Move? Ist das ein Lied? Nein Leute, PlayStation Move ist immer noch all gegenwärtig, allerdings unserer Meinung nach schon sehr stark verstaubt. Sehr wenige bis gar keine Games, die wirklich so hinreißend sind, dass man sich Move zulegen muss. Dabei ist das Konzept und die Umsetzung eigentlich ganz gut, vor allem eine Anschaffung nicht teuer. Zugegeben, meine Move Ausrüstung ist nie angesteckt und liegt ebenfalls im Schrank, aber das ist nun mal die Realität. Nun hat Sony ein neues Spiel ins Rennen geschickt, das euch nochmal sprichwörtlich verzaubern soll. Mit Hilfe eines magischen Buches (Augmented Reality) und eurem Zauberstab begeben wir uns in ein neues Abenteuer. Überzeugt das Ganze, oder sollte die Ausrüstung doch lieber im Schrank bleiben?
Vor über 200 Jahren kam Miranda Habicht auf die Welt. Als junge Zauberschülerin hatte sie es nicht unbedingt leicht, denn damals gab es weder Lehrbücher noch Trainingskurse und daheim wurde sie von ihren acht älteren Schwestern in die Irre geführt. Statt Hilfszauber lernte sie Flüche, die zahlreichen Sprüche brachten sie zur Verzweiflung. Daher schrieb sie das Buch der Zaubersprüche, einen Leitfaden für Anfängermagier und Fortgeschrittene, in der alles über die Zauber Incendio, Wingardium Leviosa etc. drinnen steht.
Spätenstens jetzt sollte euch was auffallen, oder? Das Ganze ist sehr stark an Harry Potter angelehnt. Ihr müsst euch sogar zu Beginn des Spiels selbst entscheiden, zu welchen Haus ihr gehören wollt: Ravenclaw, Hufflepuff, Gryffindor und Slytherin. Wir haben uns für letzteres entschieden, denn irgendwie zieht einem das Böse ja richtig an und macht Neugierig.
Bis zu diesem Zeitpunkt, war ich als Erwachsener tatsächlich richtig aufgeregt und vor allem gespannt, wie sich das ganze spielen lässt. Aber schon bald kam die kleine Enttäuschung: Wenn man etwas bekommt, was sehr Interessant ist, möchte man gleich loslegen, oder? Aber nein, hier müssen wir erst mal ewig den Erzähler zuhören, bis wir überhaupt mal dazu kommen den Zauberstab (Move Controller) zu benutzen. Das ganze zieht sich wirklich sehr lange hin und dürfte selbst für das jüngere Publikum, was meist noch ungeduldiger ist viel schlimmer sein! Geht es endlich los, dürfen wir in jeden Abschnitt zwei neue Zaubersprüche erlernen. So lernt man zum Beispiel einen Wasserzauber, mit den man Brände löschen kann oder wir benutzen den Stab um lästiges Ungeziefer zu entfernen. In den teils kniffligen und abwechslungsreich gestalteten Herausforderungen am Ende jedes Kapitels gilt es schließlich, alle bisher gelernten Zauber anzuwenden. Wer hier nicht ruckzuck den rechten Spruch parat hat, endet schon mal mit einer Sphinx in einem Sandgrab. Erstaunlich, mit welch Ideenreichtum das Spiel hier glänzt. Schade nur, dass der Spaß nach fünf Kapiteln und etwa sechs Stunden schon wieder vorbei ist. Hat man alle Abschnitte einmal erledigt, darf man sich an besonders hartnäckigen und schweren Herausforderungen wagen.
Im Grunde genommen ist Wonderbook nichts neues, wir kennen das ganze schon von der PS Vita oder vom Nintendo 3DS. Dennoch ist die Idee sehr nett, den so wird eure Umgebung auf witziger Weise komplett verändert und ihr seid mit darin um eure Zauber zu wirken. Das Ganze hat allerdings einen bitteren Nachgeschmack: Wer die Kamera nicht optimal hinstellen kann, sodass sie perfekt auf euch und das Buch abzielt, der wird damit nicht viel Freue haben. Wer dies und viel Beleuchtung im Raum hat, der kann sich wirklich auf ein kurzes Abenteuer freuen. Aus unserer Sicht ist nicht nur das spielerische Interessant, sondern vielmehr das ganze mitanzusehen. Allerdings macht man das vielleicht einmal, spielt es kurz durch und was war es auch schon. Kinder werden wohl länger und mehr Freude daran haben können.
Die Effekte an sich hätten ruhig noch ein bisschen mehr Biss haben können. Die Flammen zum Beispiel sehen nicht besonders gut aus, auch andere Details sehen nicht sehr schön aus.
Wonderbook ist für Kinder sicherlich ein sehr nettes Spiel. Auch Erwachsene werden kurzeitig Freude daran haben, weil es einfach witzig ist. Allerdings vergeht einem schon anfangs die Lust, da der Sprecher unnötig lange erklärt und spricht. Die Zauber wirken ganz gut und bringen tatsächlich Freude auf, aber auf Dauer gesehen wird Wonderbook mit diesem Spiel sehr schnell langweilig!
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