Blutige Szenen und Wimmelbilder? Kann das überhaupt zusammen passen? Und wie! In Mystery Stories: Expedition des Grauens aus dem Hause Cerasus Media bekommen wir genau das geboten und das auch noch auf der Grundlage der Werke des berühmten Autors H.P. Lovecraft. Wir ließen es uns nicht nehmen diese ungewöhnliche Mischung einmal auf Herz und Nieren zu prüfen und haben das wichtigste wie gewohnt für euch im Review getestet.
Wir schreiben das Jahr 1931. Eine kleine Mannschaft von Forschern macht sich auf eine Expedition in die eisigen Weiten der Antarktis, wo Professor Lake, Leiter des Unterfangens, eine bahnbrechende Entdeckung machte: Die Mythen um das Necronomicon und seine finsteren Kreaturen scheinen wahr zu sein! Als er jedoch seinen Kollegen daheim per Funk davon erzählen will, reißt die Verbindung ab. Die beiden Wissenschaftler Lynn Morgan und William Dyer machen sich daraufhin auf die Suche nach dem Team, da sie fürchten ihnen sei etwas zugestoßen. Und sie behalten Recht: Sie finden die Truppe in ihrem Lager, wo sie die blutigen Opfer eines scheinbaren Verbrechens wurden. Was ist hier vorgefallen? Worum geht es in Lakes Aufzeichnungen? Und was hat es mit den gigantischen Ruinen einer riesigen Stadt auf sich, die die Wissenschaftler im ewigen Eis fanden? Es liegt an euch das herauszufinden!
Aufmerksame Leser werden es an dieser Stelle vielleicht bereits bemerkt haben: Bei dem Necronomicon handelt es sich um das berühmte Buch aus den Werken von H.P. Lovecraft, dessen Berge des Wahnsinns dem Spiel als Vorlage diente. Fans des Autors werden hier also definitiv auf ihre Kosten kommen!
Natürlich spielt bei Games aus dem Wimmelbild-Genre klassischerweise nicht nur die Story eine große Rolle, sondern in erster Linie das Auffinden von Items mit dem Mauszeiger. In Mystery Stories geschieht dies auf zweierlei Arten: Zum einen sind überall in den einzelnen Spielabschnitten nützliche Utensilien versteckt, die in klassischer Point-and-Click-Manier aufgesammelt, miteinander kombiniert und andernorts zum Lösen verschiedenster Rätsel benutzt werden. Außerdem werdet ihr regelmäßig Wimmelbilder in gewohnter Weise lösen müssen, indem ihr die in einer Liste aufgeführten Items sucht, um die Handlung voranzutreiben. Im Gegensatz zu vielen Vertretern des Genres werden diese aber relativ sparsam eingesetzt und fordern den Spieler im Vergleich zu den zahlreichen Rätseln und Minispielen eher weniger, wodurch der Adventure-Charakter des Spiels stärker in den Vordergrund tritt.
Nicht nur in Sachen Gameplay und Story haben die Entwickler sehr viel Liebe zum Detail bewiesen, sondern auch in Sachen Optik und Sound: Durch die aufwendig gestalteten Wimmelbilder, die hier zum Teil in Übergröße auftreten, und den atmosphärischen Sound, der vor allem in Sachen Effekte besticht, entstehen hier Szenarien, die den Spieler an den Bildschirm fesseln und für dieses Genre ungewöhnliche Empfindungen auslösen. Beim Betrachten der Eislandschaft, in Kombination mit dem Pfeifen arktischer Winde, könnte einem da schon fast ein bisschen kalt werden…
Da Wimmelbildspiele in letzter Zeit wie Unkraut aus dem Boden zu schießen scheinen, ist es umso erfreulicher wenn ein Vertreter des Genres noch zu begeistern weiß: Mystery Stories: Expedition des Grauens beweist wieder einmal, dass es für eine atmosphärische Spielerfahrung nicht darauf ankommt mit maximaler Grafikpower aufzutrumpfen, sondern auch ein Spiel aus Bildern einen Versuch wert ist. Angesichts des niedrigen Preises und der hochkarätigen Story durchaus empfehlenswert!
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