich, die Objekte sind detaillos und schlampig und generell sieht die Grafik in etwa so aus wie das etwas ältere Counter Strike 1.6. Anno 2012 und für diesen Preis erwartet man doch ein wenig mehr.

Vielleicht ist das Spiel mit dem echten Gewehr-Zusatz und dem Headset viel unterhaltsamer, leider konnten wir das nicht testen.

Fazit

Als eingefleischter Ego-Shooter-Fan kann ich vom Titel ehrlich gesagt nur abraten. Es kommen immer nur Spiele bei jeder gegen jeden zustande (wenn man Glück hat). Die Technik ist miserabel und auch das Spiel selbst macht keinen Spaß, da ihr nur Fangen spielt und versucht als erster den Gegner auszuschalten. Verstecken, schleichen und Strategie gibt es praktisch gar nicht. Wie schon oben erwähnt, ist das ganze vielleicht mit dem Zubehör, das es gibt, interessanter. Dieses lag uns aber nicht im Test vor, insofern ist die Wertung gerechtfertigt. Fans von Sniper-Spielen legen sich lieber Sniper Ghost Warrior zu oder warten auf den zweiten Teil.

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