Monster Hunter – schon längst in Japan das Kultspiel schlechthin, erscheint nun auch bei uns im Westen für Nintendo 3DS und Wii U. Im Vorfeld wurde viel darüber spekuliert, auf welcher Konsole, wann und ob überhaupt ein neues Monster Hunter in Europa und den USA erscheint, denn 3 Jahre lang sah es nicht danach aus. Umso größer war dann die Freude, als Capcom ankündigte, dass „Monster Hunter 3 (gesprochen: Tri) Utimate“, in Japan bekannt unter „Monster Hunter 3G“, auch im Westen erscheint.
Ihr seid, wie sich aus dem Namen des Spiels schon erraten lässt, ein Jäger. Ausgangspunkt ist ein Erdbeben im kleinen Fischerdörfchen Moga, das gewaltige Schäden hinterlässt und das den Bewohnern Angst macht. Vom Dorfältesten werdet ihr gebeten, der Sache auf den Grund zu gehen, doch erst einmal müsst ihr die Basics erlernen: Wie jage ich richtig? Wie komme ich an Geld ran? Und vor allem, wieso muss ich so viele Rohstoffe sammeln?!? Um diese Fragen zu beantworten, müsst ihr den Sohn des Dorfältesten suchen, Junior. Junior ist ein junger Mann, der das gesamte Dorfgeschehen leitet, doch zu ihm später mehr.
Als Frischling werdet ihr also in den angrenzenden Moga-Wald geleitet. Dort gibt es alles, was ihr am Anfang braucht: Kräuter, Pilze, Knochen, Fische und Steine, in Form von Abbaustellen, wie kleinen Sträuchern, Pilzen, Fischansammlungen und Knochen auf dem Boden sowie großen Steinen. Um dort Rohstoffe zu sammeln, braucht ihr aber teilweise mehr als nur eure bloßen Hände; Spitzhacken, Käfernetze und Angelköder helfen euch, an die Materialien zu kommen. So baut ihr euch nach und nach einen Vorrat an Materialien an, der wichtig für den späteren Verlauf ist. Zurück im Dorf macht ihr euch nun mehr mit den Dorfbewohnern vertraut, denn sie spielen eine wichtige Rolle. Jedes Dorf braucht eine Händlerin, durch sie erhaltet ihr Items, die zum Kombinieren wichtig sind, wie zum Beispiel Kräuter, aber auch andere Sachen wie Munition, Kombinierbücher, die den Kombinationserfolg erhöhen, oder aber auch Bücher über Monster, durch die ihr Informationen über bestimmte Monster erhaltet. Neben der Rohstoff-Händlerin gibt es auch die Fischerfrau. Sie koordiniert die Boote, die ihr im späteren Verlauf benutzen könnt. Durch sie kommt ihr entweder an seltenere Items oder an Fische heran, abhängig davon, wohin ihr euer Boot schickt. Einer der wohl wichtigsten Orte im gesamten Dorf Moga ist die Farm. Dort könnt ihr Materialien wie Kräuter, Pilze, Honig oder Käfer abgeben, um später mehr davon zu erhalten. Dabei könnt ihr maximal bis zu 10 Zyklen in Auftrag geben. Sehr effektiv, um viele Materialien in wenig Zeit zu erhalten. Ohne Waffen läuft bei euch aber nicht viel und dafür gibt es 2 zentrale Personen, die euch helfen, bessere Waffen oder Ausrüstungen zu erhalten. Zum einen gibt es eine Händlerin, die nur mit fertigen Waffen und Rüstungen handelt. Dabei ist das Angebot jedoch sehr beschränkt, sodass ihr zu der wohl wichtigsten Person in Moga gehen müsst, dem Wyverianer-Schmied. Er schmiedet euch alles, von Waffen und Rüstungen bis hin zu Dekorationen und das Beste ist, dass er auch diese aufbessern kann. Die Bedingung ist halt nur, dass ihr ihm die entsprechenden Materialien von den Monstern bringt. Beim Stichwort Monster kommt Junior wieder ins Spiel. Er steht zentral im Dorf und sagt euch, welche großen Monster es im Wald anzutreffen gibt. Wenn ihr in den Moga-Wald geht (es gibt dabei keine Zeitgrenze), trefft ihr auf verschiedene Monster, von kleinen Kelbis ( rehartige Geschöpfe) über Melynxen (katzenähnliche Tiere), Bnahabras (fliegende Insekten) und großen Monstern wie dem Arzuros (ein Bär). Erjagd ihr diese erfolgreich, werden euch Rohstoff-Punkte gutgeschrieben, die ihr bei verschiedenen Gelegenheiten einsetzen könnt, zum Beispiel könnt ihr damit Schiffe auf See stechen lassen, Dörfler-Bitten erfüllen und in der Farm Materialien anbauen lassen. Wie man sieht lohnt es sich also, ab und zu Mal in den Wald jagen zu gehen. Junior kann außerdem aus Rohstoffen, die ihr gesammelt habt, Rohstoff-Punkte herstellen, und er verwaltet die Dörfler-Bitten. Um große Monster zu erjagen müsst ihre allerdings offizielle Quests annehmen, die von dem Gildenliebchen verwaltet werden. Je mehr Monster ihr tötet desto mehr Quests könnt ihr annehmen. Dabei gibt es verschiedene Stufen, die im Low-Rank (der niedrigere Rang) von 1* bis 5* und im High-Rank von 6* bis zu 9* Quests geht. Um aber auf eine neue Stufe zu kommen, müsst ihr als Jäger eine Dringende Quest erledigen, die alles abverlangt, was ihr in der vorherigen Stufe gelernt habt. Doch wenn ihr diese erledigt habt, dann werdet ihr mit neuen Gebieten belohnt, in denen es neue Rohstoffe und Materialien gibt, die ihr für die Verbesserung von der Farm oder euren Waffen und Rüstungen braucht. Doch es gibt nicht alle Items in diesen Gebieten. Solche Materialien erhaltet ihr nur vom Argosy-Kapitän. Er, zufälligerweise ein Freund vom Dorfältesten, besitzt ein großes Schiff und sticht regelmäßig in See, um andere Reiche zu besuchen. Zu eurem Vorteil kommt er aber immer wieder zurück und so habt ihr die Möglichkeit, mit Materialien, die ihr durch das Erjagen von großen Monstern im Wald erhalten habt, seltene Schätze zu ertauschen.
Mit dem Kapitän kommt eine Katze, die beschließt, im Dorf Moga eine Küche zu errichten. Durch seine Mahlzeiten erhaltet ihr nicht nur besondere Fähigkeiten, die es erlauben, mehr Schaden zu machen oder eine längere Zeit beim Aufstehen unverwundbar zu sein, sondern sie können auch eure Gesundheitsanzeige enorm steigern, abhängig davon, wie frisch die verwendeten Zutaten sind und wie viel Sterne sie haben. Wie es sich für einen Jäger gehört, steht euch auch ein eigenes Haus zur Verfügung. Dort könnt ihr eure sämtlichen Materialien in eine Box ablegen, diese entsprechend auch wieder mitnehmen und ihr könnt eure Rüstungen und Waffen für die nächste Quest auswählen. Wichtig bei den Materialien ist, dass ihr nur 24 Plätze zur Verfügung habt. Man muss also auch gut überlegen, was man auf der Quest brauch und was man auch in der Box lassen kann. Die letzte Person in Moga ist die Katze Neko. Sie bringt euch entweder zu dem Einzelspieler Hafen oder zu dem Mehrspieler Hafen. Dort könnt ihr Quests erledigen, allein oder mit Freunden.
Doch kommen wir nun zum Wesentlichen, das Kämpfen. In Monster Hunter 3 Ultimate gibt es 12 Waffenklassen: Das Großschwert, das Langschwert, das Schwert & Schild, die Doppelklingen, der Hammer, das Jagdhorn, die Lanze, die Gewehrlanze, die Morph-Axt, die Leichte Armbrust, die Schwere Armbrust und der Bogen. Jede Waffe hat seine Vor- und Nachteile. So ist zum Beispiel das Großschwert sehr langsam aber es macht enorm viel Schaden, das Schwert & Schild ist schnell und einfach in der Handhabe aber es macht weniger Schaden. Wie man sieht ist es also eine Präferenzsache, was für eine Waffe man benutzt. Nach einer Zeit, wenn man schon viele Monster erledigt hat, wird es immer schwerer, gegen noch mächtigere Monster anzukommen. Eines Tages trefft ihr auf Cha-Cha, ein kleiner Krieger des Stammes der Shakalaka, der auf der Suche nach der ultimativen Maske war, damit er das Erwachsenenritual abschließen konnte. Ihr helft ihm also und er schließt sich euch an. Zu eurem Vorteil lenkt er die Monster ab, schwächt sie mit Angriffen, legt Bomben und setzt Tänze ein, um euch zu heilen, euren Angriff zu verstärken oder um euch zu helfen. Später gesellt sich auch noch ein anderer kleiner Shakalaka dazu, Kayamba. Auch er war auf der Suche nach der ultimativen Maske und als er sie gefunden hatte, kam Cha-Cha dazwischen und das Flug-Monster Rathian hat sie gestohlen. Mit diesen zwei kleinen Helfern seid ihr nun bestens gerüstet, um den Monstern den Gar auszumachen und sie können euch auch im Einzelspieler Hafen helfen.
Auf eurem Weg, die Ursache des Erdbebens zu erkunden, lernt ihr viele neue Monster kennen und müsst, um sie besiegen zu können, deren Attacken studieren. Je öfter ihr sie besiegt, desto einfacher werden sie euch fallen. Dabei müsst ihr immer auf die Schwächen des Monsters achten. Das eine hat Feuerschwäche und ist am Kopf am schwächsten, das andere hat Wasserschwäche und ist am Rücken am schwächsten. Während einer Quest kann man verschiedene Sachen einstellen, wie die Kamera Perspektive oder wo die Lebensanzeige und die Ausdaueranzeige zu sehen ist. Richtig, ihr habt natürlich nicht unendlich viel Leben oder Ausdauer. Ihr startet, ohne beim Koch etwas gegessen zu haben, mit 100 Leben und 100 Ausdauer in eine Quest. Wenn die Lebensanzeige auf 0 sinkt, fallt ihr in Ohnmacht und landet bei der Basis, doch Vorsicht: Ihr dürft nur maximal 3 Mal sterben, dann habt ihr verloren und werdet zurück nach Moga gebracht. Eure Lebensanzeige könnt ihr mit Tränken wieder auffüllen, also solltet ihr sichergehen, dass ihr immer genug dabei habt. Die Ausdauer braucht ihr, wenn ihr Sprinten wollt (R-Trigger gedrückt halten) oder wenn ihr Ausweichen wollt (B-Taste). Man kann sie mit selbst gebratenen Steaks oder mit Rationen wieder auffüllen. Das alles ist zwar wichtig, doch auch der Umgang mit der Kamera muss gelernt sein, sonst seht ihr ganz schnell alt aus. Da der 3DS keinen 2. Analog-Stick besitzt, gibt es zwei Möglichkeiten, die Kamera zu steuern. Zum einen könnt ihr das Steuerkreuz, unter dem Analog-Stick, benutzen oder ihr benutzt das virtuelle Steuerkreuz auf dem Touchscreen. Dabei würden wir euch letzteres empfehlen. Wer damit nicht klar kommt, kann sich immer noch das unterstützte Circle Pad Pro zulegen. Das eine Problem ist erledigt, doch was nützt einem die beste Waffe, wenn sie nicht scharf ist. Eure Waffe hat einen bestimmten Schärfegrad, dargestellt durch verschiedene Farben (Rot, Gelb, Grün, Blau, Weiß, Lila). Es gilt: Je schärfer die Waffe, desto mehr Schaden fügt sie zu. Nach einer Zeit sinkt die Schärfe und ihr müsst mit einem Wetzstein oder Wetzfisch nachschärfen. Neben diesen Items gibt es noch andere viel wirkungsvollere, wie zum Beispiel Fallen. Fallen sind ein wichtiges Utensil für jeden Jäger, da sie nicht nur einem die Möglichkeit geben, auf das Monster einzudreschen sondern sie sind auch notwendig in Capturequests (Fangquests). Es gibt grundsätzlich 2 Möglichkeiten, das Monster zu erjagen; Zum einen kann man es töten, zum anderen kann man es fangen. Wenn man es fängt, gibt es mehr Belohnung am Ende einer Quest, wenn man es tötet kann man das Monster ausnehmen und so an Materialien kommen. Neben diesen Items gibt es natürlich zahlreiche andere Vorteil verschaffende Objekte, die im Kampf entscheidend sein können.
Um es kurz zu machen: Monster Hunter 3 Ultimate ist eines der schönsten Spiele für den 3DS. Man sieht, dass viel Mühe hinter den Texturen steckt und dass das Monster Design hervorragend ist. An der Stelle könnte jetzt auch weiteres Lob stehen, doch wir möchten auch auf kleinere Macken verweisen. Da wären zuerst einmal die Item-Icons, die sehr vermatscht aussehen, weil sie (anscheinend) runterskaliert worden sind. Dann gäbe es noch zu bemängeln, dass die Schatten, die die Monster und der Jäger während der Quest projizieren, pixelig sind und dass man teilweise nach Abschluss der Quest sieht, wie die Bodentexturen flackern. Nichtsdestotrotz kann man dem Spiel nicht absagen, dass es gute bis sehr gute Grafiken hat und hervorzuheben ist, dass es während dem Testen zu keiner Spielverzögerung kam. Auch der 3D-Effekt fügt sich wunderbar ins Monster Hunter-Universum ein und vertieft das Spielerlebnis noch mehr. Monster wirken gefährlicher, wenn sie auf einen zulaufen und generell wirkt das Umfeld viel realistischer. Ebenso viel Mühe hat man sich auch mit der musikalischen Begleitung gemacht. Die Musik wurde vom Philharmonic Orchestra Prague eingespielt und klingt episch in Kämpfen mit den riesigen Bossen und Drachenältesten. Ein wahres Meisterwerk, was es übrigens auch separat zu kaufen gibt.
Es klingt komplex, ist es aber nicht. Viele Sachen muss man einfach gemacht haben, um sie dauerhaft wirkungsvoll anwenden zu können. Die vielen Rollenspiel Aspekte des Spiels machen den Reiz aus, sich dieser Welt hinzugeben, doch zu welchem Preis? Zeit ist Geld und wenn man sich wirklich vornimmt, Monster Hunter zu spielen, dann muss man eine Menge Zeit investieren, denn nur wer fleißig ist wird belohnt. Deswegen ist es auch zu verstehen, wenn man von dem Spiel und vor allem vor dem Tutorial abgeschreckt ist, denn alleine bis man das erste richtig große Monster jagen kann, vergeht eine Stunde (bis zum Schreiben dieses Tests wurden 62 Stunden gespielt). Wenn man sich jedoch entschließt das durchzuziehen, dann lernt man schnell: Man kämpft, schaut sich die Attack-Patterns an und lernt daraus, wie man das Monster am besten besiegt. Doch der wichtigste Aspekt bei Monster Hunter ist der Multiplayer-Modus. Nichts geht über zocken mit Freunden oder einfach nur mit Random People, denn Monster Hunter ist ein Co-Op Spiel. Alle müssen zusammenhalten, um das Monster zu jagen und deswegen gibt es nur wenig geflame und Beleidigungen. Leider konnten wir während dem Testen nicht den Multiplayer ausprobieren, doch Capcom hat schon eine erfreuliche Nachricht verkündet: Obwohl die 3DS-Fassung keinen eigenen Online-Multiplayer hat, wird es möglich sein, mit einer Wii U-App doch Online zu zocken und dann wird es auch das erste Mal möglich sein, von Europa aus mit einer europäischen Wii U mit einem amerikanischen Spieler zu spielen. Des Weiteren wird auch das Circle-Pad Pro unterstützt, sodass es möglich sein wird, mit zwei Analog-Sticks zu spielen.
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