Autor:  Samy Chae 26.05.2011, letztes Update: 31.08.2021
Wertung: 6.5

Test: Sniper: Ghost Warrior – Ego-Shooter für Playstation 3

Sniper: Ghost Warrior
Sniper: Ghost Warrior

Sniper: Ghost Warrior stellt den 5. Teil der Reihe aus dem Hause City Interactive dar und scheint auf den ersten Blick vielversprechend. Schon das Cover mit dem Label 100% uncut dürfte in dem einen oder anderen Spieler Vorfreude erwecken. Wie sehr normale Ego-Shooter-Fans und natürlich speziell Sniper-Spezialisten gefordert werden, erfahrt ihr in unserem Review, denn wir haben es nach der Xbox 360 nun auch auf der PlayStation 3 getestet.

Freunde von Spielen, in denen Unsichtbarkeit und leises Töten gefragt ist, wird Sniper: Ghost Warrior sicherlich gefallen. Aber auch Neulinge, die vielleicht mit dem Gamepad nicht so vertraut sind, oder solche, denen es oftmals nicht gelingt, unbeachtet zu bleiben, werden auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad keinerlei Probleme haben. Genug Lebenspunkte sollten immer vorhanden sein und selbst wenn man enttarnt wird, und von 5 Seiten beschossen, wird der Assistent (die nette Stimme im Ohr) euch nach dem Kampf immer wieder aufmuntern mit Sprüchen, wie: „Gut, sie haben dich nicht gesehen.“

Was zunächst wie ein ironischer Witz scheint, stellt sich hinterher leider einfach als Sequenz heraus, also Einschübe, die auf den Optimalfall abgestimmt sind. Das heißt, dass die kurzen Audio-Passagen stupide abgespielt werden, sobald der Checkpoint erreicht ist. Dabei ist es ganz egal ob die Tarnung aufgeflogen ist oder Leichen entdeckt wurden. Dies wirkt leider ein wenig deplatziert.

Recht interessant ist jedoch die Sniper-Simulation an sich. In einem kurzen Tutorial wird erklärt, dass die Umwelt extreme Einflüsse auf die Flugbahn der Kugel ausübt und, dass es somit eine Kunst sei, einen präzisen Scharfschützenschuss abzufeuern. Sobald ihr durch das Fernrohr blickt, werden Puls und Windrichtung zwar angezeigt, aber es bedarf keiner großen Kunst das Ziel zu treffen, da ein kleiner roter Punkt stets den Aufprallort der Kugel andeutet. Sniper: Ghost Warrior ist also leider weniger eine ernstzunehmende Simulation.

Keiner sieht mich…

Die Grafik von Sniper: Ghost Warrior ist wenig auffällig. Die Xbox-360-Version kam im Sommer 2010 in den Handel. Man hat nicht das Gefühl, dass in der Entwicklungszeit bei der PS-Fassung ordentlich eine Schippe draufgelegt wurde. Und es war damals schon klar, dass Sniper: Ghost Warrior nicht in Dimensionen von Far Cry oder ähnlichen Konkurrenten vorstößt. Es gibt eine Reihe netter Effekte (wie zum Beispiel eine Slow-Motion, die auf die fliegende Kugel fokussiert ist und diese letzten Endes bis zum Opfer verfolgt). Diese Effekte gestalten das Spiel optisch reizvoll. Die Spielumgebung in Form von viel Dschungel-Fauna lässt einen häufig denken, dass man unentdeckt bliebe, doch die KI entdeckt uns trotzdem sehr oft. Als Spieler ist man dann eher verwundert darüber.

Hat der jetzt gerade was gesagt?

Die Frage habe ich mir des Öfteren beim Spielen gestellt. Die Effekte-Lautstärke ist von Haus aus leider etwas zu laut im Gegensatz zur Sprachlautstärke, darum sollte man diese zunächst etwas anpassen. Sonst ist die Geräuschkulisse jedoch vollkommen angemessen. Sowohl die Dialoge, als auch Instruktionen und Geräusche im Dschungel gestalten ein authentisches Szenario.

Anfängerfreundlich

Gerade in der Bedienung ist Ghost Warrior sehr benutzerfreundlich. Selbst wenn man mit dem Gamepad etwas ungeschickt ist, was Shooter angeht, sollte die R3-Taste euer neuer Freund werden. Sobald ein Ziel in Sicht ist und man diese bestimmte Taste drückt, wird das Spiel in einer Art Zeitlupen-Modus versetzt und es ist um ein Vielfaches einfacher, den Gegner wirklich zu treffen. Darüber hinaus wird dem Spieler eine leichter Auto-Aim an die Seite gestellt, sodass er irgendwann doch treffen sollte. In sicherer Entfernung, in der Haut eines Scharfschützen sollte meist der erste Schuss treffen, da man genug Zeit zum Zielen hat.

Fazit

Insgesamt ist Sniper: Ghost Warrior ein sehr netter Shooter. Den Multiplayer haben wir wegen des Ausfalls des PlayStation-Networks nicht getestet. Das Spiel ragt meiner Meinung nach nicht deutlich heraus aus der Menge an Konkurrenten, jedoch überzeugt City Interactive mit Benutzerfreundlichkeit und authentischen Szenarien. Simulationsfans werden aber bemängeln, dass gerade in diesem Punkt das Spiel keinen Blumentopf gewinnen kann. Leider bleibt die Anzeige der Windgeschwindigkeit nur ein optisches Feature, das wider Erwarten keinen Einfluss auf die Flugbahn der Kugel nimmt. Wenn man sich als Spieler zu sicher fühlt, weil man denkt, unentdeckt zu sein, kann es einem passieren, dass die KI uns dennoch erspäht. Ohne den Multiplayer, den wir aus genannten Gründen nicht getestet haben, ist die Langzeitmotivation des Spiels bislang eher gering einzuschätzen.

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