Autor:  Matze Fenn 25.06.2012, letztes Update: 18.12.2021
Wertung: 8.5

Im Test: Inazuma Eleven 2: Feuersturm für NDS

Nintendo DS lite in Weiß
Nintendo DS lite in Weiß

Mit Inazuma Eleven 2 liefert uns Nintendo offensichtlich einen würdigen Nachfolger für den Nintendo DS. Für uns war es allerdings der erste Teil und wir konnten uns nichts darunter vorstellen. Wie soll das klappen, Fußball und Rollenspiel? Als wir Inazuma Eleven das erste Mal anspielten, konnten wir nicht mehr aufhören. Warum das so ist, erfahrt ihr in unserem Test.

Irgendwas Seltsames kommt auf euch zu

Zunächst einmal müssen wir uns die Frage stellen, warum Nintendo den Titel erst zwei Jahre nach dem Release in Asien bei uns veröffentlicht. War man sich nicht sicher, ob das Spielkonzept auch hierzulande aufgeht? Zugegeben, das Spiel wirkt etwas komisch und man möchte fast meinen, dass Rollenspiel und Fußball überhaupt nicht gut zusammenpassen.

Worum geht es denn bei Inazuma Eleven 2? Hauptfigur ist Mark Evans, ein Schüler der Raimon Jr. Highschool, der als Torwart in seinem eigenen kleinen Team fungiert. Allerdings sind die Spieler am Anfang ziemlich talentfrei und alles andere als Fußballstars. Mark will natürlich hoch hinaus, steht eines Morgens etwas verspätet auf, macht sich jedoch sofort auf den Weg zum Training. Als das Training beginnen sollte, schlägt eine Art Meteorit auf die Raimon Jr High School ein und etwas schien anders.

So dauerte es nicht lange, bis fremde Gegner das Team herausfordern – dennoch sei gesagt, dass das gegnerische Team auf unbekannte Weise „anders“ ist. An dieser Stelle möchten wir natürlich nichts mehr verraten, das solltet ihr dann schon in den gut zehn Kapiteln des Spiels selbst herausfinden.

Wie ihr also bemerkt, wird im Spiel versucht Geschichte und Fußball mehr oder weniger miteinander zu verbinden. Dies klappt aber hervorragend, schließlich baut sich schon im ersten Kapitel die Spannung auf. Bis das Spiel in Fahrt kommt, dauert es allerdings eine gute Zeit. Wie nicht anders von Japan-RPGs zu erwarten, wird zunächst viel geplappert und viel gezeigt, ehe ihr mal loslegen könnt.

RTL 2 wird blass vor Neid

Allein wenn man das Spiel schon das erste Mal startet, bleibt einem fast die Spucke weg. Wir sprechen hier immer noch von dem Nintendo DS, nicht der neuen Konsole. Warum wir das noch mal erwähnen? Ganz einfach, das Spiel weicht immer wieder mal in kurze Animationsfilme aus, die sich genauso schön anschauen, wie die ganzen Anime-Serien, die teils auf RTL 2 laufen. Als ob das noch nicht alles wäre, ist die Lokalisierung in Wort und Ton exzellent gelungen. Hier wurde wirklich eine grandiose Arbeit geleistet. Damit vergeht auch die Zeit anfangs etwas schneller, weil die Art und Weise wie das Game erzählt wird, einfach nur Spaß macht mitanzusehen.

Rollenspiel trifft auf Fußball

Im Kern des Spiels geht es natürlich darum, möglichst viele Fußballspiele zu bestreiten, um so immer besser zu werden. Jeder Spieler hat einen gewissen Level – anfangs natürlich Level 1. Wenn ihr Fußballspiele oder Nebenquests erfolgreich löst, steigt ihr irgendwann im Level auf.

Doch wie funktioniert das Spielen genau? Ihr wechselt in die Vogelperspektive und steuert mithilfe des Touchscreens die einzelnen Spieler. Das ganze läuft so ähnlich wie bei einem rundenbasierten Kampf ab. Ihr „zeichnet“ den Weg ein, den euer Held wählen soll, sobald ihr das bestätigt, führt er die Aktion durch. Anschließend folgt ein kurzer Animationsfilm, der die gewählte Aktion noch mal darstellt. Hier seht ihr dann, ob euer Vorhaben gelingt oder ob der Gegner an Oberhand gewinnt.

Ihr müsst auch stets darauf achten, dass eure Spieler noch genügend Energie und Kraft haben, um die gewünschten Befehle durchführen zu können. Wenn ihr im Level aufsteigt, verbessern sich auch die Attribute und das Team erlernt so auch neue Fähigkeiten. Diese können dann so ähnlich wie Magie eingesetzt werden und verleihen euch einen zusätzlichen Vorteil. Im Spiel ergattert ihr allerlei Items, die ihr euren Spielern geben könnt – rollenspieltypisch eben. Das macht richtig süchtig.

Schnapp sie dir alle

Erinnert stark an Pokémon, oder? Dennoch gibt es in Inazuma Eleven 2 die Möglichkeit, Spieler zu sammeln. Ihr reist zu verschiedenen Orten und könnt immer mehr und bessere Spieler für euren Club ergattern. Level 5, die Entwickler vom Spiel, wissen eben genau, wie man einem Game noch mal so richtig Suchtpotenzial verleihen kann. So seid ihr neben den Kämpfen und der Story auch viel unterwegs und versucht immer bessere Spieler zu finden und für euch zu gewinnen.

Zudem gibt es bei Inazuma Eleven 2 auch zwei verschiedene Editionen. Diese unterscheiden sich zwischen Trikots und Gegnern, die ihr antreffen könnt, aber auch um die eigenen Spieler, die ihr „fangen“ könnt. Spielerisch gibt es keine Unterschiede.

In unserem Test konnten wir mithilfe von zwei Nintendo DS gegeneinander spielen. Hier kommt auch so richtig Freude auf. Man vergleicht direkt, welche Spieler euer Kumpel sein Eigen nennt, wie gut er ist und was für Spezialattacken die Spieler von ihm können. Wir hatten sehr viel Spaß daran und werden sicherlich auch nach dem Test noch das eine oder andere Match machen – aber erst, wenn ich noch bessere Spieler gefunden habe.

Technik

Trotz der zwei Jahre, die das Spiel schon auf dem Buckel hat, macht es eine durchweg gute Figur. Die Grafik ist „niedlich“. Die Kurzfilme in Anime-Stil lassen einen völlig vergessen, dass man es hier mit einem Game zu tun hat, und die Lokalisierung ist sowohl im Text als auch im Sound einwandfrei. Das Spiel wird nämlich teilweise (nicht permanent) auch kommentiert. Inazuma Eleven 2 ist komplett auf Deutsch (Text und Synchronisation).

Fazit

Wir sind hin und weg von dem Spiel. Anfangs trat ein bisschen Skepsis auf, wegen des ungewöhnlichen Mix aus Rollenspiel und Fußball. Doch schon nach kurzer Spielzeit hat es uns gepackt und wir können nicht mehr aufhören. Die Möglichkeit neue Spieler zu ergattern, diese zu trainieren und strategisch mit ihnen zu kämpfen macht definitiv süchtig. Auch für mich als nicht Fußball-Fan ist das Spiel ein Höhepunkt für meinen DS! Zugreifen!

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