Pop Cap und rondomedia haben sich zusammengesetzt und gemeinsam zwei Spiele herausgebracht, die schon zu den Klassikern der PC-Gelegenheitsspiele zählen. In einer Doppeledition sind Peggle und Peggle Nights in farbenfroher Verpackung erschienen, und locken mit über 115 Spielarenen und Herausforderungen. Ob Peggle genauso faszinierend wie Bejeweled ist, erfahrt Ihr in unserem Review.
Das Motto in Peggle heißt, es nicht zu kompliziert zu machen. Dem simplen Spielprinzip des Windows Flippers folgend kann man auch bei Peggle weiterkommen. Ziel des Spiels ist es alle orangenen Kugeln auf einer Karte abzutreffen, damit diese verschwinden und sich in Punkte verwandeln. Man hat dafür nicht unendlich Spielbälle pro Level zur Verfügung. Mit 10 Startkugeln muss man die Herausforderung bestehen, oder sich zusätzliche verdienen, indem man in einem Zug mehr als 25.000 Punkte absahnt bzw. statt den Abgrund einen „Hilfskessel“ trifft, der die Kugel auffängt und sofort wieder zur Verfügung stellt. Hat man alle orangenen Kugeln erwischt, ist der Level beendet und ein neuer steht gleich zur Verfügung. Nach fünf nacheinander absolvierten Arenen stellt sich ein neuer Charakter vor.
Mit einem Charakter verändert sich nicht nur das zentrale Avatar am oberen Bildschirmrand, sondern auch die Spielarena. Jede Figur verfügt über ihre eigene besondere Fähigkeit, die durch das Treffen von grünen Kugeln ausgelöst wird. Während das mystische, heldenhafte Einhorn, oder der Leiter der Peggle-Akademie, wie er tagsüber genannt wird, durch seine grünen Spezialtreffer die Flugkurve nach dem ersten Kugelkontakt sehen kann, bedeutet eine Kollision einer grünen Kugel mit der verschossenen für den Malerkürbis eine Geisterkugel zu erhalten, die beim ersten Verlassen des unteren Bildschirmrandes gleich darauf am oberen wieder auftaucht; und das zu Bachs „Toccata e fuge“. Nach fünf erfolgreich absolvierten Leveln erhält man also einen neuen Charakter, in dessen Haut man schlüpft. Als wäre das nicht genug verändern sich natürlich die „Strecken“ optisch und spielerisch: Spielt man mit besagtem Malerkürbis, so ähneln die Arenen berühmten Gemälden wie Dalís schmelzenden Uhren, Munchs Schrei und van Goghs Sternennacht, freilich leicht abgewandelt und in „Peggle“-Format konvertiert.
Nicht nur für Liebhaber der Kunstgrößen bietet Peggle kleine Appetithäppchen. Fans der klassischen Musik kommen ebenso auf ihre Kosten, wenn sie einen Level beenden können oder den richtigen Charakter spielen. Siegt man, indem man die letzte orangene Kugel zerstört hat, erklingt die durch die Europahymne bekannt gewordene 9te Symphonie Beethovens mit „Freude schöner Götterfunken“ lauthals aus den PC-Lautsprechern.
Wem das Spiel alleine schon Spaß bereitet, dem wird es umso mehr gefallen auf altbekannten Hintergrundmotiven und Kugelanordnungen gegen einen Freund oder den Computer im kompetitiven Spiel anzutreten. Das Internet benötigt man dazu nicht, sondern spielt abwechselnd am selben PC. Zusätzlich ist im Multiplayer die freie Charakterwahl gestattet! Somit kann jeder der beiden Konkurrenten genau den Charakter auswählen, den er spielen möchte.
Dank des einfachen aber immer wieder motivierenden Spielprinzips bereitet Peggle eine große Freude für die seltenen freien Momente zwischendurch. Ob alleine oder zu zweit ist dabei vollkommen egal. Innerhalb kurzer Zeit kommt man voll auf seine Kosten bei diesem bunten Feuerwerk von Spaß und Einfachheit. Die Frage nach der Grafik bleibt ungefragt, da ein Spiel wie Peggle keine großartige Grafik benötigt. Dennoch sprühen Funken bei einem gewonnenen Spiel und lösen laute Hochtöne Reizflutkaskaden im Hirn aus, die das Spiel zu einem wahren Sinnesschmaus werden lassen. Kurze Spielabschnitte machen Hunger auf mehr und motivieren zum Weiter- und Freispielen neuer Charaktere und Herausforderungen.
Die kreativ gestalteten Level-Hintergründe ermuntern außerdem zum Weitermachen. Peggle und Peggle Nights stellen eine wunderbare Alternative zu Minesweeper, Solitaire und Co. dar und bereiten altersunabhängig Spaß.
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