Autor:  Matze Fenn 22.09.2013, letztes Update: 29.04.2022
Wertung: 7.8

Der Puppenspieler im Test

Game-Controller, Bild: CC0
Game-Controller, Bild: CC0

Vor kurzem erschien mit der Puppenspieler der jüngste PlayStation 3 exklusive Titel aus dem Hause der kreativen Sony Japan Studios. Aufgezogen wie ein echtes Theaterstück bzw. Puppenspiel erwartet euch ein Jump and Run der ganz besonderen Art, welches neben Genre-Kollegen wie Mario oder Rayman Legends auf jeden Fall hervorsticht! Aber ob die Vorstellung sowohl erzählerisch, als auch spielerisch gefällt? Dies erfahrt ihr im Test!

Vorhang auf – Lasst das Puppenspiel beginnen!

Der Puppenspieler gestaltet sich wie ein Puppenspiel auf einer echten Bühne, sobald der Vorhang sich öffnet, beginnt die Vorstellung. Dabei schlüpft ihr nicht in die Rolle des Puppenspielern, stattdessen spielt ihr den kleinen Jungen Kutaro, dem etwas Schlimmes widerfahren ist.

So verwandelte der böse Mond-Bärenkönig den kleinen Kutaro eines Nachts, nachdem er ihn in das schwarze Schloss verschleppt hatte, in eine Puppe. War dies nicht schlimm genug, verschlang der Bärenkönig zudem auch noch den hölzernen Kopf des Jungen.

Von da an beginnt eure märchenhafte Reise mit Kutaro! Wer kennt es außerdem nicht, einmal den Kopf einer Puppe abgerissen und einen neuen aufgesetzt? So stört auch Kutaro nicht die anfängliche Kopflosigkeit, da er insgesamt drei verschiedene Köpfe stets bei sich tragen und aufsetzen sowie wechseln kann.

Mit Hilfe der grimmigen Hexe gelingt es Kutaro zudem die magische Schere Calibrus dem bösen Bärenkönig zu stehlen. Jedoch nicht ohne folgen, müsst ihr euch nun auf eurer fantastischen Reise gegen insgesamt zwölf Generäle bzw. Bossgegner des Königs beweisen, um wieder heil nach Hause zu kommen. Doch Kutaro ist nicht allein, auf eurer Reise begleitet euch die fliegende Katze Ying Yang sowie die Prinzessin Picarina, welche euch eine große Stützte sein werden.

Die detailverliebte Kulisse, viele Köpfe & das Gameplay

Jeder Level bietet euch neue märchenhafte, detailverliebte und sich ständig verändernde Kulissen, welche nicht nur wirklich schön aussehen, sondern auch interaktiv das Geschehen verändern. Unterteilt in sieben Akte mit jeweils drei Szenen, wird es euch mit dem Puppenspieler auf jeden Fall nicht langweilig. Neben der tollen Kulisse und dem Protagonisten, erwarten euch natürlich auch eine Vielzahl weiterer einprägsamer Charaktere, welche die Geschichte voranführen. Wie es sich für ein Theaterstück gehört, gibt es natürlich auch ein Publikum, welches die Handlung verfolgt und mit Applaus oder schockierende Geräusche auf das Geschehen reagiert.

Wie schon erwähnt spielt ihr entweder alleine als Kutaro und könnt euren Hilfs-Charakter mit dem rechten Analog-Stick spielen oder ihr spielt zu zweit im Koop-Modus, indem der Begleit-Charakter von eurem Mitspieler gesteuert wird und euch hilft Köpfe einzusammeln sowie Geheimnisse zu entdecken.

Insgesamt gibt es über 100 Köpfe in „Der Puppenspieler“ – von Fledermaus, über Hamburger oder Skelett gibt es viel zu entdecken. Zusätzlich verfügen einige der Köpfe über besondere Fähigkeiten, welche die Welt von Kutaro verändern können und euch tolle Belohnungen und Bonuslevels freischalten lassen. Solltet ihr euren Kopf einmal verlieren, so solltet ihr diesen schnellstmöglich wieder aufsammeln oder er ist verloren. Habt ihr alle drei Köpfe verloren, heißt es Game Over.

Jedoch seid ihr nicht sofort verloren, da ihr über mehrere Leben verfügt. Dafür müsst ihr jedoch sogenannte „Mondfunkel“ auf eurer Reise sammeln, mit welchen ihr jeweils immer ein neues Leben hinzufügt, wenn ihr insgesamt 100 Mondfunkel gesammelt habt.

Ein weiterer und wirklich essentieller Bestandteil des Gameplays ist natürlich eure magische Schere Calibrus, welche nicht nur äußerst gut als Waffe fungiert, sondern auch als wirklich tolles Schnittwerk bei Stoffe. Somit müsst ihr euch oftmals durch rasante Schneid- und Flug-Passagen begeben, in denen ihr euch mittels eurer Schere durch jegliche Stoffe, wie Netze, Wolken, Pflanzen sowie weitere Materialen schneiden müsst, um einen Ausweg zu finden. Ebenso erwarten euch zahlreiche Fußsoldaten, auch Igler genannt, welche ihr mittels der Schere angreifen könnt und danach auch ihre Seelen befreit, sobald ihr den Faden durchtrennt, an dem die Seele hängt.

Im späteren Verlauf kommen zudem weitere tolle Fähigkeiten sowie Gadgets hinzu. Ob ein Schild zur Verteidigung, Ninja-Kräfte oder ein Greifhaken, wirklich abwechslungsreiche Spielelemente erwarten euch, welche auch schon in anderen bekannten Titeln funktionierten.

Technik, Grafik & Sound

Technisch ist der Puppenspieler ein wirklich gelungenes Werk, aus sowohl innovativen als auch bekannten Elementen, welche im Spielverlauf nie Langeweile aufkommen lassen und durch das sehr abwechslungsreiche Levelesign überzeugen. Ebenso kommt es zu keinen Problemen seitens der Kamera, da stets die Bühne fixiert ist, jedoch kann es nichtsdestotrotz ab und an unübersichtlich werden. Der Schwierigkeitsgrad reicht spielerisch von einfach bis schwer, wobei die großartig inszenierten Bosskämpfe am meisten fordern, insgesamt das Spiel aber besonders auch vom jüngeren Publikum gespielt werden kann. Ebenso unterstützt werden außerdem der Move-Controller als auch stereoskopisches 3D.

Grafisch besticht das Spiel natürlich durch seine einzigartige Kulisse und Optik, welche konsequent ein wundervolles Bühnengefühl erzeugt, als wärt ihr in einem wahrhaft märchenhaften Theaterstück. Zu guter Letzt wird das tolle Gesamtbild weiter durch eine wirklich gelungene Synchronisation und einem theatergleichen Soundtrack bestärkt.

Fazit

Der Puppenspieler ist ein wirklich gelungenes Theater-Abenteuer für Jung und Alt, welches hinweg über zwölf Stunden für äußerst viel Unterhaltung sorgt und euch in eine märchenhafte, bisher noch nie dagewesene, Welt führt. Sowohl eine tolle Handlung, sympathische Charaktere, großartige Kulissen als auch ein gelungener Sound erzeugen ein äußerst positives Gesamtbild, weshalb wir insgesamt „Der Puppenspieler“ allen Genre-Fans nur empfehlen können. Wer trotzdem unentschlossen ist, kann zudem im PlayStation Store mit der kostenlosen Demo einen ersten Blick auf diesen kreativen Titel werfen.

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