Gameloft hat vor kurzem Hero of Sparta 2 für iPhone veröffentlicht und wir haben das Hack-and-Slash-Game getestet.
Der Nachfolger zu einem der erfolgreichsten Spiele von Gameloft im App Store, Hero of Sparta, ist erschienen und als Fan des Genres ist meine Meinung sicherlich nicht objektiv, doch ein Review ist klassicherweise alles andere als das.
Argos hat sich in Hero of Sparta durch den Hades gedroschen und ist nun zu Beginn des zweiten Teils dabei, seine Heimat Sparta zu erreichen. Doch die Unterwelt möchte ihn nicht so recht freilassen. Dickköpfig wie er ist, schlägt Argos den Ratschlag in den Wind, Sparta fern zu bleiben, weil ansonsten die Monster der Hölle sein ganzes Königreich verwüsten würden. Es kommt also, wie es kommen muss. Und wir befinden uns im zweiten Teil auch wieder auf einer Reise durch den Okzident, auf der wir zwar nicht Hinz und Kunz begegnen, aber einer Vielzahl von Ungetümen, die uns der Reihe nach bei ihrem ersten Auftritt vorgestellt werden, zumindest die allermeisten.
Überhaupt ist sowohl das Arsenal an Waffen, als auch das Angebot an Angriffsaktionen umfangreicher geworden. Schuld ist eine Umgestaltung der Steuerelemente. Anstelle einer einfachen Angriffstaste findet sich ein in vier Himmelsrichtungen beweglicher virtueller Button. Je nachdem in welche Richtung wir diesen ziehen, führen wir eine andere Aktion aus. Zusätzlich dazu wird unsere Bewegungsrichtung zur Angriffsaktion hinzugewertet. Vorne und rechts ergibt einen anderen Angriff als bspw. hinten und rechts. Für manche Spieler werden allerdings die in der Umgebung befindlichen Abwehr- und Sprungbuttons ein wenig zu nahe am Angriffskreuz liegen. Das führt manchmal dazu, dass man in Angriffsaktionen ungewollt springt. Doch auch das Springen kann mit Angriffen kombiniert werden. Die Aktionen sind zwar endlich, aber doch wesentlich umfangreicher als noch im ersten Teil. Zwar kann Argos bei weitem nicht so schöne Schwungaktionen mit seinen Krallen auslösen wie der große Bruder Kratos, doch man merkt, dass bei Gameloft in der Zeit zwischen Teil 1 und 2 nicht einfach nur ausgeruht wurde. Wer allerdings Kratos kennt, dem wird Argos zweifellos immer ein wenig kantig und in der Bewegungsanimation ein wenig unrund vorkommen. Dass Gameloft dies besser kann, zeigte man zuletzt beim Sportspiel NFL 2011. Dort animierte man die Bewegungsabläufe von Spielfiguren mittels Motion Capturing. Diese Technik könnte irgendwann in einem etwaigen dritten Teil Einzug halten.
Wesentlich angenehmer weil einfacher sind die Quicktime-Aktionen im Spiel geworden. Man muss jetzt keine Wischgesten mehr durchführen, sondern nur noch zur rechten Zeit am richtigen Ort einen oder manchmal auch zwei Buttons drücken. Das lässt sich aber mit der normalen Gerätehaltung leicht erledigen. Bei Zwischengegnern, bzw. größeren Widersachern im Spiel ist das eine tolle Erfahrung. Man gewöhnt sich schneller an die Button-Reihenfolge, die man drücken muss, um Gegner auf besondere Art und Weise zur Strecke zu bringen. Das lässt Quicktime-Events nicht unnötig den Spielfluss stören. Und manches Getier lässt sich – ebenfalls in Kratos-Manier – auf diese Art zähmen und reiten, bzw. steuern. Andererseits werden dadurch manche der größeren Endgegner viel zu leicht besiegbar.
Man wird mit Hero of Sparta 2 einige Stunden zubringen. Mehr Zeit als noch mit Teil 1 auf jeden Fall, denn es gibt nun 12 Level in 8 unterschiedlichen Spielumgebungen. Wer ein iPhone 3G S oder einen iPod Touch neuster Generation mit großem Speicher besitzt, der kommt auch in den Genuss von ein paar mehr Licht- und Spiegeleffekten. iPhone-4-Besitzer spielen die Hack-and-Slash-Action noch mal eine Nummer schicker, alleine wegen der höheren Auflösung.
Neu gegenüber dem Vorgänger ist auch die „Arena“. Das sind kleine Endlosspiele, die man ab einem gewissen Zeitpunkt im Spiel erreicht. Ein Mal freigespielt, gibt es in den späteren Leveln häufig einige Statuen, nicht zu verwechseln mit denen, die Mana oder Lebensenergie spenden, die einen in die „Arena“ teleportieren. In der Arena setzt man sich, wie bei Survival-Games üblich, gegen Wellen von Gegnern zur Wehr. Bei „Hero of Sparta 2“ bedeutet dies, dass wir es nicht unbedingt mit mehr Gegnern pro Welle zu tun bekommen, aber sehr wohl mit immer schwieriger zu besiegenden. Alle Gegner, die uns im Spiel begegnen, können dann auch in der Arena auftreten. Sinn und Zweck dieser Übung ist das Sammeln von Erfahrungspunkten, mit denen man seine Waffen verbessern kann. Denn am Ende stirbt man in der „Arena“ immer irgendwann. Mein persönlicher Rekord liegt bei 13 Wellen, die ich überlebt habe. Mein Ehrgeiz, es besser zu machen, ist aber äußerst gering. Auf jeden Fall bietet Gameloft mit diesem Spiel im Spiel manchen Gamern ein wenig an Mehrwert.
Wie ein Marktschreier könnte man sich hinstellen und gerade heraus formulieren: Wer will noch mal, wer hat noch nicht? – Fans vom Vorgänger, werden auch ihre Freude am Nachfolger haben. Die Ähnlichkeit zu God of War ist sowohl Glück als auch Unglück zugleich. Einerseits werden Spieler, die Kratos mögen, positiv voreingenommen gegenüber dem Protagonisten Argos aus „Hero of Sparta“ sein. Doch er ist eben nicht ganz Kratos, wie weiter oben beschrieben sieht er nicht ganz so schick aus und bewegt sich nicht derart flüssig.
Dazu kommt dass es an ein, zwei Stellen im Spiel Momente gibt, in denen Frust aufkommen könnte. Einfach weil die Spielanlage derart gesteuert wird, dass man vielleicht nicht sofort sieht, worauf es ankommt. Es gibt aber auch keine Hilfestellung. Ansonsten ist Hero of Sparta II wirklich zu empfehlen. Es ist in meinen Augen sogar besser als der erste Teil, allerdings reicht es nicht für die volle Punktzahl, weil einerseits immer Luft nach oben ist, und weil Gameloft selbst schon andere Spiele wie Splinter Cell Convicition programmiert hat, deren Helden deutlich weniger stacksig durch die Gegend stiefeln. Deshalb leider nur 4 von 5 Macs.
Schreibe einen Kommentar