Autor:  Matze Fenn 06.11.2013, letztes Update: 06.05.2022
Wertung: 7.6

Batman Arkham Origins im Test

Batman: Arkham Origins - Screenshot
Batman: Arkham Origins - Screenshot

Ich weiß noch, wie ich mich damals auf die Fortsetzung von Arkham Asylum gefreut hatte. Der erste Teil der Serie hatte eine unglaublich dichte Atmosphäre und lies mich einfach nicht mehr los. Zudem musste das erste Abenteuer von Batman nicht mit einer großen Stadt auskommen. Warum auch? Es war gerade richtig! Bei Arkham City konnte Rocksteady trotz der unbelebten Stadt auch eine grandiose Story erzählen, die uns kaum losgelassen hat. Dementsprechend hoch waren auch die Erwartungen von Arkham Origins, den Titel der jetzt erschienen ist. Dieser wurde allerdings nicht mehr von Rocksteady, sondern von Warner Bros. Games Montreal entwickelt. Große Fußstapfen müssen gefüttert werden! In unserem Test klären wir, wie gut Batman Arkham Origins wirklich geworden ist!

Groß, Größer – noch größer!

Der dritte Teil der Arkham Serie möchte bereits im Vorfeld mit einer noch größeren Welt auftrumpfen. Wir haben uns wirklich sehr auf diesen Titel gefreut, denn dieses Mal gibt es keine Fortsetzung, denn Arkham Origins geht zurück in den Ursprung, quasi noch vor dem ersten Teil. An dieser Stelle sei gesagt, dass die Entwickler es leider nicht geschafft haben, Bruce Wayne erst einmal in den Vordergrund zu rücken. Stattdessen spielt man schon direkt den  dunklen Ritter und man macht sich auf dem Weg das Verbrechen zu bekämpfen.

In Gotham City weht ein seht starker Schneesturm und es bricht Chaos aus. Batman möchte Black Mask jagen und fangen doch sämtliche Verbrecher jagen ihn wie einen Hund. Bis die Story allerdings warm wird, vergeht schon eine gute Zeit. Leider baut man hier keine Spannung auf, sondern man prügelt sich erst einmal durch viele kleine Gebäude (unter anderem ein Schiff wo Pinguin „regiert“ oder eben in die Police Station) bis man langsam aber sicher dahinter kommt, was um sich geschieht. Gerade im letzten Drittel wird es dann richtig Spannend, vor allem auch wenn Joker ins Spiel kommt. Man muss sich also erst einmal durchkämpfen, bis man dahin kommt, wo Arkham City und Asylum schon am Anfang waren.

Ihr werdet natürlich im Laufe des Spiels wieder sehr viele bekannte, aber auch neue Gesichter sehen. Ihr werdet Bane, Joker, den Pinguin, aber auch Menschen wie Alfred euren Diener oder andere bekannte treffen.

Gemischte Emotionen

Also nach den ersten beiden Teilen war ich wirklich richtig scharf auf diesen Titel. Allerdings muss man leider sagen, dass bei Origins merklich die Luft ein bisschen raus ist. Am Gameplay an sich darf man überhaupt keine Neuerungen erwarten – bis auf ein paar Gadgets, die sich allerdings nicht so drastisch anders spielen, dass man direkt vom Sessel purzelt. Ganz so negativ sehen wir das ganz aber auch nicht. Ihr müsst verstehen, dass wir ein bisschen angefressen sind. Nicht immer heißt größer auch besser. Warum hat man Gotham City so verdammt groß gemacht? Wir hatten überhaupt keine Freude daran, die Stadt großartig zu erkunden, weil sie einfach tot wirkt. Klar, hier und da sind ein paar Feinde zu sehen, die man verprügeln kann, dies war ja bei Arkham City der gleiche Fall. Zwar gibt es gott sei Dank eine Schnellreise Funktion, aber diese müsst ihr euch erst einmal freischalten. So zwingen wir uns richtig durch die ersten Kapitel, weil es einfach so verdammt viel hin und her ist.

Der Schneesturm ist wohl deshalb Mittel zum Zweck, denn so müssen nämlich die Bewohner in euren Häusern bleiben. In unserer Vision sehen wir einen Batman, in einer belebten Stadt – gerne auch düster – als in einer toten verschneiten Landschaft, die einem das erkunden erschwert.  Vielleicht hätten wir das anders gesehen, wenn die Spannung der Story schon von Anfang an relativ hoch gewesen wäre.

Warum sind wir hier nur am Meckern? Ganz einfach, das was damals schon funktionierte, funktioniert auch bei diesem Game und das darf man durchaus in den Vordergrund stellen. Die Kämpfe machen richtig viel Spaß und bringen Erfahrung, die ihr dann wieder in Upgrades investieren könnt. Zudem ist der Mix aus vorsichtig ausschalten und kleineren Rätsel sehr gut gelungen!

Etwas übertrieben hingegen sind die Bosskämpfe, die teilweise etwas zu lange sind.

Der Riddler ist zwar nicht mehr direkt mit an Bord, allerdings dürft ihr trotzdem viele verschiedene kleine Nebenmissionen bewältigen. Manche schalten eben neue Schnellreise Abschnitte frei, andere neue Informationen über Charaktere. Unterm Strich erwartet euch zwar ein spaßiges Batman wie man es auch kennt, allerdings mit einer langsamen Story und keinen großen Neuerungen. Uns persönlich stört eben am meisten die große Stadt, die tot wirkt, das hätte man anders konzipieren sollen!

Multiplayer und Technik

Zum ersten Mal in der Serie dürfen wir auch online gegeneinander spielen. Während zwei Spieler in die Haut von Batman und Robin schlüpfen, bekriegen sich zwei Gangster-Fraktionen. Die Ganoven müssen möglichst viele andere Spieler töten und das Helden Duo muss viel Einschüchterungsarbeit leisten. Neue Waffen und Gegenstände gewinnt ihr durch Erfahrung.

Ganz ehrlich: Ja das hat richtig viel Spaß gemacht. Das wertet das Gesamtprodukt Arkham Origins nochmal zusätzlich positiv auf!

Technisch ist Batman Arkham Origins durchwegs sehr gut. Besonders hervorzuheben ist die  deutsche Synchronisation, die wirklich hervorragend ist!

Fazit

Batman Arkham Origins ist ein gutes Spiel, allerdings kann es nicht mehr mit den Vorgängern mithalten. Eine nahezu tote – viel zu große Stadt und nichts Neues hatten uns doch ein wenig verärgert. Zudem braucht die Story sehr lange, bis sie wirklich warm wird.

Kann man das verschmerzen bekommt man allerdings gewohnt gute Kost. Wir glauben schon, dass sich das jeder Batman Fan und Spieler der Vorgänger ansehen muss, gleichzeitig meinen wir auch das es Zeit ist für neues! Sollte nochmal ein Batman Arkham rauskommen, dann sollte man das in einer lebendigen, düsteren Stadt machen, die gefüllt ist und vor Geheimnissen strotzt!

Diskussion zum Artikel
09.11.2013 um 9:09 Uhr. almarston

jup sehe ich auch so….. die entwickler sollten mehr in richtung düsterer antiheld gehen (also das was batman ist) verbrechen sollte er alleine entdecken können und sei es ein überfal in einer dunklen gasse…. noch so einen teil braucht die welt nicht, auch wenn ich es trotz allem ganz ok finde….. aber das reicht dann auch 🙂

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