Mit Kingdom Hearts: Birth by Sleep, kommen auch PSP-Besitzer endlich in den Genuss des immer umfangreicher werdenden Franchise von Square Enix. Wir haben für euch in unserem Review überprüft, ob ein Kingdom Hearts auch mit komplett neuer Heldenschar funktioniert.
Ich denke es ist nicht vermessen zu sagen, dass Kingdom Hearts sich langsam aber sicher zu einer von Square Enix populärsten Serien entwickelt hat. Die Erfolg versprechende Fusion von Final Fantasy- und Disney-Charakteren zog seit dem Erscheinen des ersten Teils im Jahre 2002 bereits tausende von Spielern in seinen Bann. Nach zwei „regulären“ Teilen für die Playstation 2 und zwei Spin-offs auf Gameboy Advance und Nintendo DS, kommen nun PSP-Besitzer in den Genuss eines eigenen Kingdom Hearts, welches das Prequel zum ersten Ableger der Serie darstellt, und die Ursprünge der Konflikte um die Schlüsselschwerter und Herzen beleuchtet.
Während es in Kingdom Hearts noch eine Besonderheit darstellte, dass Held Sora zum Träger des heißbegehrten und umkämpften Schlüsselschwerts auserkoren wurde, so schien es einige Jahre zuvor noch weniger verwunderlich zu sein, wenn man seine Ausbildung zum Schlüsselschwertmeister antritt.
Die drei Protagonisten – der Hüne Terra, der Sora-Doppelgänger Ventus und das Mädchen Aqua – gehören in diese Riege der Schlüsselschwertazubis. An dem Tag jedoch, an dem für Terra und Aqua die Meisterprüfung steigt, überschlagen sich die Ereignisse und die drei Freunde werden gezwungen auf getrennten Pfaden ihrer Bestimmung zu folgen.
An dem Punkt, an dem die Story sich zu entfalten beginnt, werdet ihr zunächst vor die Wahl gestellt aus wessen Perspektive ihr das Game zunächst durchspielen wollt. Je nachdem, welchen der drei Protagonisten ihr dafür wählt, erhaltet ihr andere Einblicke in die Story und erlebt andere Ereignisse in den verschiedenen Welten. Wenn ihr euch beispielsweise für Aqua entscheidet, so werdet ihr in der Cinderella-Welt zunächst einmal erfahren auf welche Art und Weise eure beiden Freunde den Bewohnern der Welt geholfen haben und werdet daraufhin selbst aktiv indem ihr dafür sorgt, dass die junge Cinderella den gläsernen Schuh anprobieren kann.
Diese Art von Storytelling begeistert stark, da ihr so die unterschiedlichen Facetten der drei Protagonisten von allen Seiten kennenlernen könnt, wodurch sie noch greifbarer werden als in den vergangenen Teilen.
Das Spielprinzip unterscheidet sich ein wenig von den bereits bekannten Teilen der Serie. Während das Kampfsystem im Groben an die alten Teile angelehnt ist, so unterscheidet sich speziell das Fähigkeitensystem stark von den bisherigen Episoden. Erfahrene Square Enix-Jünger werden sich bei diesem System stark an das Materia-System aus Final Fantasy VII: Crisis Core erinnert fühlen: Die gefundenen oder gekauften Fähigkeiten werden in einem Deck organisiert und können aufgelevelt oder sogar miteinander fusioniert werden und so zu höher-leveligen Fähigkeiten mit einzigartigen Effekten kombiniert werden.
Während euch in den alten Teilen meist Gefährten zur Seite standen, werdet ihr in Birth by Sleep einen Großteil der Kämpfe alleine bestreiten. Um nicht ganz verlassen dazustehen erhaltet ihr die neue D-Link Funktion, bei der ihr eure im Spiel gefundenen Freunde und Bekanntschaften, sowie weitere im Online-Modus getroffenen Personen rufen könnt, um mit ihren Fähigkeiten den Gegnern gehörig einzuheizen.
Eine weitere, neue und innovative Funktion ist der bereits kurz erwähnte Online-Modus, den ihr in der „Mirage Arena“ auswählen könnt. In diesem Modus könnt ihr gegen eure Freunde Arena-Kämpfe bestreiten oder in kleineren Rennen gegeneinander antreten.
Natürlich mangelt es auch im Offline-Spiel nicht an Minispielen und kleineren Zusatzherausforderungen. Die bereits aus früheren Teilen bekannte Arena des Olymps ist zurück und wartet darauf eure Kampfstärke zu testen. Außerdem wurde eine Art Fußball-Minispiel eingeführt: Beim Fruchtball tretet ihr alleine gegen eine Mannschaft von Monstern an und versucht mehr Tore als das gegnerische Team zu erzielen, indem ihr gigantische Früchte per Schlüsselschwert in das Tor eurer Gegner verfrachtet.
Von größerem Nutzen ist zudem das „Kommandobrett“, eine Art Spielbrett auf dem ihr in Mario Party-ähnlicher Manier Punkte erzielt, die später euren Fähigkeiten gutgeschrieben werden und euch so Möglichkeiten zum Aufleveln bietet.
Wie nicht anders von Square Enix zu erwarten, überzeugt das Spiel vor allem im Bereich Grafik und Soundtrack. Für eine maximale Leistung sollte allerdings von der Dateninstallation Gebrauch gemacht werden, damit die grandiose Grafik schnell und flüssig dargestellt werden kann und die Ladezeiten verkürzt werden. Die Darstellung läuft wahlweise im 222MHz- oder im schnellen 333MHz Modus, der sich allerdings als Akkufresser erweist.
Der Soundtrack stammt wie bei den vorigen Teilen aus der Feder von Yoko Shimomura und verspricht sehr hohe Qualität vom Anfang bis zum Schluss.
Bereits nach wenigen Spielstunden wird klar, dass Kingdom Hearts: Birth by Sleep zu den PSP-Pflichtkäufen gehört. Da es sich um das Prequel zur Serie handelt, werden sowohl eingefleischte Fans als auch Neulinge einen raschen Einstieg in die Story finden und sich schnell von der grandiosen Story und dem tempo- und abwechslungsreichen Kampfsystem begeistern lassen. Kauftipp!
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