Realitätsnahe Missionen, Spezialfahrzeuge, dramatische Situationen, ein über 20 Quadratkilometer großes Flughafengelände. Das und vieles mehr verspricht Publisher rondomedia im erst kürzlich erschienenen Flughafen-Feuerwehr-Simulator. Ob zu Fuß oder im teuren fahrbaren Untersatz: Wer schon als kleines Kind immer einmal davon träumte Feuerwehrmann zu werden, könnte im FFS eine Erfüllung dieses Traumes finden. Wie viel der Traumfänger jedoch taugt, haben wir in unsrem Review für Euch getestet und festgehalten.
Mit einer Führung durch die Wache beginnt der Dienst des neuen Feuerwehrmannes, und endet mit verfrühtem Feierabend. Danach beginnt jede Schicht mit einer Frühbesprechung, deren Inhalt ein paar Geplänkel der Männer untereinander sind und die Zuteilung der täglichen Grundaufgaben wie bspw. dem Kontrollieren des Zauns rund um den Flughafen und die Einteilung auf die verschiedenen Fahrzeuge. Nach der Besprechung folgt man nun also seinen täglichen Aufgaben und patrouilliert scheinbar nicht endende Strecken von Flughafenzaun ab. Doch plötzlich kommt ein Funkspruch von der Leitstelle: Ein Feuer wurde gemeldet und statt sich weiter um den Zaun zu kümmern, soll man sich schnell zum Einsatzort begeben. Dort erwartet einen Mal nur ein brennender Mülleimer, mal ein brennender Baum, mal nur ein Fehlalarm aber in spannenden Situationen auch gerne mal ein in Flammen stehendes Flugzeug.
Eine richtige 24-Stunden-Schicht erstreckt sich über Tag und Nacht und deshalb startet man morgens in der Dämmerung und kann seine Schicht bei Dunkelheit beenden. Zwischendrin sind einmalig bis zu 4 Stunden Schlaf erlaubt, aber auch nur, wenn es keinen Alarm während des Schlummerns gibt. Leider nicht so fließend sind teilweise die Übergänge in der Spielgrafik. Bei eingeschaltetem Blaulicht könnte man anhand des Lichtkegels vermuten man befände sich weiterhin in der Fahrzeughalle, da das Licht keinen Bogen wirft, sondern ein Viereck. Auch die Büsche und Gräser sehen alles andere als dreidimensional und real aus. Die Computeraktuere – auch NPCs genannt -, die in der Feuerwache herumwuseln, tragen nicht nur Einheitskleidung, sondern gleichen sich noch deutlicher als eineiige Zwillinge. Ihr Gang ähnelt einem Ausschnitt aus Monty Pythons Ministry of Silly Walks und wirkt nur sehr schwer nachvollziehbar.
Immerhin erwartet man von Feuerwehrmännern körperliche Fitness und keine Gestalten, deren Gangart die Hand eines jeden Orthopäden voller Wucht gegen dessen Stirn schnellen ließe.
Auf Knopfdruck aktiviert man nicht nur das Blaulicht und die Warnblinkanlage, sondern ebenfalls die Sirene, deren Aktivierung unheimlichen Spaß bereitet. Im Nu weichen andere Verkehrsteilnehmer auf der Flughafenstrecke aus oder bleiben stehen, damit man im roten Auto immer schnell von A nach B kommen kann. Außerdem dient die Sirene der Beruhigung, denn die eigentliche Hintergrundmusik bleibt leider lieblos nach einer halben Schicht ignoriert zurück. Spätestens nach dieser Zeit fragt man sich, ob die Musik die Monotonie des unspektakulären Alltags verklanglichen soll, oder ob sie der Motivation dient, schnell zum Einsatzort zu kommen und Löschgeräusche zu produzieren.
Selbst wenn Grafik und Sound nicht ganz auf neustem Stand sind, so macht es dennoch viel Spaß mit Sondersignalen über das große Flughafengelände zu düsen und seinen flotten, roten Flitzer an der nächsten Benzin- oder Wassertankstelle erneut zu betanken, um wieder einsatzbereit zu sein. Und wem das Warten zu lange dauert, der haut sich eine Runde aufs Ohr, bis er wieder gerufen wird. Kaum ist der Einsatz verrichtet winken auch schon Punkte, die helfen im Rang aufzusteigen und damit die Erlaubnis mit sich bringen größere Fahrzeuge zu fahren. Wie man weiß, bringt große Stärke große Verantwortung mit sich, so dass man mit höherem Rang schwierigere Aufträge erhält. Und wie versprochen enthält der Flughafen-Feuerwehr-Simulator viele Schmankerl für verträumte Hobbyfeuerlöscher und andere Interessierte. Dank Rang-System und dynamischem Spiel mit großem Auslauf wird dieses Game so schnell nicht langweilig bzw. bietet eine ganze Menge, bevor man vom
Simulator-Job gefrustet ist.
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