Perry Rhodan im Test zeigt: Das Point-and-Click-Abenteuer ist nicht nur für Fans der Reihe. Doch fangen wir vorne an: Nicht Neil Armstrong war 1969 auf dem Mond, sondern ein gewisser Major Perry Rhodan, und zwar erst im Jahre 1971. So lautet die Geschichte der gleichnamigen Science-Fiction-Reihe, die sich heute als die erfolgreichste der Welt bezeichnen kann. Deep Silver veröffentlichte ein Point-and-Click-Adventure aus dem Franchise.
Perry Rhodan betrat 1971 als erster Mensch den Mond. Mit Betonung auf Mensch. Denn eine außerirdische Rasse namens Arkanoiden war lange vor ihm da, allerdings unfreiwillig. Mit Hilfe der außerirdischen Technik schafft es Rhodan, die Menschheit zu einen und in die Weiten der Galaxie vorzudringen. Dabei stößt er auf die Superintelligenz ES, die ihm relative Unsterblichkeit verleiht. So stellt sich Perry Rhodan nach mehr als 3000 Jahren noch immer den Gefahren des Alls. Immer an seiner Seite ist die attraktive Mondra Diamond.
Diamond wird von außerirdischen Robotern entführt. Rhodan kann das nicht zulassen. Er macht sich auf den Weg, seine Geliebte zu befreien und erneut die Galaxis vor einer Bedrohung zu beschützen.
Perry Rhodan erfordert einiges an Hintergrundwissen; die Romanreihe besteht schon seit beinahe 50 Jahren. Im Verlauf der Handlung wird immer wieder Bezug auf vergangene Ereignisse und Personen genommen. Es verlangt aber niemand, sich vor Spielbeginn alle Papierveröffentlichungen durchzulesen. Deshalb bieten Datenbankeinträge und Texttafeln im Spiel alle relevanten Informationen. Ganz ums Lesen kommt man nicht herum.
Entschädigt wird man durch die fantastische Grafik. In den vorab gerenderten Hintergründen ist ständig etwas in Bewegung. Raumschiffe gleiten am Himmel entlang. Lichteffekte erzeugen die passende Stimmung. Davor bewegen sich die gut animierten Figuren. Den Rest der Atmosphäre besorgt der tolle Sound. Professionelle Sprecher vertonen die Charaktere und der orchestrale Soundtrack sorgt für den passenden Hintergrund. Lediglich die Effekte hätten einen Tick knackiger sein können.
Einen Dämpfer erhält die Stimmung durch das schwankende Rätseldesign. Meist sind diese fair, aber nicht gerade leicht zu lösen. Doch immer wieder streuen die Spieldesigner Rätsel ein, die unnötig schwer und zum Teil nur durch stupides Ausprobieren zu knacken sind. Bereits eine der ersten Aufgaben in Perry Rhodan zeichnet sich durch eine fummelige Bedienung aus, und einen umständlichen Lösungsweg. Man muss den Strom zu Perrys Bürotür wieder herstellen. Als erstes liest man eine Nummer ab. Diese stellt man dann per leicht zu übersehenden Knöpfen auf einer Schalttafel ein. Hat man alles richtig gemacht, leitet man einen Zahlencode aus der nebenstehenden Anzeige ab. Umständlicher geht es kaum.
Gesteuert wird in gewohnter Point-and-Click-Manier. Per Maus scheucht man Herrn Rhodan durch die Gegend, sammelt alles ein, was nicht festgeschraubt ist, untersucht und kombiniert Beutestücke. Als besonders hilfreich erweist sich dabei das Multifunktionsarmband Rhodans. Es tarnt den Helden, erklärt den Inhalt des Inventars und vermerkt Fortschritte im Tagebuch. Per Tastendruck lassen sich sämtliche interaktiven Punkte in den Örtlichkeiten anzeigen.
Perry Rhodan begeistert selbst Nichtkenner der Serie mit einer durchweg spannenden Story und gelungener Atmosphäre. Diese wird nur selten durch das nicht immer logische Rätseldesign gestört. Dafür sorgen zum einen die tolle Grafik und zum anderen die gute Soundkulisse. Einige Rätsel verlangen echtes Durchhaltevermögen, dennoch sollten Adventurespieler dem unsterblichen Helden eine Chance geben. Fans der Serie greifen sowieso bedenkenlos zu.
Schreibe einen Kommentar