Panini ließ uns ein Rezensionsexemplar des kürzlich erschienenen Comics American Vampire zukommen, welcher in einer Kollaboration zwischen dem Zeichner Rafael Albuquerque, Autor Scott Snyder und dem Altmeister des Horrors Stephen King entstand. Ob das Werk dieses Trios unseren Erwartungen gerecht wurde erfahrt ihr in unserem Review!
Wenn wir heute auf 2010 zurückblicken, so fällt auf, dass das Jahr ganz stark von einer gewissen blutsaugenden Fantasiegestalt geprägt war: Ob als Mittelpunkt eines zweitklassigen Wimmelbildspiels oder als Teenieschwarm Nummer Eins: Man kam um das Thema Vampire einfach nicht herum.
Umso überraschender kam es dann, zumindest für mich, dass sich Horrorgenie Stephen King dazu „herabließ“ diesem Hype anzuschließen. Bei der Lektüre des Comics American Vampire wurde eins jedoch schnell klar: Hier geht es weder um im Sonnenlicht funkelnde Herzensbrecher, noch um „düstere Romantik“, stattdessen wird uns eine Welt präsentiert in der Vampire eiskalte und animalische Killerbestien sind, denen es nur um Macht und vor allem Blut geht.
Fokus des Comics ist dabei der heruntergekommene Verbrecher Skinner Sweet, der als erster Amerikaner zum Vampir wird und dabei eine höhere Stufe der Evolution erklimmt: Ein Vampir, dem das Sonnenlicht nicht schadet und der mit außerordentlichen Kräften gesegnet ist. Klar, dass die klassischen Vampire und Auslöser des Ganzen da ganz und gar nicht mit einverstanden sind und ihn schnellstmöglich aus dem Weg räumen wollen.
45 Jahre ist Sweet daraufhin gezwungen in einem Grab vor sich hin zu vegetieren, bis er eines Tages frei kommt und mitten im Los Angeles der 20er landet. Dort wird durch seine Hand die blutjunge Schauspielerin Pearl ebenfalls zu einem amerikanischen Vampir, wodurch erst recht die Hölle losbricht…
Abgesehen davon, dass die Story des Comics bereits brillant ist, wird diese auch noch in außerordentlich hoher Qualität erzählt: Immer wieder wird der Fluss der Geschichte durch die Erzählungen des fiktiven Autors Will Bunting unterbrochen, der den Werdegang von Skinner Sweet schildert wodurch die Geschehnisse des Comics quasi auf zwei Zeitebenen stattfinden.
Ich denke es ist unnötig zu sagen, dass Stephen King seinen Namen nicht für ein minderwertiges Projekt hergeben würde und so sind auch die Zeichnungen Albuquerques von außerordentlicher Qualität und zeigen den Horror auf viele verschiedene Weisen: Teilweise sind die Bilder geprägt von besonderer Brutalität, manchmal ist es aber auch das, was man nicht sieht, das den größten Schrecken verbreitet.
An dieser Stelle muss ich einmal festhalten, dass American Vampire mit zu den besten Comics gehört, die ich seit Längerem gelesen habe, nicht zuletzt wegen des hochkarätigen Autorenteams.
Ich kann dieses Werk jedem Fan des Genres nur herzlich empfehlen und versichern, dass die 16,95 Euro (UVP), die ihr für dieses hochwertig aufgemachte Juwel an euren Comic-Dealer abdrücken müsst, bestens unterhalten werdet oder bei Panini und anderen Online-Händlern.
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