Hitman: Absolution im Test. Square Enix beschert Agent 47 wieder neue Aufträge. Reiht sich der neue Killer ein in die Spielereihe, die schon Kult geworden ist? Wir haben dem Third-Person-Shooter auf unserem PC eine Chance gegeben.
47 ist zurück: Square Enix und IO Interactive lassen Euren Lieblingskiller wieder auf die Menschheit los. Anders als gewohnt, soll unser Agent das junge Mädchen Victoria vor den Machenschaften des Waffenhändlers Dexter beschützen. Was weich beginnt, bleibt aber nicht so.
Die waghalsigen Abenteuer werden vom Entwickler mit aufwändigen Filmsequenzen untermalt. Die machen ordentlich was her. Allerdings ist die Geschichte um Victoria etwas schwammig. Das wird Euch aber nicht daran hindern, tiefer einzutauschen. Ihr macht die Schergen von Waffenhändler Dexter unschädlich. Der ist übrigens ein Klischee von einem süffisant lüsternen Texaner. Ihr treibt Euch im schicken Hotel herum, aber auch in der Rockerkneipe oder der vollgestopften Boxarena. Die Schauplätze sind immer detailreich und optisch super umgesetzt.
Besser als in allen anderen Episoden von Hitman könnt Ihr in Absolution wählen, wie Ihr die Zielpersonen ausschalten möchtet. Ihr könnt im Vorbeigehen ein Messer nutzen oder lieber die Pistole mit aufgesetztem Schalldämpfer. Aber wie wär’s mit der Klavierseite aus dem Hinterhalt? Oder Ihr nutzt einfach die Umgebung. Wenn Ihr in der Nähe seid, fällt auch schon mal zufällig eine Diskokugel von der Decke und begräbt ein Opfer unter sich. Oder Ihr setzt einen Zaun unter Strom, an dem dann das Opfer verendet. Noch spannender wird es, wenn Ihr ungesehen zum Ziel kommt. Aber es stört sich natürlich niemand, wenn Ihr einfach rohe Gewalt anwendet. Nur ist das ja eigentlich Agent 47 nicht würdig.
Wollt Ihr in den Missionen jeweils die Maximalpunktzahl erreichen, müsst Ihr Euch mächtig strecken. Die Aufgaben von Agent 47 sind gewohnt anspruchsvoll. Ihr verkleidet Euch nach wie vor gerne, zum Beispiel als Polizist, Mechaniker oder Wache. Doch anders als in Vorgängern ist es in Hitman: Absolution damit nicht getan. Denn vermeintliche Kollegen können Euch wahnsinnig schnell enttarnen. Die Wachen sind überdies viel argwöhnischer. Selbst in einem Waffenladen könnt Ihr als Zivilist auffallen.
Hinzu kommen seltene Kontrollpunkte und tausende Wege und Strategien, die Ihr im Spielverlauf erst nachvollziehen müsst. Ein Kopftreffer aus hoher Entfernung ist zwar eine einfache Möglichkeit, das ziel auszuschalten. Doch Ihr entwickelt schnell den Ehrgeiz, möglichst viele Punkte für stilvolles Meucheln zu sammeln. Die härteste Herausforderung erwartet Euch übrigens im Epilog, wenn die Story bereits beendet ist.
IO Interactive bietet mit dem Instinkt ein Feature an, dass Ihr so ähnlich auch aus Assassin’s Creed oder Dishonored kennt. Selbst die wachsamen Schutzmänner können sich nämlich vor Eurem Instinkt nicht verstecken. Der ist zwar begrenzt, zeigt Eurem Agent 47 aber die Position der Gegner.
Dazu erfahrt Ihr über Euren Instinkt, wo sich Objekte befinden, mit denen Ihr interagieren könnt. Wen Ihr jetzt denkt, dass dieses Gimmick das Spiel zu einem Witz verkommen lässt, täuscht Ihr Euch. Denn die Instinktleiste ist schneller verbraucht als Ihr denkt. Ihr könnt Sie außerdem nur durch das Sammeln von Punkten aufladen. Das geschieht etwa durch das Auflesen von Beweisen oder durch das Töten von Gegnern. Praktisch ist die Funktion, wenn Ihr in einen Zeitlupenmodus wechseln wollt. So könnt Ihr mehrere Ziele innerhalb weniger Sekunden erschießen. Natürlich erinnert uns das an den einen oder anderen Shooter.
Ein besonderes Schmankerl will ich zum Schluss noch erwähnen. Hitman: Absolution aktiviert beim Start automatisch Steam. Selbst im Single-Player-Modus könnt Ihr über den Aufträge-Modus bereits Herausforderungen meistern, die aus der Hitman-Community stammen. Die haben es aber in sich. Denn die Wahl Eurer Waffen und Bekleidung übernimmt jemand anderer. Ihr könnt diese Aufträge deshalb oft nur sehr schwer bewerkstelligen. Schafft Ihr die Herausforderung, könnt Ihr aber den Auftrag anpassen und das Level neu gestalten und mit der Community teilen. So wird uns nie langweilig.
Hitman: Absolution vertritt das Kultspiel um den Auftragskiller 47 würdevoll. Neben einer tollen Kampagne gibt es ein umfangreiches Online-Angebot und zahlreiche Möglichkeiten, den virtuellen Killer raushängen zu lassen. Ich wünsche mir für die Zukunft mehr solche durchdachten Assassinen-Spiele.
Schreibe einen Kommentar