Wer glaubt in Sachen Simulation schon alles gesehen zu haben, der halte sich jetzt bitte fest: Uns erreichte kürzlich aus dem Hause astragon der Müllabfuhr-Simulator 2011 für den PC. Wie viel Spaß es machen kann an Bord eines großen, orangenen Autos den Hausmüll einer ganzen Stadt einzusammeln haben wir für euch im Review herausgefunden!
Wer kennt sie nicht? Diese großen, orangefarbenen, und meist nicht sonderlich wohl duftenden Vehikel, die im Schneckentempo am Straßenrand entlang fahren, und von fleißigen, ebenfalls in einem leuchtenden Orange gekleideten, Männern beladen werden. Richtig, die Rede ist von Müllwagen. Die Wenigsten unter uns
werden sich allerdings einmal an Bord eines solchen Wagens befunden haben. Bis jetzt!
In dem Müllabfuhr-Simulator 2011 übernehmt ihr die Kontrolle über ein Entsorgungsunternehmen, das ihr mit weiteren Depots, immer besseren Müllwagen und effektivem Zeitmanagement in eine wahre Goldgrube verwandeln sollt. Der Weg dahin steckt voller Planung, Entscheidungen und einer gehörigen Portion Geschicklichkeit bei der Erfüllung eurer Aufträge.
Zu Beginn verfügt ihr über ein begrenztes Budget, von dem ihr euren ersten Müllwagen kauft und damit erste, mehr oder weniger lukrative, Geschäfte an Land zieht. Ein Vorgehen, wie es bei dem Großteil aller Simulationen aus dem Hause astragon der Fall ist. – In einem übersichtlichen Menü werden die Aufträge effektiv verwaltet und auf Wunsch nach Zeitlimit und möglichem Gewinn sortiert.
Außerdem habt ihr die Möglichkeit in besagtem Menü euren Müllwagen und den Mülltonnen und -säcken des fiktiven Städtchens Rheinburg einen farbigen Anstrich zu geben. Es muss halt nicht immer Orange sein.
Hauptaugenmerk des Spiels liegt natürlich auf den eigentlichen Fahrtmissionen: An Bord eures Wagens durchquert ihr die Straßen der Stadt auf dem Weg zu eurem
Auftragsort, bei dem es sich beispielsweise um eine kleine Siedlung inmitten der Großstadt handeln kann. Dort angekommen bewegt ihr euren Müllwagen in die Nähe der Mülltonnen, übernehmt die Steuerung über den freundlichen Gesellen am Heck eures Gefährts und leert die Tonnen in den Müllwagen aus, bevor ihr die Reise fortsetzt.
Auch wenn dies nicht sonderlich anspruchsvoll klingt, so wird dies gerade durch die hohe Realitätsnähe des Spiels äußerst kniffelig und reizvoll. Nahezu jeden Taste eurer Tastatur ist mit einer spezifischen Funktion behaftet. Das erleichtert den Einstieg natürlich nicht gerade. Trotz übersichtlichem Aktionsmenü, in dem jede Aktion ebenfalls durch Klicks ausgeführt werden kann, wird es ein Weilchen dauern bis ihr den absoluten Überblick über die Steuerung bekommt und in der Lage seid, eure ersten Mülltonnen zu leeren. Ein ausführliches Tutorial und eine vernünftige Beschreibung abseits des mitgelieferten PDF-Dokuments wären da äußerst wünschenswert gewesen!
Eine weitere Schwierigkeit auf euren Wegen dürfte die Straßenverkehrsordnung darstellen: Kamikaze-Fahrten im GTA-Stil sind in diesem Game Tabu und werden je nach Schwere des Vergehens mit unterschiedlich hohen Geldstrafen geahndet.
Grafisch ist beim Müllabfuhr-Simulator 2011 nicht viel zu holen: Die Grafiken wirken solide, beeindrucken heutzutage aber wahrscheinlich niemanden mehr. Dies ist allerdings zu verschmerzen, da das Hauptaugenmerk des Spiels tatsächlich auf dem unglaublich hohen Realismus und dem Erlebnis selber liegt.
Natürlich fallen den meisten Menschen schon beim bloßen Lesen des Titels die verschiedensten Wortwitze und auch gewisse Videos aus der Sendung mit der Maus ein, aber tatsächlich habe ich mich aufgrund des vorhandenen Unterhaltungswerts des Spiels dazu entschieden diese Witze dem Leser zu überlassen. Ich bin nicht ganz vorurteilsfrei an dieses Spiel herangetreten, aber nach einer kleinen Eingewöhnungsphase fand ich sogar meinen Spaß am Müllabfuhr-Simulator 2011. Wer keinen intellektuell anspruchsvollen Titel erwartet und einmal in die Haut eines Müllmannes schlüpfen möchte, dem sei dieses Spiel wärmstens empfohlen!
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