Electronic Arts und Visceral Games holen den SciFi-Horror-Shooter zurück auf die NextGen-Konsole. Mit Dead Space 2 geht der überstanden geglaubte Horror für Issac weiter! Was es damit auf sich hat, verrät das Review.
Isaac Clarke, der bereits bei Dead Space Protagonist der Geschichte war, wacht nach seinen unheimlichen Abenteuern aus dem Koma auf der Krankenstation der Sprawl auf – und zwar in einer Zwangsjacke! Doch nicht genug damit, dass der Ingenieur nicht weiß, was mit ihm passiert ist oder dass ihn die Geister aus der Vergangenheit heimsuchen: Plötzlich läuft auf der Raumstation alles aus dem Ruder, denn die schrecklichen Nekromorphs sind zurückgekehrt! Menschen sterben rund herum, während ihr um euer Leben kämpfen müsst! So beginnt die packende Fortsetzung eines der besten Thriller auf der Konsole!
Gegen das Setting von Dead Space 2 ist wirklich nichts einzuwenden: Wie schon im ersten Teil besteht ein Großteil des Spiels daraus, euch schleichend durch die zerstörte Raumstation zu bewegen, fast gänzlich ohne jedes Licht, und hinter jeder Ecke vermutet ihr das nächste schreckliche Monster.
Gekonnter als je zuvor spielt Dead Space mit eurer Paranoia, sodass ihr an den vermuteten Stellen oft lange nichts außergewöhnliches bemerkt, und euch dann vor dem eigenen Schatten erschreckt. Erst wenn ihr euch dann gerade wieder beruhigt habt, schlägt das Spiel unbarmherzig zu. Die Nekromorphs, von Aliens infizierte Menschen, sind noch scheuslicher, unheimlicher und vor allem grausamer als je zuvor! Die einen stürmen aus dem Hinterhalt auf euch zu und versetzen euch in jähe Hektik, während ihr oftmals schon den Feind von weitem hört, jedoch ohne ihm zu begegnen. Die tiefe Dunkelheit des Spiels, sowie die zerstörte und leichenübersähte Umgebung tun ihr Übriges, um euch in eine packende Atmosphäre zu hüllen, wie es andere Horror- und Survival-Games wie F.E.A.R. oder Silent Hill kaum besser machen könnten. Isaac wird heimgesucht von gruseligen Visionen seiner toten Freundin Nicole, erhält panische Funksprüche weiterer Überlebender und muss sich nicht nur den ekelhaften Aliens, sondern auch Streitkräften aus den eigenen Reihen stellen. Atmosphärisch bleibt also so gesehen alles beim alten. Der zweite Teil schafft es vielleicht, uns durch verbesserte Grafik noch mehr ins Verderben zu stürzen. – Jeder noch so unwichtige Gegenstand ist beweglich und Leichen, gegen die ihr rennt oder auf die ihr drauftretet, bewegen sich dann ebenfalls und geben unschöne Geräusche von sich. Realistischer geht es dann fast auch nicht mehr.
Wie schon im ersten Teil stehen euch im Laufe des Spiels verschiedenste Waffen im Kampf um das nackte Überleben zur Verfügung. Die Basiswaffen werden dabei um ein paar weitere ergänzt. Vom handlichen Kleinkaliber bis zu schweren Geschützen ist alles dabei, um eure Gegner zu zerstückeln, zu detonieren oder aufzuspießen. Mit den ebenfalls ausbaufähigen Sekundärangriffen jeder Waffe lassen sich praktische und dazu noch spektakuläre Kampftaktiken entwickeln.
Dead Space bleibt weiterhin ein Third-Person-Shooter, was aber meiner Meinung nach nur noch mehr zur Stimmungsbildung beiträgt, da ihr die unschönen Dinge sehen könnt, die auch euch häufig widerfahren. Eure Waffen sind mittels Energieknoten aufzurüsten, sowie neue Ausrüstung im Laden zu kaufen. Munition, Geld und allerlei Sonstiges findet ihr durch das Zertreten von gegnerischen Leichen oder in der Spielumgebung verstreut. Es stehen euch nicht nur ordinäre Schusswaffen zur Verfügung, sondern ihr könnt Kinese benutzen, die es euch erlaubt, Gegenstände vom Boden aufzulesen und sie gegen Gegner zu schleudern. Oft müsst ihr Schaltkreise durch Kinese unterbrechen und an anderer Stelle wieder herstellen, was dem ganzen Spiel dann hier und da ein kleines Puzzle spendiert. Mit dem praktischen Stasepack könnt ihr Gegner oder sich schließende Türen verlangsamen. Diese Fähigkeit sei allerdings wegen seiner Begrenztheit sparsam einzusetzen! Ebenfalls nichts Neues, aber ein großes Plus bieten die Missionen in der Schwerelosigkeit, in denen ihr durch die Räume schweben und oft Wege an der Decke einschlagen müsst, um an euer Ziel zu gelangen, wobei die Physikengine des Bestsellernachfolgers wieder ganze Arbeit leistet. Ein Wegweiser hilft euch dabei stets, den richtigen Weg zu finden. Es gibt dazu jedoch für dieses Genre ungewöhnlich viel zu entdecken und zu erkunden. Wer die perfekte Ausrüstung einsammeln mag, sollte also auch die Umwege einschlagen.
Natürlich bleibt nicht alles beim Alten: Dead Space 2 bietet mittlerweile einen umfangreichen Multiplayermodus. Auf verschiedenen Karten mit unterschiedlichen Missionen bekämpft ihr euch online gegeneinander oder schließt euch zusammen. Dabei könnt ihr wählen, ob ihr zu den Menschen oder den Nekromorphs gehört, die dann zwar weder Stase, noch Kinese im Repertoire haben, dafür die fiesen Alientricks, die den Feind ganz schnell in ihre Einzelteile zerlegen können. Gerade für die recht harten Onlineschlachten ist es wichtig, seinen Charakter optimal aufzurüsten! Für den Onlinespaß gibt es einen einzulösenden Code auf der Originalverpackung, der nur ein mal gilt. Weitere Codes und Inhalte lassen sich wie immer im PSN Store herunterladen.
Die Nekromorphs sind imstande, viele verschiedene Formen anzunehmen. Die einen sind groß und bewegen sich langsam auf euch zu, andere sind klein und flink. Manche tragen ein explosives Etwas mit sich herum, das ihr zerschießen müsst, andere wachsen aus der Wand und können euch mit einem Bissen töten! Einige neue, aber auch viele vertraute Monster aus dem ersten Teil erwarten euch – den meisten werden wohl die unheimlichen, mutierten Kleinkinder noch gut im Gedächtnis geblieben sein: Diese treten mit einer noch realistischeren Grausamkeit auf – nur als kleines Beispiel! So unterschiedlich die normalen Gegner, sowie die gelegentlich auftauchenden „Bosse“ auch sein mögen: Aus Dead Space haben wir gelernt, dass man Nekromorphs am besten ausschaltet, indem man ihnen gekonnt sämtlich Gliedmaßen abtrennt! Leben diese dann immer noch, spart man sich Munition, indem man den Kopf des Ekels zu Brei tritt. An Brutälität mangelt es also in Teil 2 auf keinen Fall!
Das Franchise Dead Space, das nicht nur auf der Konsole, sondern auch in Form von Spielfilmen präsent ist, umgibt eine umfangreiche und nahe gehende Story. Sie ist oft verworren und lässt gerne Fragen zur Spekulation offen. Wir möchten euch nicht zu viel von der Handlung von Dead Space 2 verraten – was es mit dem neuen Marker auf sich hat, der die Plage der Nekromorphs wieder auf die Menschheit loslässt? Oder warum Isaac nun der eigenen Regierung nicht mehr trauen kann? Es sei nur erwähnt, dass die grausame und doch so packende Story eine würdige Fortsetzung gefunden hat! Die deutsche Synchronisation ist nicht gerade die Beste und nimmt ein wenig von der Dramatik der Charaktere, worüber wir aber bei einem ansonsten stimmigen Erzählen gerne mal hinweg sehen.
Wie ein guter Thriller lässt uns Dead Space 2 nicht mehr los, bis wir endlich die Wahrheit aufgedeckt haben – der Wahnsinn des Spiels zieht uns immer tiefer in seine Abgründe, um uns dann erbarmungslos wieder auszuspucken. Wir haben beim Spielen Angst, spüren das Adrenalin und erfreuen uns gleichzeitig einem großen Spielspaß. Das Setting, die Kämpfe, die abwechslungsreichen Aufgaben, die zu bewältigen sind, und die verwirrende, aber dennoch ausgezeichnete Story machen Dead Space 2 zum absoluten Kauftipp! Wer auf Blut und Gemetzel, aber auch auf subtilen Grusel steht, ist hier genau an der richtigen Adresse.
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