Toki Tori ist ein Puzzlespiel mit Jump-and-Run-Flair von der niederländischen Firma Two Tribes. Es erschien ursprünglich 2001 von Capcom für den Game Boy Color. Zum Jahresbeginn wurde es in einer überarbeiteten Form erneut auf Valves Vertriebsplattform Steam für den PC veröffentlicht. Unser Test soll zeigen, was ihr von dem Spiel erwarten könnt.
Das Prinzip von Toki Tori ist schnell verstanden: Das kleine Küken Toki Tori muss in über 80 Leveln eine gewisse Anzahl an Eiern einsammeln, die jeweils über einen Spielabschnitt verstreut sind. Erst dann wird der nächste Level freigeschaltet. Die Karten sind dabei aufgebaut wie ein Labyrinth durch das sich der Spieler hindurcharbeiten muss. Das Spiel ist in vier Welten unterteilt, die nach und nach spielbar sind.
Zunächst fängt der Spieler im Wasserfallwald an. Dann betritt das kleine Küken ein Gruselschloss, einen Schleimkanal und einen Blasenpark. In jeder dieser Welten gibt es drei unterschiedliche Schwierigkeitsgrade (Normal, Schwer und Bonus), die man absolvieren kann. Spielt man eine Spielwelt durch, kann man das erste Level der nächsten Spielwelt in Angriff nehmen, oder aber sich an sieben Leveln einer weiteren Spielwelt im schweren Schwierigkeitsgrad probieren.
Um das ganze Spielgeschehen interessanter und schwieriger zu gestalten, muss Toki Tori sich mithilfe einiger Werkzeuge den Weg selbst ebnen. Er muss Abgründe überbrücken, kann sich teleportieren oder Gegner einfrieren. Dadurch erreicht das zunächst sehr simple Spielprinzip schnell einen hohen Anspruch. Weil ein Level derart schwierig werden kann, kann der Einsatz eines Jokers als einziger Ausweg aufscheinen, um das Level zu überspringen. Einziger Haken ist, dass nur ein einziger Joker zur Verfügung steht und dieser nur wieder zurückgewonnen werden kann, indem wir das Level meistern, in dem wir zuvor den Joker benutzt haben.
Die PC-Version von Toki Tori lässt sich mit Tastatur, Maus oder Gamepad bedienen. Die Steuerung fällt simpel aus: Mit Pfeil- und Leertaste werden sowohl das Küken als auch die Aktionen gesteuert. Die Steuerung ist allerdings frei anpassbar, sodass der Spieler sich nicht darauf beschränken muss. Ein klarer Pluspunkt!
Die Grafik von Toki Tori hat sich zum Game-Boy-Vorgänger verbessert, ist aber gegenüber dem direkten Wii-Pendant noch ein Stück schöner und bunter geworden. Die Hintergründe und herumstreunenden Gegner wie z. B. Stachelschweine wurden einer Frischzellenkur unterworfen. Es wirkt keinesfalls überladen. Der Independent-Hit ist ein Spiel für kleines Geld, kostet keine 5 Euro.
Die Geräuschkulisse ist stimmig, meist fröhlich. Auf jeden Fall passt sie sich dynamisch dem Geschehen an. In der Umgebung eines schwer lösbaren Levels kann sie trotzdem zur Nervenprobe mutieren. Wer mag, kann den Ton abschalten.
Über Valves Steam-Plattform lassen sich Achievements freispielen. Dies ist ein netter Ansporn, die kniffligen Rätsel auflösen zu wollen. Wenn man sich in einer Sackgasse befindet, verdient man wenigstens noch ein Abzeichen.
Toki Tori ist trotz kleiner Defizite in Punkto Grafik und Sound ein sehr spannendes Spiel, das Euch öfter zu sehr kreativen Versuchen leitet, um ein Level zu meistern. Es kombiniert eine farbenfrohe Atmosphäre mit kniffligen Rätseln, die vorausschauendes Handeln erfordern. Ihr habt es mit einem Puzzlespiel auf hohem Niveau zu tun, das ideal für kürzere Spielperioden geeignet ist.
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