EverQuest 2: Rise of Kunark im Test. Wenn einem nichts Neues einfällt, neigt man dazu, sich zu wiederholen. Und so hält nach der Dunkelelfen-Heimat Neriak nun auch die Insel Kunark Einzug in die Welt von EverQuest II. Spieler des ersten Teils dürften sich auch hier sofort heimisch fühlen.
Zwei neue spielbare Rassen halten mit der nunmehr vierten Erweiterung Einzug in das EverQuest-II-Universum. Mit den garstigen Feen Arasai und den drachenartigen Sarnak, die sich mit den Iksar-Echsen das Dschungeleiland Kunark teilen, erweitert sich die Zahl der Rassen auf 19. Zusammen mit den nunmehr 24 Klassen erhöht sich die spielerische Abwechslung weiter.
Mit dem neuen Add-on steigt Ihr nun bis zum neuen Höchstlevel 80 auf, und das auch noch schneller als bisher. Auf dem Weg dahin steigert Ihr Eure Fähigkeiten weiter, sammelt neue Belohnungen und Gegenstände. Talentpunkte wandern in neue Zauberspezialisierungen und klassenspezifische Fähigkeiten. Ihr schaltet letztere mit dem Erreichen bestimmter Stufen frei. Sinnvoll und effektiv nutzen lassen sich die neuen Talente allerdings nur für geübte Spieler. Neueinsteiger haben es merklich schwerer.
Ab Level 20 zieht der Schwierigkeitsgrad in EverQuest 2: Rise of Kunark spürbar an und die Quests sind nur noch von eingespielten Gruppen und Gilden zu bewältigen. Hilfreich sind hierbei die mächtigen Angriffsketten, bei denen sich unterschiedliche Klassen ergänzen und mächtige Zauber auslösen. Die reißen selbst riesige Endgegner zu Boden. Durch spezielle Quests unterstützen Spieler ihre Gilden dabei, auf eine höhere Stufe aufzusteigen. Das schaltet wiederum besondere Gegenstände und Händlerrabatte frei. Sony Online Entertainment geht damit noch weiter in Richtung Gruppenspiel. Schließlich gehörten Gilden, inklusive Bank und eigener Behausung schon von Beginn an zum EverQuest-II-Konzept.
Mit dem Add-on halten auch einige Veränderungen bei den Berufen Einzug. Der Abbau von Rohstoffen ist ergiebiger, die Herstellung von Gegenständen geht erheblich einfacher von der Hand.
Die vier neuen Gebiete fallen riesig aus und sind bis zu viermal größer, als die bisherigen Zonen. Wobei sich die Designer bei der Gestaltung der Landschaft sichtlich Mühe gegeben haben. Dennoch stolpert Ihr nach wie vor durch die eine oder andere trostlose Kulisse. Insgesamt kann die inzwischen drei Jahre alte Engine immer noch überzeugen. Gerade die Animationen in den Kämpfen und die Effekte beim Wirken der verschiedenen Zaubersprüche können sich sehen lassen. Zumal das Ganze auch auf schwächeren PCs anstandslos läuft.
Lediglich die Everquest-typische Gier nach Hauptspeicher konnten die Entwickler dem Spiel immer noch nicht austreiben. Das stellt aber bei den derzeit günstigen Speicherpreisen wohl das geringere Übel dar. Was dafür schwerer wirkt, sind die leider nach wie vor spärlich gesäten deutschen Server.
Für Spieler, die sich zum ersten Mal nach Norrath wagen, bietet Sony einigen Anreiz. So sind in der extra dicken DVD-Hülle neben der eigentlichen Erweiterung Rise of Kunark auch alle anderen bisher veröffentlichten Add-ons und Abenteuerpakete enthalten, sowie das Hauptspiel. Obendrauf packt Sony auch noch das Online-Sammelkartenspiel Legends of Norrath inklusive einem schicken Loot-Item.
EverQuest 2: Rise of Kunark im Test? Harte Fakten, das ist hier alles was zählt! Denn das persönliche Spielerlebnis ist derart vielfältig und abwechslungsreich, das es den Platz diese Tests sprengen würde. Sony gelingt mit EverQuest 2: Rise of Kunark ein ziemlicher Treffer, und das, obwohl es inzwischen die vierte Erweiterung zum Online-Rollenspiel ist.
Das Mehr an Extras lohnt den Kauf auf jeden Fall. Spieler, denen die WoW-Welt zu quietschig-bunt und comichaft ist, sollten sich spätestens jetzt mit dem dicken All-In-One-Pack auf den Weg nach Norrath machen.
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