Autor:  Qiong Wu 07.04.2009, letztes Update: 04.08.2018
Wertung: 5.0

Endlich mal was Effizientes!

Dirk Dagger: The Fallen Idol
Dirk Dagger: The Fallen Idol

Dirk Dagger and the Fallen Idol im Test. Adventures sind auf dem PC eine feine Sache – gelungene Story, schöne Atmosphäre, witzige Dialoge und interessante Protagonisten und schon hat man ein super Spiel, das einen öden Abend vor dem Fernseher mehr als ersetzen kann. Ob das auf dem Mobiltelefon auch so einfach ist?

Mit Dirk Dagger and the Fallen Idol teste ich mein erstes Adventure zum Mitnehmen. Gleich zu Beginn fällt mir der simple Comicstil auf. Einfache Zeichnungen begrüßen den Spieler im Hauptmenü. Sie sind sehr nett gezeichnet und versprechen ein witziges Adventure.

Myst lässt grüßen und Harry ist tot

Im Gegensatz zu den meisten, heutzutage populären Adventurespielen setzt Dirk Dagger auf eine Myst-artige Spielweise. Die Spielfigur selbst ist bei dieser Art von Adventure nicht zu sehen. Der Spieler sieht die Spielwelt direkt aus den Augen der Spielfigur.

Startet man das Spiel, taucht man zunächst in den Handlungsstrang von Harry Cannon. Harry ist Partner des Detektivbüros Dagger & Cannon und Kollege des späteren Protagonisten Dirk Dagger.
Angesetzt auf einen mysteriösen Fall, verfolgt er eine gefährliche Spur, bis er letztendlich bei der Beobachtung einer attraktiven Frau einen unglückseligen Unfall erleidet und schließlich von einem Unbekannten erschossen wird.

Plot zu platt

Ab hier schlüpft der Spieler in die Person von Dirk Dagger und beginnt die eigentliche Handlung: Die Aufklärung des Mordes an seinem Kollegen Harry. Während seiner Ermittlungen stößt Dirk auf viele Ungereimtheiten, eine wertvolle Statue, schöne Frauen und fiese Bösewichte. Das alles verspricht eine interessante Story, könnte man glauben.

Tatsächlich kann die Story aber nur bedingt überzeugen. Denn die Zusammenhänge sind teilweise zu offensichtlich, die Rätsel zu einfach und die Dialoge zu flach. Wer dann wirklich der Mörder war, soll zwar an dieser Stelle nicht verraten werden, aber bereits ab der Hälfte des Spiels ist dies kein Geheimnis mehr.

Abwechslung tut Not, Faulheit siegt

Aufgepeppt wird das Ganze nur von ganz witzigen Minigames. Prügeln mit Muskelprotzen und Steuern einer Fliege sind eine kleine Erfrischung im Spiel, können die teilweise langweilige Story aber bei weitem nicht wettmachen. Auch wiederholt sich die Prügelei mit dem Muskelprotz leider zu oft und bietet insgesamt zu wenig Innovation und Abwechslung.

Die Tatsache dass Gegenstände lediglich gefunden und dann bei Bedarf automatisch verwendet werden, verringert den ohnehin sehr einfachen Schwierigkeitsgrad des Spiels außerdem, sodass selbst für Anfänger kaum ein Rätselgefühl aufkommt.

Zu wenig, aber handwerklich ordentlich

Die Story ist außerdem leider viel zu kurz, als dass die Handlung komplex oder interessant werden könnte. Der Spieler sieht zu wenige Schauplätze und redet insgesamt mit etwa gerade mal zehn Charakteren.

Technisch ist das Spiel allerdings ganz solide gelungen. Tonuntermalung, Geräusche und Zeichnungen sind ansprechend, alleine eine Sprachausgabe wäre wünschenswert gewesen. Als einfallsreich kann man die – zusätzlich zur klassischen Steuerung per Keypad – angebotene Möglichkeit bezeichnen, das Spiel per Kamerabewegung zu steuern. Ein Schwenken des Mobiltelefons bewegt das Bild im Spiel und der Spieler kann sich auf diese Art in einem Raum umsehen. In der Praxis stellt sich diese Steuerung zwar als benutzbar heraus, ist aber dennoch insgesamt nicht der klassischen Steuerung per Tasten vorzuziehen.

Fazit

Insgesamt ist Dirk Dagger and the Fallen Idol leider nur ein durchschnittliches Adventure. Für den Spielspaß zwischendurch ist es aber durchaus spielbar und kann Spaß bereiten. Der Preis für das Spiel ist angemessen.

Große Mankos sind die fehlende Sprachausgabe und die selbst für Laien zu geringe Schwierigkeitsstufe. Der Humor im Spiel ist leider zu abgedroschen und wirkt gezwungen; für eine ernste Handlung ist die Story allerdings zu grotesk. Dem Spieler wird ab und zu ein Schmunzeln abgerungen, wirkliche Lacher sind aber nicht wirklich dabei.

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