Fighting Force fand erstmals 1997 seinen Weg auf die erste PlayStation von Sony. Nun gibt es seit einigen Wochen im PSN für PS3 und PSP eine Emulation zum Herunterladen für alle, die das Beat ‚em Up vermissten, oder noch kennen lernen möchten. Ob sich der Retro-Download lohnt, verraten wir im Review.
Als Eidos noch unabhängig von Square Enix arbeitete, brachte der Publisher mit den Entwicklern von Core Design Fighting Force als Teil einer Reihe weiterer Kampfspiele für die PS One heraus. Weitere Ableger fanden sich auch zum Beispiel auf Windows oder N64 wieder; den ersten Teil, die Urversion quasi, hat Square Enix jetzt als Emulation ins PlayStation Network gebracht. Es geht im Spiel im Grunde nur um eines: Kämpfen.
In Fighting Force spielt ihr vier mögliche Kämpfer, die alle einen anderen Grund haben, den Kontrahenten Dr. Zeng und seine Armee von Anzug tragenden Agenten zu bekämpfen. Ihr wählt zwischen Hawk, Mace, Alana und Smasher, die unterschiedliche Attribute im Kampf und jeder eine Spezialattacke aufweisen. Hawk und Mace sind Allrounder, beide eher ausgewogen in Sachen Tempo und Stärke; Alana ist flinker als die anderen, dafür ist Smasher der Kräftigste. Wie man an der Beschreibung merkt, sind die Unterschiede nicht besonders differenziert und wenig spannend. Im Grunde ist es bei dem eher niedrigen Schwierigkeitsgrad relativ egal, welchen Charakter ihr wählt. Ein Allrounder wäre wohl am sinnvollsten, da ihr zum Beispiel mit Muskelprotz Smasher nur sehr langsam durch die Level stampfen könnt und die Spielgeschwindigkeit an sich ist so schon sehr langsam. Die Handlung, die der jeweilige Charakter durchläuft, unterscheidet sich leicht und hin und wieder habt ihr sogar die Möglichkeit, euren Weg selbst zu bestimmen. Dabei läuft eure Mission aber immer auf ein Ziel hinaus: Dr. Zengs Hauptquartier zu finden, und ihn dort zu stellen!
Das Gameplay wird weitestgehend auf ein klassisches Beat em Up reduziert, beispielsweise im Stil der frühen Batmanspiele. Allerdings ist Fighting Force kein klassischer Sidescroller, vielmehr bewegt ihr eure Polygonkämpfer durch drei Dimensionen. Ihr kämpft zudem nicht gegeneinander, sondern prügelt euch durch eher hirnlose Gegnerscharen mit den wenigen Moves, die ihr zur Verfügung habt. Dabei sammelt ihr nützliche Gegenstände und damit indirekt Punkte ein. Außerdem lest ihr deren Waffen auf, die ihr dann gegen eure Feinde einsetzen könnt. Darunter sind Baseballschläger, Knüppel, Flaschen, Messer und Feuerwaffen. Ebenfalls bekommt ihr Extrapunkte für alles, das ihr zwischendurch grundlos zerstört, seien es Autos auf der Straße, oder das Mobiliar der innen liegenden Level. Die Kämpfe sind sehr zäh, weil immer gleich, und dauern oft viel zu lange, weil das Auftauchen der Gegner gar kein Ende mehr finden möchte. Das macht das Gameplay äußerst eintönig und wird meist nur durch seltene Quicktime-Events, die die Story ein wenig transportieren sollen, unterbrochen.
„Was gibt es noch groß zu Fighting Force zu sagen?“ wird sich der Leser nun fragen. Es handelt sich natürlich um einen alten Titel, bei dem wir technisch noch nicht viel erwarten können, weil er in einer Umbruchphase veröffentlicht wurde, in der einige Dinge ausprobiert worden sind, und der auch eher die Nostalgie in uns wecken soll, weil wir hier die ganz typische frühe PS-Grafik mitbekommen.
Trotzdem ist zumindest meiner Meinung nach mit Fighting Force kein zeitloser Klassiker auf die Konsole zurückgekehrt und Spaß macht das ewige Buttonmashing leider nicht. Wie sonst auch, sind Fans der Reihe sicherlich die Ausnahme und sollten sich den Download gönnen; wer nur nach „coolen“ Retro-Emulationen sucht, findet hier keine Perle.
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