Letztes Jahr überzeugte uns XCOM: Enemy Unknown als richtig guter Strategietitel für die PlayStation 3. Knapp ein Jahr später dürfen wir erneut in die Serie eintauchen, dieses Mal aber haben die Entwickler daraus einen Taktik-Shooter gemacht. Wir haben ihn für Euch getestet.
Ohne lange zu fackeln haben wir ein paar Previews und Eindrücke von der Gamescom nach hinten verschoben, um diese Perle testen zu können. In unserem Test werdet ihr erfahren, ob auch dieser Ableger der beliebten XCOM Serie richtig viel Spaß macht, oder ob ihr lieber auf das neue Add-on zum Strategie Hit warten müsst.
Für uns war es ohnehin wichtig diesen Titel zu spielen, da wir nun auch die Vorgeschichte der Alien Invasion endlich kennen lernen dürfen. Schon immer haben wir uns gefragt: Wie ist das ganze eigentlich genau passiert? The Bureau soll uns diese Antwort liefern und beginnen direkt kurz vor der Invasion. Als Agent William Carter sollen wir eigentlich nur einen kleinen Koffer mit geheimen Inhalt von A nach B bringen, allerdings gestaltet sich das etwas komplizierter als Vermutet. Bevor wir überhaupt annähernd dazu kommen den Koffer zu berühren kommt eine hübsche Dame ins Zimmer die ihn sich unbedingt an sich reißen möchte. Aufgeschreckt waren wir, als plötzlich ihre Augen anfingen zu leuchten und die ganze Tragödie ihren Lauf nahm…
Schon alleine das Setting und der Sound der einem von Beginn an durch das Spiel geleitet ist wunderbar! Angesiedelt im Jahre 1962 – was uns persönlich ohnehin sehr gut gefällt – starten wir also das Abenteuer um rauszufinden was das Ganze soll, woher die Aliens kommen und vor allem wie wir uns retten können.
Die erste Mission zeigt natürlich ganz gemütlich die Steuerung auf, wie ihr also in The Bureau umzugehen habt. Mit ganz gemütlich meinen wir aber keinesfalls langweilig, man wird eben sanft ins Spielgeschehen eingeführt.
Zunächst könnte man meinen, dass man es mit einem 0815 Third Person Shooter zu tun hat. Allerdings bietet das Spiel eine kleine Besonderheit, die auch in unseren Augen sehr XCOM spezifisch ist: Wenn ihr verbündete an eurer Seite habt, könnt ihr diese auch jederzeit Befehligen. Dabei reicht die Auswahl von einem einfachen „Beweg dich hier hin“ bis hin zu „Stell ein Geschütz auf“. Manch einer unter euch wird sich jetzt vielleicht fragen, wie das mit der Steuerung abläuft, wir können euch aber vorab sagen, dass dies überhaupt kein Problem ist. Doch dazu mehr im Technik Bereich!
Oftmals kommt es vor, dass ihr sehr viele unterschiedliche Gegner in eurem Schlachtfeld habt. Da ist es natürlich sinnvoll, dass ihr auch ein wenig taktisch vorgeht. Was nützt euch die beste Deckung, wenn ihr nicht drüber blicken könnt, weil euch sonst ein gegnerisches Geschütz ordentlich einheizt? Deshalb solltet ihr eure Männer neben dem normalen Third-Person-Gameplay an andere Orte befehligen und auch gleich die nächsten Schritte planen. Das Schöne daran ist, dass jeder eurer Verbündetet auch unterschiedliche Fähigkeiten mit sich bringt. Der eine kann zusätzlich einen Headshot verpassen, wo selbst die sehr stark gepanzerten Gegner keine Chance haben, während andere wiederrum Mienen verteilen oder Luftangriffe ordern können. Somit bekommt das Spiel durchaus ein wenig Spieltiefe, aber irgendwie vermag The Bureau hier nicht konsequent genug zu sein. Zwar macht das alles wirklich viel Spaß, aber nach einer gewissen Zeit wird alles zur Routine. Die Story hält sich irgendwie nicht lange genug über Wasser und die Schusseinlagen werden nach einer gewissen Zeit etwas langweilig. Hier hätte man einfach mehr Features implementieren können, so verschenkt man einfach zu viel Gameplay.
Beispiel? Wie wäre es mit den einzelnen Leuten besser skillen zu können, oder dass sie im Laufe der Zeit neue Fähigkeiten lernen. Auch sind die Areale und die Missionen sehr linear aufgebaut. Man hätte das ganze vielleicht etwas „offener“ gestalten sollen.
Wie wir bereits oben schon erwähnt haben, hat The Bureau sehr schöne strategische Momente im Spiel, wo ihr eure Verbündete Aufgaben verteilen könnt. Das Ganze ist mit dem PS3 Gamepad wirklich nahtlos und ohne Probleme zu steuern! Mittels Kreistaste kommt ihr in den „Befehl Modus“ und ihr wählt einfach mit eurem Analogstick den Verbündeten aus, den ihr eine Aufgabe geben wollt, anschließend was er tun soll und schon ist das ganze erledigt. Auch das bewegen eurer Einheiten klappt genauso schön, da das Spiel dann in die Vogelperspektive wechselt.
Der Schwierigkeitsgrad ist selbst auf dem höchsten Modus für geübte Spieler nicht wirklich ein Problem, sodass man das Spiel unter Umständen in relativ schneller Zeit durchgespielt hat.
Die Kulisse, sowie die Charaktere im Style von 1962 haben uns sehr gefallen. Die Entwickler haben dazu passende Sounds und ein wunderschöne verschiedene Level implementiert. Zwar schwächelt das Gameplay ein wenig, dafür sorgen die tollen Missionen für etwas Gleichgewicht! Zudem bietet das Spiel hier und da schöne Details, die vielleicht nicht jedermann auffallen. Wenn man zum Beispiel das Gamepad länger liegen lässt und man sich nicht bewegt, zündet sich euer Agent gemütliche eine Zigarette an und raucht diese.
Der ganz große Wurf ist The Bureau leider nicht geworden, da fehlen einfach noch ein paar Elemente, die man besser machen könnte. Dennoch hat es uns wirklich sehr viel Spaß gemacht, die Vorgeschichte von XCOM kennenzulernen. Das wunderschöne Setting und die strategischen Mittel die dem Spieler gezeigt werden erhöhen das Produkt noch einmal ungemein! Unterm Strich bleibt wirklich ein mehr als solider Titel, der hier und da ein wenig schwächelt.
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