Autor:  Matze Fenn 02.03.2013, letztes Update: 02.03.2022
Wertung: 6.2

Metal Gear Rising: Revengeance

Metal Gear Rising: Revengeance
Metal Gear Rising: Revengeance

Mit Metal Gear Rising: Revengeance erwartet euch mal eine andere Art oder sogar das Gegenteil der bekannten Metal Gear-Serie. Statt dem leisen und unbemerkten Töten, geht dieses Mal richtig die Post ab. Kojima Productions und die verrückt-bekannten Entwickler von Platinum Games präsentieren euch mit Metal Gear Rising ein Schnetzelspiel vom feinsten. Ich sag ja gerne mal „ein Schnetzelspiel für die ganze Familie“, doch Spaß beiseite. Wir haben uns den Action-Schnetzler zu Gemüte geführt und präsentieren euch nun in unserem Test was Metal Gear Rising: Revengeance alles so her macht, für wen solch ein Spiel geeignet ist und ob sich der recht blutige Zeitvertreib auch wirklich lohnt.

Ein Ninja-Cyborg, ein Hochfrequenz-Schwert und ein süßes Kätzchen

In Metal Gear Rising schlüpft ihr nicht wie sonst in die Rolle von Solid Snake, sondern dem aus Metal Gear Solid 2: Sons of Liberty und Metal Gear Solid 4 bekannten Charakter Raiden. Wie schon zu Beginn des Tests angedeutet wurde, beinhaltet Metal Gear Rising weitaus weniger Stealth-Elemente als noch die Metal Gear Solid-Reihe und bietet euch somit einen wahrhaft exzessiven Action-Faktor. Angesiedelt ist der Titel vier Jahre nach den Geschehnissen von Metal Gear Solid 4 und spielt somit in der nahen Zukunft. Raiden ist Teil eines privaten Sicherheitsunternehmens und stellt sich daher die Aufgabe für die Gerechtigkeit und zum Schutz der Leute zu kämpfen. Nachdem er zu Beginn einen herben Rückschlag erleiden musste, setzt er sich das Ziel, sich an der Desperado Enforcement zu rächen. Dort beginnt euer Kampf, euer Rachefeldzug, ausgerüstet mit Hochfrequenz-Schwert und der neusten Cyborgtechnologie.

Cyborgs, Metal Gears und ein Pappkarton

Spielerisch hebt sich Rising definitiv von allen anderen Metal Gear-Ablegern ab. Euch erwarten ein schneller und actionreicher Spielfluss, eine recht stumpfe Story mit einem doch bedeutenden gesellschaftskritischen Inhalt sowie üble und markante Charaktere. Zwar ist das Spielprinzip an sich sehr simpel, doch stellt es sich trotzdem als sehr vielseitig heraus. Durch die zahlreichen Vorteile eines Cyborg-Körpers gibt es für euch natürlich eine Vielzahl an Waffen, Verbesserungen und Actionreichen Zerstückelungs-Sequenzen. Hauptsächlich macht ihr eure Gegner mit dem Hochfrequenz-Schwert klein. Doch zählt die Devise Angriff ist die beste Verteidigung. Greift euch ein Gegner an und ihr könnt in durch eure Angriffe blocken, so könnt ihr so unter anderem den Klingenmodus aktivieren und euren Gegner in kleinsteile zerschneiden. Desto kleiner, desto besser. Wer das makaber findet, dem können wir mit gutem Gewissen sagen, das es weitgehend gefühllose Metallhaufen und Cyborgs sind. Der Schnippel-Faktor ist jedenfalls das Hauptaugenmerk in Rising. Für jeden besiegten Gegner gibt es Kampfpunkte und nach jedem größeren Kampf gibt es einen Überblick, wie gut ihr euch geschlagen habt. Neben eurem HF-Schwert gibt es zudem zahlreiche Sekundär- und Spezialwaffen sowie weitere Hilfsmittelchen, um voranzukommen.

Neben der actionreichen Art gibt es aber trotzdem einen minimalen Stealth-Anteil. Seit ihr hinter oder über einen Charakter, so könnt ihr diesen unbemerkt ausschalten. Außerdem gibt es ein wirklich amüsantes und wohl sehr bekanntes Hilfsmittel. Den Pappkarton! Ja, so kommt ihr wirklich unbemerkt an den Gegnern vorbei, wobei das Kämpfen schon wirklich Spaß macht. Neben diesem netten Goodie bietet Rising noch viele weitere tolle Features. Unter anderem steht ihr mit euren Kollegen der Sicherheitsfirma immer im Kontakt und könnt diese auch selbst stets kontaktieren. Ach und fast hätte ich es vergessen… vorhin habe ich doch irgendetwas von einem süßen Kätzchen gefaselt? Schon recht zu Beginn erwartet euch ein cooles Cyber-Kätzchen, welches euch zunächst Tod sehn will. Doch nachdem ihr es geplättet habt, es vom Herr Doktor umprogrammiert wurde und nun auf euch gehorcht, ist es stets an eurer Seite bzw. 100 Meter irgendwo vor euch.

Doch gibt es auch freischaltbare Inhalte, um eure Fähigkeiten und euren Cyborg-Körper noch mehr zu verbessern. Durch die Möglichkeit Raiden anzupassen, können neue Verbesserungen für eure Waffen, euer Leben, neue Moves, Outfits sowie spezielle Waffen von besiegten Gegnern gekauft werden. Apropos Leben, wenn euch eure Lebensanzeige dem Ende zugeht, dann könnt ihr neben der sogenannten Nano-Paste auch einfach eure Gegner zerkleinern und deren Energie-Flüssigkeit in euch aufnehmen um wieder etwas Leben zu erlangen. Was euch zudem noch in Rising geboten wird, sind die VR-Missionen. Dies sind Tutorial-Missionen um eure spielerischen Fähigkeiten auszubauen und euch die Steuerung sowie spezielle Aktionen des Kampfsystems näher zu bringen. Rund um bietet Metal Gear Rising wirklich eine Menge an actionreicher Unterhaltung, auch wenn die Spielzeit der Story mit sieben Stunden schon recht kurz ist und man eventuell mehr erwartet hätte.

Jedenfalls gestaltet sich das Kampfsystem wirklich cool mit seiner recht simplen, schnellen und unterhaltenden Art Gegner ordentlich zu zerkleinern. Besonders toll inszeniert sind die Bosskämpfe, die wirklich mächtig rocken. Einerseits, weil Bosskämpfe wirklich immer toll sind und weil sie hier eben richtig grandios in Metal Gear-Manier, mit großartiger musikalischer Untermalung präsentiert werden.

Technik, Grafik und Sound

Aus technischer Sicht ist Metal Gear Rising: Revengeance wirklich gut. Es läuft stets flüssig und mit hoher Bildrate. Zwar kommt es selten mal dazu, dass es kurz stoppt, aber nur wenn an bestimmten Punkten etwas gespeichert oder geladen wird. Zu Bemängeln wäre lediglich die zum Teil etwas störende Kamera, welche besonders bei den schnellen Kämpfen zum Vorschein kommt. Grafisch ist Metal Gear Rising auf einem guten Stand der Dinge. Die Charaktere sehen wirklich gut aus und einige Effekte sehen echt toll aus. Besonders nett sind auf jeden Fall wie so oft die tollen Video-Sequenzen. Was grafisch jedoch zu bemängeln wäre, sind die doch recht mangelhaften Leveldesigns. So wurde oftmals wenig Wert auf die Umgebung gelegt. Das Hauptgeschehen sieht toll aus und das darum eher nicht. Wobei einige Passagen wirklich überzeugen konnten. Die Schnitt-Effekte sind auf jeden Fall gut gelungen. Soundtechnisch ist die musikalische Untermalung wahrhaft grandios gelungen. Mit einem wirklich guten und so ziemlich für die Kämpfe passenden und rockigen Soundtrack überzeugt Rising hier auf jeden Fall. Die Synchronisation ist wie gewohnt in Englisch und mit deutschen Untertiteln.

Fazit

Mit Metal Gear Rising: Revengeance erwartet euch ein wirklich hartes, derbe actionreiches Schnetzelspiel was eine wirklich krasse Präsentation bietet. Klar ist die Story nur Nebensache und es wird sich hauptsächlich auf das markanteste Feature des Spiels, den Klingenmodus bzw. die pure Zerkleinerung, konzentriert. Doch macht es Spaß, behandelt ein recht aktuelles gesellschaftskritisches Thema rund um die Ursachen von Krieg, bietet einige nette Anpassungsmöglichkeiten, ein eigenes Kätzchen sowie weitere tolle Funktionen. Wir können Metal Gear Rising wirklich allen empfehlen die gerne etwas Action gebrauchen könnten, möchten euch aber von vornherein auch warnen. Es ist definitiv kein tiefgründiges Spiel, es hat nichts mit der bekannten Metal Gear Solid-Reihe spielerisch zu tun, es wird nicht jedem gefallen und es ist natürlich auch nicht für Kinder! Let‘s Slice!

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