Publisher astragon und der Entwickler GIANTS Software aus der Schweiz schickten uns eine Preview des neuen Skiregion-Simulators 2012, von der man sagte, sie sei schon sehr nah dran am Original. Bereits auf der Gamescom 2011 konnten wir einen ersten Blick auf den Titel werden und liefern euch nun einen kleinen Erfahrungsbericht auf dem PC in unserem Review.
Der Umfang der Simulation Skiregion-Simulator 2012 hebt sich diesmal deutlich von Genrevorgängern von astragon ab, da ihr ständig wechselt zwischen dem Kaufen und Verwalten eurer Skipisten und den umliegenden Arealen, und dem Fahren allerhand Gerätschaften, mit denen ihr die Schweizer Landschaften, die Schauplätze des Spiels, nach bestem Ermessen bearbeiten könnt. Vielleicht wollte man ja beim Entwickler nach dem sehr erfolgreichen „Landwirtschafts-Simulator“ (!sic Fugen-s ohne Bindestrich) ein weiteres Franchise etablieren. Eine kleine Randnotiz vielleicht an dieser Stelle. Wir berichteten zuerst über einen Skigebiet-Simulator von astragon. Doch relativ schnell wurde der Name geändert. Mittlerweile ist klar, warum. Weil nämlich die Konkurrenz ein Produkt unter diesem Namen herausbringt, so wie es quasi zu jeder Simulation, die es von astragon (oder rondomedia) gibt, ein gleichklingendes Produkt eines anderen Herstellers gibt.
Den Einstieg in euer neues Geschäftsleben könnt ihr zunächst beim Starten eures Spiels durch Wahl eines Schwierigkeitsgrades beginnen. Darauf findet ihr euch in einem nicht schlecht designten Skiläuferparadies wieder, in dem es nun gilt, die eigene Skipiste zu verwalten und andere Regionen auf den Bergen zu erschließen und zu erhandeln. Hierbei habt ihr wirklich unheimlich viele Möglichkeiten, Kapital zu maximieren, eure Kunden zufrieden zu stellen und dabei nach eurem eigenen Geschmack zu handeln. Ihr kauft Hotels, Gastronomien, Skilifte und vieles mehr, damit Skiläufer und Touristen in Scharen bei euch absteigen. Diese kommen übrigens stets zu gewissen Stoßzeiten in einer realistischen In-Game-Zeit. Ihr legt bei euren Läden Preise fest und baut sie darüber hinaus so um, wie ihr gerade möchtet, beziehungsweise wie ihr den Bedarf eurer Kunden stillen möchtet; ihr setzt beispielsweise die Preise besonders niedrig in bestimmten Lokalitäten oder macht Läden familien- und kinderfreundlicher. Dabei müsst ihr natürlich immer besonders mit eurem Geld haushalten, da euch nur ein bestimmter Kredit bei der Bank gewährt wird, den ihr natürlich zurückzahlen müsst. Außerdem könnt ihr für mehr Kundschaft weitere Skipisten verschiedener Art, Schwierigkeit und zu einem je unterschiedlichen Preis erwerben, um eure Gewinne zu steigern und das Unternehmen zu erweitern. Diese müssen von euch und eurem Personal ebenfalls regelmäßig gewartet, und präpariert werden. Ihr habt also nach entsprechendem Spielfortschritt allerhand zu tun, was aus dem Skiregion-Simulator zunächst eine wirklich ansprechende Wirtschaftssimulation macht.
Um ein echter Held der Piste zu werden, müsst ihr allerdings selbst Hand anlegen. Dafür könnt ihr vielerlei Gerätschaften und Fahrzeuge einkaufen, um damit über eure Pisten zu fahren und sie den Skiläufern so gut wie möglich zu erhalten. Mit Schneewerfern beispielsweise schüttet ihr abgefahrene Landschaftsteile wieder auf, mit Pistenbullys und dazugehörigen Schaufeln macht ihr die Pisten schön glatt und befahrbar. Damit ihr immer wisst, wo es was zu tun gibt, bietet das Spiel zahlreiche Ereignisse und dazugehörige Missionen, wie das Bergen eines verunfallten Skiläufers oder das Räumen von Schnee auf einer Zufahrtsstraße. Diese Missionen sind nicht nur wichtig für den erfolgreichen Erhalt eures Skigebietes, sondern bringen obendrein auch noch Geld ein. Der praktische Teil des Spiels kann leider, wie viele andere Simulatoren, nur bedingt überzeugen: Das Handling der Fahrzeuge ist ungeahnt schwierig; nicht zuletzt, weil man sehr auf Gefälle und Beschaffenheit der Schneelandschaft achten muss, da sich die Fahrzeuge dort anders verhalten. Die Steuerung ist anders und schwieriger als die euer „Figur“ in der Ego-Perspektive. Außerdem werden eure Fahrzeuge irgendwann unheimlich unübersichtlich, ihr wisst oft nicht, wo ihr das gerade gebrauchte Gefährt abgestellt habt oder welchen Aufsatz ihr wofür braucht. Auch ist das Zurücklegen der Strecken durch das Skigebiet zunächst eine Qual, wenn euch noch nicht so viel gehört.
Prinzipiell auf der Habenseite kann der Skiregion-Simulator weitere Inhalte zum Herunterladen verbuchen. Zum Beispiel ist es möglich weitere Karten herunterzuladen. Zudem gibt es einen derzeit noch eher genreuntypischen Multiplayermodus. In diesem könnt ihr dann online miteinander spielen und im Koop euer Unternehmen zusammen verstärken, indem ihr euch einfach die Arbeit teilt oder zusammen mit den Bullys über die Piste jagd. Ich persönlich fand den Multiplayer wenig spannend, freue mich aber über die Möglichkeit und bin sicher, der eine oder andere Spieler wird damit sein Freude haben.
Wie bereits erwähnt, ist die winterliche Landschaft recht hübsch anzusehen und ihr könnt in weite Ferne blicken, ohne auf unbegehbare gemalte Bilder zu schauen. Der Wechsel zwischen Tag und Nacht, sowie des Wetters macht das Ganze ein bisschen atmosphärischer und realistischer. Leider gibt es wie in den meisten Vorgängern immer noch allerhand physikalischer Ungereimtheiten. Skifahrer können einfach durch eure Pistenbullys durchfahren, vor Wäldern tun sich (dann doch) unsichtbare Wände auf und dergleichen unnötiger Bugs mehr. Vielleicht wird es dazu noch Updates geben, für den Moment jedenfalls, ist die Grafik zwar gut, aber keineswegs fehlerfrei.
Der Skiregion-Simulator 2012 bietet allerlei Abwechslung und mischt gekonnt Wirtschafts- mit Fahrsimulation. Trotz einiger Unstimmigkeiten bei der Grafik und einem oft etwas langwierigen und unübersichtlichen Gameplay kommt hier pünktlich zum Jahreszeitenwechsel eine gelungene Simulation auf uns zu. Gerade Fans des Landwirtschaftssimulators werden ihren Spaß daran haben.
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