Autor:  Nick Josten 11.12.2012, letztes Update: 02.02.2022
Wertung: 6.0

Test: Grand Slam Tennis 2 auf der PlayStation 3

Grand Slam Tennis 2
Grand Slam Tennis 2

Nach langer Zeit hat sich EA Sports dazu entschlossen, dem hauseigenen Tennisgame Grand Slam Tennis noch eine Chance zu geben. Wir haben Grand Slam Tennis 2 mit und ohne PS-Move-Steuerung auf der PS3 im Review getestet, um zu sehen, ob sich die Simulation diesmal bei der Konkurrenz behaupten kann.

Im Gegensatz zu anderen Sportspielen hat EA beim Tennissport kein Monopol; beim Basketball hat man es zudem zuletzt verdaddelt. Grand Slam Tennis 2 bedient sich realistischer Steuerung und bringt dazu die PS-Move-Controller, beziehungsweise die Kinect-Kamera der XBox 360 zum Einsatz. Partiell gelingt das Ganze auch.

Präzise Schlägersteuerung …

Die traditionelle Steuerung mit dem Controller fokussiert sich auf den rechten Analogstick. Mit dem könnt ihr präzise Slices, Spins oder gerade Schläge ausführen. Ihr müsst lediglich den Analog-Stick nach hinten ziehen und in die richtige Richtung nach vorn drücken. Der linke Stick dient dabei nur der Bewegung auf dem Court. Die Steuerung über Analog-Stick ist dadurch recht genau und wirkt „realistisch“. Mit den Schultertasten bestimmt ihr Lob und Stopp, um euren Schlägen Raffinesse zu verleihen. Das ist zwar nichts Neues bei Tennissimulationen, ist aber schon ein gewaltiger Fortschritt im Vergleich zum ersten Teil. Diese Schlägerkontrolle gefällt mir. Aufschläge sind nicht mehr ganz so einfach zu koordinieren. Timing und die richtige Daumenarbeit am rechten Stick sind gefragt, um keinen Fehler zu machen.

… außer mit „Move“

So gelungen die Steuerung mit dem Gamepad auch ist, so ungenau fällt sie mit PlayStation Move aus. Zwar macht ein Tennisspiel grundsätzlich mehr Spaß, wenn ihr selbst den Schlag simulieren könnt, aber das Timing und das Ausführen von geschnittenen Bällen ist sehr schwer und ungenau. Im Endeffekt benutzt ihr für die zweite Hand dann doch wieder den Controller, aber dann kann man den Move-Controller gleich weglassen.

Training ist alles

Startet ihr eure Kampagne mit einem eigens kreierten Spieler, sind eure Parameter für Schnelligkeit, Kraft etc. noch sehr niedrig. In zahlreichen Trainingsherausforderungen könnt ihr mit präziser Anwendung der Steuerung eure Fähigkeiten ausbauen. Das Training ist nicht nur realistisch, sondern hat es auch gewaltig in sich. Wer sich also in die Welt der Online-Meisterschaften wagen will, muss erst ein umfangreiches Training absolvieren. Schön!

Seichte Offline-Kampagne

Allerdings bleibt das Training das Anspruchsvollste im Offline-Modus. Nach Erstellen eures Sportlers könnt ihr euch sofort in die Turnierwelt stürzen und mal eben euer erstes Wimbledon gewinnen. Die CPU-Konkurrenz ist nicht wirklich hart zu knacken. Sobald ihr anfangt, offensiv am Netz zu spielen, gewinnt ihr eigentlich so gut wie jedes Match. Auch wenn sich der Schwierigkeitsgrad im Lauf eurer Karriere leicht erhöht, ist es kaum ein Problem, der größte Tennisprofi aller Zeiten zu werden, zumal ihr die Länge der Matches stets auswählen könnt.

Die Beinarbeit der Spieler hätte genauer bestimmt werden können. Jeder ist gleich schnell und ihr könnt die Schnelligkeit eurer Bewegungen nicht beeinflussen. Zum Glück gibt es aber einige Abwechslung zwischen den Turnieren. Ähnlich wie bei anderen Sportsimulationen hat das Spiel einen integrierten Kalender und ihr spielt euch von Event zu Event. So gibt es neben verschiedenen Turnieren an verschiedenen Orten Showmatches, Doppel und Trainingseinheiten.

Lizenz-Profis und Equipment

Natürlich könnt ihr neben der Eigenkreationen auch reale Tennisprofis steuern, selbst wenn die Liste der Allstars nicht ganz aktuell ist. Spieler wie Nadal, aber auch Boris Becker stehen zur Auswahl. Zusätzlich gibt es jede Menge lizensiertes Material zu erspielen, darunter Schläger, Schuhe und hübsche Accessoires. Diese Gegenstände sind jedoch eher Zierrat als wirklich für die Verbesserung der Spieler gedacht.

Fazit

Allgemein ist EAs Grand Slam Tennis 2 ein gelungenes Sportspiel, denn die sehr genaue Steuerung des Schläger über den Analog-Stick überzeugt. Leider zeigt das Spiel deutliche Schwächen: Die Schwierigkeit der Offline-Kampagne wird schnell langweilig und die Belohnungen für gewonnene Turniere sind kein großer Anreiz. Die Spieler aus dem realen Tennissport unterscheiden sich leider kaum und vor allem die Move-Steuerung, die das Spiel so besonders machen sollte, funktioniert mehr schlecht als recht. Aufgrund der Kurzlebigkeit von Grand Slam 2 gibt es nur eine Durchschnittswertung.

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