Autor:  Phil Rieger 23.01.2012, letztes Update: 05.11.2021
Wertung: 5.5

Hallowed Legends: Samhain – Review vom Wimmelbildspiel


Wimmelbildspiele von Entwickler Big Fish Games entführen uns oft an ungewohnte Orte sowie in gruselige Szenarien. So auch in Hallowed Legends: Samhain, diesmal sogar mit übernatürlichen Elementen. Ob uns die Rätselkost bei Laune gehalten hat und was das Ganze mit einem Phaser-Gewehr zu tun hat, erfahrt Ihr im nachfolgenden Test.

Als namenlose Protagonistin macht Ihr euch auf den Weg, um euren Ehemann Robert zu finden, der sich zu einem keltischen Fels irgendwo abgelegen von jeglicher Zivilisation begeben hat. Dort angekommen finden wir nichts außer toten Menschen, eine verlassene Kapelle, aber auch einen mysteriösen Ring. Dieser erlaubt es Euch nun in eine Parallelwelt zu reisen, wo Dämonen ihr Unwesen treiben. Nicht mal ein Funken von Verwunderung oder Unsicherheit macht sich bei unserem weiblichen Hauptcharakter breit. Sie ist fest entschlossen ihren Mann zu suchen und verschwendet keinen Gedanken an die Gefahren, die sie überwinden muss.

Ihr merkt schon: Die Story von Hallowed Legends: Samhain dient eher als Vorwand für eine ausgefallene Kulisse. Spätestens wenn Ihr mit eurem gefundenen Phaser-Gewehr einen blauen Wolf in eine Kugel verwandelt ist klar, dass man keine rationalen Erklärungen erwarten darf und die Geschichte gerne in den Hintergrund gestellt werden kann. Allerdings bereinigt der Titel diesen ersten, konfusen Eindruck wieder, insbesondere durch das Rätseldesign.

Gelungene Abwechslung

Die Rätsel erweisen sich als durchgehend abwechslungsreich. Neben Puzzles erwarten Euch intelligent gestaltete Schiebe -, Zahlen- sowie Verbindungsrätsel. Gelegentlich gilt es ein Minispiel zu lösen, um die Suche weiter zu führen. Wimmelbilder dürfen natürlich nicht fehlen, wobei man den Fokus eher auf Rätseleinlagen gesetzt hat. Ihr habt die Möglichkeit zwischen zwei Schwierigkeitsgraden zu wählen. Es wird dabei schnell klar, dass Samhain überdurchschnittlich anspruchsvoll ist. Sowohl Wimmelbildszenen als auch Rätsel sind nicht einfach, allerdings stets fair. Wer einmal nicht weiter weiß, der darf von der Hilfsfunktion des automatischen Lösens Gebrauch machen. Natürlich ist klar, dass der Spielspaß dadurch gedrückt werden kann, weswegen man diese Hilfe nur im Ausnahmefall benutzen sollte. Ein weiteres Feature sind die Trophäen, die der Spieler bekommen kann, indem er verschiedene Ziele erreicht.

Zwei Kritikpunkte werten das Gameplay dennoch ab. Zum einen sind Rätsel miteinander nicht logisch verknüpft, was allerdings im Angesicht der Geschichte nicht besonders verwunderlich ist. Zum anderen ist es das Backtracking. Oft kommt es vor, dass Ihr schon besuchte Räume erneut aufsuchen müsst, um dort mit Gegenständen zu interagieren.

Schaurige Atmosphäre mit 3D-Animationen

Die gezeichneten Locations sind durchgehend nicht nur gut, sondern allesamt außergewöhnlich gestaltet. Zudem übertritt der Titel gelegentlich die Grenze des zweidimensionalen Raumes und überrascht mit 3D-Animationen. Sowohl in Zwischensequenzen als auch im Spiel seht ihr beispielsweise wie eine Mauer zusammenbricht oder eine Brücke hinabgelassen wird. In Betrachtung des Budgets für das Spiel fallen die Animationen akzeptabel aus. Dafür hat man bei der Soundkulisse gespart: Die Mono- bzw. Dialoge sind nicht vertont und die Musik kennen wir schon aus anderen Titeln des Entwicklers. Überraschenderweise ist die Hintergrundmusik dennoch passend gewählt.

Fazit

Nach dem ersten, eher schlechten, Eindruck hat mich Hallowed Legends: Samhain nach hinten heraus überrascht. Vor allem die knackigen Rätsel sind mir im Gedächtnis geblieben. Versucht Ihr jedes Rätsel manuell zu lösen, werdet Ihr sicherlich auf eine Spieldauer von 5-6 Stunden kommen, was bei einem Preis von unter 10 Euro mehr als zufriedenstellend sein dürfte. Die Atmosphäre ist zwar düster und gruselig, jedoch kommt nie ein Angstgefühl auf. Alles in allem ist der Titel etwas für klügere Köpfe, die keinen großen Wert auf Storytelling legen. Empfehlung!

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