Die Macher der Moonchild-Saga, Aldorlea Games haben zusammen mit roka ein grotesk witziges RPG in 16-bit Optik rausgebracht. Warum mir in einer NextGen Welt gerade dieses Game so Freude macht, verrät das Review.
Es muss nicht immer High End sein: das beweist The Book of Legends von Aldorlea Games. Dieses Japano-RPG strozt nur so von Klischees und ist grafisch kaum weiter als die ersten Final Fantasy Teile. Auch die Story ist schnell erklärt: Jordan ist ein absoluter Anti-Held, grob, rüpelhaft, sexistisch und brutal. Aber leider auch der stärkste Krieger des Landes. Daher ist man gezwungen, ihn darum zu bitten, einen Dämonen zu bannen. Blöderweise bringt Jordan den nervigen Dämon aber einfach um und tritt dabei eine Katastrophe nach der anderen los. Dumm gelaufen.
Die 16-bit Optik ist einfach unschlagbar. Da kommt ein Independent Studio und macht einfach mal etwas, das es in den Anfängen der RPGs zuhauf gab, aber es funktioniert. Mich erinnert das Ganze stark an die guten alten Klassiker, von den kleinen Pixel-Maps bis zu den rundenbasierten Kämpfen. Das ist einfach Nostalgie pur, obwohl das Game an sich in dem Sinne kein Abklatsch ist, denn Anti-Held Jordan bringt einen derben Spruch nach dem anderen. Weibliche Mitstreiter werden permanent angegraben, die Feind plump beschimpft. Nett ist das Spiel nun wirklich nicht. Nebenbei ist es aber auch unheimlich witzig, denn sowohl die Sprüche als auch die Story sind im Grunde sehr platt und dumm und treiben es damit so auf die Spitze, dass ein paar Lacher kaum ausbleiben.
Am Anfang seiner Mission wird zu Jordan gesagt, er solle sich bitte mit niemandem zusammen tun, um die Mission streng geheim zu halten. Was tun wir also? Suchen nach so vielen Partymitgliedern wie nur möglich! Wir können immer nur drei gleichzeitig mitnehmen, die Teammitglieder aber stets austauschen. Und die warten wirklich überall. Die Spielwelt ist voller Geheimnisse und versteckter Truhen und so ist es auch mit Mitstreitern. Sogar Tiere folgen euch! Von einer Kuh mit heilenden Kräften bis zu wilden Wölfen oder Adlern ist alles dabei. Eure menschlichen Mitstreiter werden weitestgehend in der Story auf euch stoßen, aber auch hier gibt es einige, die sich gekonnt verbergen können und erst gefunden werden müssen! Oft müsst ihr euch entscheiden, wen ihr mitnehmt. Es gibt zum Beispiel Mitstreiter, die euch nur begleiten, wenn ihr einen anderem die Freundschaft kündigt. So kommt man schon mal ins Grübeln! Außerdem leveln die inaktiven Partymitglieder nicht automatisch mit, sodass man immer einen Trainingsfokus setzen muss.
The book of Legends ist in Sachen Gameplay mehr als simpel: Das Aufleveln und Lernen von Fähigkeiten passiert so gut wie von selbst. In Kürze können Jordan und seine Mitstreiter viele coole Fähigkeiten erlernt, die im klassischen rundenbasierten Kampfsystem eingesetzt werden. Ihr könnt aber auch einfach von der Rush-Funktion gebrauch machen und euch so rasant durch einen Kampf klicken. Trotzdem sind die Gegner nicht gerade einfach: Haushalten mit Magie, Geld und Ausrüsten ist genau so wichtig wie regelmäßiges Training, denn die Bosskämpfe werden natürlich immer härter. Das Spiel beweist, dass ein einfaches Spielprinzip seine Vorzüge haben kann. Und da die Level variieren, ihr verschiedene Nebenmissionen erhaltet und es viel zu entdecken gibt, hat der Spielspaß kein allzu frühes Ende.
Dieses genial bekloppte RPG ist auf jeden Fall ein Geheimtipp für Retro-Fans. Eine altbackene Grafik mit erfrischend derbem Humor ist eine wunderbare Abwechslung zu vielen modernen Genrevertretern. Die Story sowie alle Nebenmissionen halten euch lange beim Spielen auf Trab. Kann man sich getrost mal antun!
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