Vampire in einem Hack-and-Slay-Abenteuer klingt nach einer Mischung, mit der man wenig falsch machen kann. Bereits vor 2 Jahren wurde das Spiel von dem deutschen Entwickler Deck13 angekündigt und es wurden viele interessante Spielfeatures versprochen. Ob diese Versprechen eingehalten wurden, werden wir euch im weiteren Test beantworten.
Nach vielen Verschiebungen und neuem Publisher darf man jetzt das Spiel was so fesseln soll in den Händen halten und drauf los zocken. Es spielt sich jedoch alles andere als abwechslungsreich. Zwar wurden vereinzelt Schalträtsel oder Sprungpassagen eingebaut, dennoch können diese nicht über die meist sehr eintönigen Leveldesigns hinwegtäuschen. Andererseits bringt der schnelle Charakterwechsel zwischen dem Kreuzritter Jeremy (Nahkampf) und der Vampirin Alysa (Fernkämpferin) einen Hauch von Taktik mit in das Spiel. Es besteht auch die Möglichkeit diese beiden Figuren per Koop-Mode mit Freunden zu steuern, was dennoch nichts am langweiligen Kampfsystem ändert.
Man kämpft schließlich als Vampir und was darf da nicht fehlen? Klar, die Fähigkeit die Gegner leer zu saugen und diese Funktion erweist sich an sich ja auch gar nicht als schlecht. Jedoch beginnt man sehr schnell diese Fähigkeit stark auszunutzen. Gegnerhorden werden zunächst blutrünstig bis auf den letzten Gegner niedergestreckt. Der verbleibende letzte Mann wird anschließend als kleiner Heiltrank genutzt und ungehindert ausgesaugt. Dies ist an sich ein schönes Feature, jedoch hat dieses viel zu viel Gewicht im Spiel. Da dies bei den Bossen nicht geht, steigt dort der Schwierigkeitsgrad schon etwas mehr an, jedoch findet man hier keine Momente, die einen wirklich umhauen.
Da wir hier bei einem aus deutscher Hand geschmiedeten Spiel sind, nenne ich es mit Absicht nicht “Story”, sondern “Geschichte”. Die Sprecher, die den Halbtoten ihre Stimmen leihen sind im Vergleich mit dem Rest des Spieles erstaunlich gut und können auf ganzer Linie überzeugen. Das Problem ist nur, dass die im Kern gute Geschichte einfach schlecht und unglaubwürdig erzählt wird. Es kommen ständig eher unpassende/unlustige Witze daher und die Abhängigkeit der beiden Hauptcharaktere kommt abhanden. Auch kann die Mimik der Figuren eher wenig überzeugen.
Das eher künstliche Umfeld kann uns leider auch nicht wirklich überzeugen. Es sind viele matschige Texturen zu sehen und andere Bugs deuten auf eine schlechte Engine hin, die einfach nicht mehr zeitgemäß ist. Es heißt zwar wir Spieler seien verwöhnt was das angeht, jedoch gibt es keine Story, die uns darüber hinwegtrösten kann. Des Weiteren sind im Leveldesign immer wieder Truhen und Attributmünzen zu finden. In den Truhen findet man immer wieder neue Gegenstände, mit denen man seine Charaktere ausrüsten kann. Jedoch sind diese so gut, dass sie den vorfindbaren Händler unnötig machen.
Das lange Warten hat sich nicht gelohnt Leute! Das versprochene, fesselnde und abwechslungsreiche Spiel werdet ihr nicht bekommen. Nach gerade nicht mal 5 Stunden läuft der Abspann über den Bildschirm und auch bei den meisten wahrscheinlich nicht ein zweites Mal. Die Story hat zwar gute Kerngedanken und die Synchronisation kann überzeugen, jedoch bleibt es auch bei den beiden positiven Aspekten. Die Figuren wirken nicht überzeugend und die Grafik erinnert eher an sehr alte Spiele. Wir hoffen Deck 13 lernt aus seinen Fehlern und liefert das nächste Projekt “Lords of the Fallen” mit gewohnter Qualität ab.
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