Was die Simpsons können, das können die Protagonisten von Futurama schon lange. Die Rede ist davon, Bezüge herzustellen. Wir blicken in Ausgabe 35 der Futurama Comics fast auf jeder Seite auf einen neuen Film oder zumindest eine Vorlage, die ihren Ursprung im Comic oder in einer Erzählung hatte und dann aber zum Film geworden ist.
Bereits das Cover der Ausgabe geht mit gutem Beispiel voran, zeigt es doch eine übergroße Frau, die natürlich derjenigen aus dem Film “Angriff der 20 Meter Frau” ähneln soll. Das Original stammt aus 1958. Die TV-Verfilmung aus den 1990ern wurde mit Daryl Hannah nur noch mal wiederbelebt. Und wie schlägt sich die Futurama-Analogie?
Wer neugierig auf die Vielzahl von Querverweisen in der aktuellen Ausgabe ist, der schaue in die “Datenbank”-Rubrik kurz vor dem Ende des Hefts. In ihr wird man über mehr als ein Dutzend Hinweise stolpern und neben Superhelden, hat auch ein Schurke den Weg in das Heft gefunden. Nicht zu vergessen, dass Bender die Figur von Rocky (ursprünglich gespielt von Sylvester Stallone) mimt. Warum aber Amy übergroß wird und der Comic von Filmverweisen strotzt, soll nicht verraten werden. Nun vielleicht nicht alles davon.
Denn eigentlich hat das Comic unspektakulär begonnen. Fry hatte eine Film-DVD nicht zurück gegeben und ihm wurde Eintreiber-Besuch von der Roboter-Mafia abgestattet. Nun weiß er’s besser. Bender prahlt im Anschluss vor Fry mit einer einzigen Silberscheibe, auf der die Filme dieser Welt gespeichert sind. Es kommt eins zum andern. Der Roboter schreckt später unwillkürlich aus dem Schlaf hoch, weil er vor den harschen Worten eines Polizeiinspektors erschreckt, die aus den TV-Boxen brummen. Er war vor dem Fernseher eingeschlafen… In einer Tag- und Nebel-Aktion wird das Beweisstück Numero Uno, die ultimative Silberscheibe eingeführt und verdaut. Dass das nicht ohne Nebenwirkungen bleiben würde, war dem Leser sofort klar.
Wer außerdem wissen will, warum eine Möhre sich selbständig macht, der sollte unbedingt zugreifen. 2,90 Euro kostet ein Futurama-Heft. Es erscheint alle drei Monate. Die nächste Ausgabe wird erst am 8. Juli 2009 zu haben sein. Bis dahin bleibt Interessierten noch genügend Zeit, sich der Ausgabe 35 zu widmen. Bender ist nicht nur in diesem Heft mein ganz persönlicher Favorit. Allerdings muss ich gestehen, dass dieses Comic relativ schnell vorbei ist und man wegen der vielen Anspielungen irgendwie das Gefühl kriegt, es würde von einer Szene zur nächsten gerast. Fast zu wenig Raum zum Schmunzeln. Ohne Vorwissen ist man allerdings aufgeschmissen. Doch für die Weniggucker unter uns, dürften zumindest Benders Peter Pan Persiflage oder sein Rocky-Auftritt im Studio von Regisseur Mr. Spielbot zum Schmunzeln anregen. Weniger wahrscheinlich wird hingegen der Hinweis auf dem Cover des Comics zutreffen “Suchen Sie bitte einen Arzt auf, sollten Sie länger als 4 Stunden lachen!” Ich hab geschmunzelt, ja. Aber gelacht? Diesmal nicht. Nächstes Mal bestimmt wieder.
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