Autor:  Matze Fenn 12.11.2013, letztes Update: 08.05.2022
Wertung: 7.0

Call of Duty Ghosts im Test

Call of Duty: Ghosts - Cover PS3
Call of Duty: Ghosts - Cover PS3

Dieses Jahr muss es einfach wieder das beste Call of Duty von allen werden – zumindest war dies meine Hoffnung. Wir haben die Testversion entsprechend auf Herz und Nieren getestet. Geht Call of Duty die Luft aus? Ist Infinity Ward der neue große Wurf gelungen? Mehr dazu in unserem Test.

Die Ghosts – ein Mythos?

Bereits im Vorfeld wurde heftig diskutiert, vor allem bei uns in der Redaktion. Wer sind die Ghosts, was ist deren Aufgabe? Mag sein, dass vieles durch Activision selbst und durch andere Presse Kollegen darüber besprochen wurde, aber wir halten nichts davon bereits im Vorfeld alles über ein Spiel zu wissen. Wir freuen uns immer auf die Momente, wenn wir die Games selbst anspielen und uns überraschen lassen können.

So natürlich auch bei Call of Duty Ghosts. Ich persönlich bin ohnehin einer der typischen CoD Fanplayer, allerdings versuche ich trotzdem das ganze kritisch zu begutachten. Und bevor das gebashe wieder losgeht, ich spiele auch Battlefield 4, da ich ohnehin finde dass man Äpfel nicht mit Kirschen vergleichen kann – solche Kommentare haben wir auch nichts zu suchen!

Das Logo mit dem Totenkopf suggerierte mir irgendwie viel: Es sieht gut aus, es macht Lust auf mehr und vor allem bin ich auf die Einheiten gespannt, die sich Ghosts nennen. Infinity Ward hat eben eine neue Richtung eingeschlagen. Statt die Modern Warfare Serie weiterzuführen, entschied man sich eine neue zu etablieren. Dies hängt sicherlich auch mit dem Konsolenwechsel zusammen, den wir übrigens noch einmal explizit im Test ansprechen werden.

CoD Typisch erwartet uns in der Kampagne wieder reichlich viel Action. Überall knallt es, überall rumst es und auch die Schauplätze variieren wie schon bei den vorherigen Teilen. Dies ist durchaus als sehr positiv zu werten. Andererseits ist alles wieder beim alten: Wenn man sich zu weit vom Ziel entfernt, wird man einfach getötet und man startet neu, mehrere Wege um einen Konflikt zu lösen gibt es nicht, stattdessen ist alles schlauchig und die KI nach wie vor Stroh dämlich! Gut, Call of Duty Black Ops 2 bot immerhin die Möglichkeit hier und da Entscheidungen zu treffen, was damals den Anschein hatte, die Entwickler wollen CoD endlich mal in eine freiere Welt integrieren. Mit Ghosts wurde diese Vermutung also wieder getrotzt.

Sei es drum, die Erwartungen an den Kampagnen sind eigentlich auch immer die gleichen und böse Geister mögen behaupten dass es alljährlich immer das gleiche ist. Vergleiche mit Fifa und Co. möchte ich hier jetzt nicht anfangen. Wichtig ist die Frage: Ist wenigstens die neue Story gut? Wie lässt sich das neue CoD spielen? Warum soll man das Rad komplett neu erfinden, wenn wir ehrlich sind, es macht Spaß, sonst würden wir es nicht kaufen, oder?

Neben dem „hab ich alles schon gehabt“  hat aber Ghosts durchaus ein paar nette Ideen während der Missionen mit eingebaut. Zunächst fällt natürlich der Hund Riley auf, mit dessen Hilfe ihr die Gegner platt machen könnt. Über eine Fernsteuerung marschiert ihr durch hohes Grad oder durch Häuser und erledigt die Wachen. Aber auch während ihr selbst als Einheit unterwegs seid, könnt ihr Riley befehlen markierte Gegner zur erledigen.

In Manchen Level müsst ihr sogar tauchen, Panzer fahren oder Helikopter fliegen, die ganze Palette ist gegeben und es wird tatsächlich auch mehr geboten als in Battlefield. An Abwechslung mangelt es bei Call of Duty Ghosts definitiv nicht. Mir persönlich hat die Mission am besten gefallen, wo man sich über ein Hochhaus abseilt und durch die Fenster kommt und leise alles ausschaltet.

Hier und da gab es aber auch Ärgerliche Dinge. Wie schon erwähnt ist die KI wieder mal sau dämlich, zum anderen ist der Veteran Modus (jaja wir haben das auf Veteran durchgespielt) reines Checkpoint sterben. Zwar war das auch immer irgendwie so, aber bei Ghosts haben wir das Gefühl dass das Ganze ein bisschen aus den Rudern gelaufen ist. Teilweise spawnt man an Ecken wo man nichts dafür kann und man wird dann direkt erschossen. Das ist schlicht frustrierend!

Zudem hatten wir oft das Problem, dass wir Verbündete mit Gegner nicht unterscheiden konnten. Auch hier wäre eine kleine Abhilfe schön gewesen!

Zur Story selbst haben wir noch nichts gesagt, richtig. Hier wollen wir aber auch nicht viel spoilern. Call of Duty Ghosts ist wirklich sehr spannend und gut aufgebaut. Vor allem zu erfahren wer die Ghosts sind, was sie machen ist sehr aufregend. Am Schluss – und das ist eigentlich nicht zu viel verraten – hatten wir das Gefühl die Entwickler machen es wie bei MW2. An dieser Stelle kann man schon sagen: Call of Duty Ghosts 2 ist sicher! Übrigens, die Kampagne bietet an sich viele verschiedene Missionen, die aber allesamt recht kurz sind. Selbst im Veteran Modus haben wir keine fünf Stunden gebraucht. Rekordverdächtig?

Der Multiplayer Modus

Kern des Spiels ist natürlich auch hier der Multiplayer Modus, welcher wieder bombastisch ist und mit sinnvollen Erweiterungen glänzt. Erwartet hier keine Neuerfindung, aber das soll es ja auch nicht sein! Es wäre sicherlich wünschenswert gewesen, die interessanten Karten vom Singleplayer Modus (Weltall zum Beispiel) auch hier spielen zu dürfen, aber darauf hatte man leider verzichtet. Mal sehen was die DLCs bringen werden.

Zum ersten Mal in der Serie könnt ihr auch eine Frau spielen. Dies ist auch längst überfällig gewesen und finden wir wirklich sehr gut. Während ihr in diversen Spielmodi unterwegs seid, sammelt ihr wieder Erfahrungspunkte und steigt im Level auf. So bekommt ihr neue Truppenpunkte, die ihr wiederrum für neue Waffen und Gadgets einsetzen könnt. Das Ganze ist recht übersichtlich und nett gestaltet und motiviert wieder ungemein! Während das Multiplayer Video von Ghosts (das erste) einen Eindruck machte, dass man alles zerstören könnte, muss man hier leider lange danach suchen. Ja, die Karten können sich verändern und an wenigen Stellen kann man auch was kaputt machen, aber dies ist eigentlich nicht der Rede wert. Schön ist, dass man nun auch direkt Clan Kämpfe machen kann, was wirklich sehr viel Spaß macht! Unterm Strich: Ghosts bietet hier wieder grandiose Multiplayer Erfahrung. Jedes einzelne Detail können wir nicht erklären, aber wir können sagen es knallt wieder heftig. Die neuen Spielmodi integrieren sich perfekt – wer sie nutzen will, benutzt sie einfach. Zum Beispiel gibt es einen Modus, wenn ihr einen Treffer landet kommt ein Countdown von 30 Sekunden. Wenn ihr bis dahin keinen mehr erwischt, stirbt ihr. Ihr müsst also immer wieder einen Treffer landen in einer gewissen Zeit, um zu überleben – Viel Spaß!

Extinction Modus

Was für Treyarch der Alien Modus ist, ist für Infinity Ward der Extinction Modus. Wir haben uns im Koop die Jagd nach den Aliens genauer angesehen und sind wirklich sehr angetan. Zugegeben: Der Überkracher ist es nicht, aber wir finden es extrem löblich, wenn Entwickler noch so was als eine Art Zugabe mit einbauen.

In diesem Spielmodus geht es eigentlich auch darum, dass ihr überlebt. Dabei bekommt ihr einen Bohrer und müsst die Nester der Aliens kaputt machen. Diese versuchen das natürlich zu verhindern und greifen euch Wellenartig nach und nach an. Der Unterschied zum Zombie Modus ist dabei sehr hoch. Die Welt ist fast frei zugänglich und ihr könnt euch nach jeder erfolgreiche Herausforderung skilln. Zusätzlich werdet ihr auch hier immer weiter aufgestuft und schaltet neue Klassen frei, die ihr wiederum im Spiel skillen könnt. Darf es mehr Munitionskapazität, schnellere Heilung oder gar ein neues Geschütz sein – ihr könnt die Fähigkeiten verteilen wie ihr wollt.

Wir hatten wirklich extrem viel Spaß daran. Die Herausforderungen (wie zum Beispiel alle Aliens nur mit Pistole erledigen, oder keinen Schaden nehmen) motivieren immer weiterzumachen. Neben Waffen könnt ihr euch auch Elektrozäune zu Nutze machen oder andere witzige Mittel, um die Viecher vom Leib zu halten. Frische und neu – auch spaßig ist der Modus. Wenn man aber dann mal alles geschafft hat (sehr lange überlebt hat), dann wird das allerdings auf Dauer langweilig. Wir sind uns aber sicher, dass wir über DLC mehr erhalten werden.

Technik auf der PS3

Während die Wii U Version noch für die Technik sehr gut aussieht, hat mich die PS3 Version komplett schockiert. Andere Magazine loben die Grafik, ich kann es nicht nachvollziehen. Im Gegensatz zu den Vorgängern ist hier alles noch unschärfer, noch undetaillierter und noch gröber. Ich habe es zwar auf der PS3 durchgespielt, hatte aber durch diese Technik keine so große Lust. Warum? Weil die NextGen Version in den Startlöchern sitzt. Genau das wird auch Infinity Ward so denken und hat aus meiner Sicht die Grafik absichtlich so gemacht, dass man auch die NextGen Version kauft.

Nein, so ganz mies ist es nicht, aber ich weiß, dass es viel besser geht! Gott sei Dank haben wir die NextGen Fassung der PS4 schon vorrätig, damit wir gleich loslegen können. Wenn das nämlich viel besser aussieht, dann wird Ghosts nochmal mehr rocken. Ansonsten ist alles wie immer. Der Sound, sowie der Umfang des Spiels bis auf die Kampagne sind ordentlich.

Fazit

Call of Duty Ghosts ist was es sein soll – wie immer. Man kann sich drüber streiten, aber warum soll man auch ständig das Rad neu erfinden? Die Kampagne fetzt und hat eine tolle Story, der Multiplayer Modus ist umfangreich und motivierend und der neue Extinction Modus macht richtig viel Spaß. Die PS3 Version schneidet dabei nicht so gut wie die Wii U Version ab, weshalb wir Punkte abziehen. Dennoch macht es auch auf der betagten Konsole sehr viel Spaß!

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