Bereits im November 2004 erschien der zweite Teil der Adventure-Reihe Dark Fall, Schatten der Vergangenheit, auf dem deutschen Markt. Ganze fünf Jahre später veröffentlicht Iceberg Interactive diesen Titel ein zweites Mal, neu überarbeitet, und nun unter dem Beinamen „The Director’s Cut“. Wir haben uns angesehen, wie diese spezielle Variante sich im Vergleich zum Vorgänger behaupten kann und für wen der Umstieg sich lohnt.
Der Hersteller selbst schreibt, dass man das Spiel fit für Windows Vista und XP gemacht habe und ihm einige neue Szenen beigemischt sowie einige Geister und Puzzles hinzugefügt hat. Aber reicht das, um Jahre nach der ersten Veröffentlichung immer noch attraktiv für neue Spieler zu sein?
Die Geschichte ist natürlich immer noch dieselbe und handelt von einem mysteriösen Zwischenfall, der sich Anfang des 20.-Jahrhunderts in einem Leuchtturm auf der Felseninsel Fetch Rock abgespielt hat.
Der Spieler steigt in die Haut des Kartographen Benjamin Parker, der eigentlich die Aufgabe hat, die Gegend um das Fischerdorf Trewarthan aufs Papier zu bringen. Doch schnell gerät er in den Sog des rätselhaften Verschwindens der drei Leuchtturmwärter, die scheinbar in einer nebligen Nacht vom Erdboden verschluckt worden.
Wie bereits vor fünf Jahren klickt sich auch heute noch der Adventure-Freund Bild für Bild der Lösung des Rätsels entgegen.
Gesteuert wird die Spielfigur über den Cursor, der über Hotspots (Lupe, Werkzeug, Hand) oder über Szenenausgängen (Pfeile) sein Aussehen verändert. Die Hotspots allerdings sind vielfach gut versteckt, in der Dunkelheit, liegen äußerst eng nebeneinander oder befinden sich in der Nähe des Bildschirmrandes platziert. Manchmal erscheinen sie auch erst nach Entdeckung gewisser anderer Dinge oder dem Lösen von Rätseln. Freilich gibt es in dieser Director’s Cut Edition auch mehr Hotspots als in der Originalversion.
Rätsel gibt es in Lights Out verschiedene. Eine große Kategorie indes sind Code-Rätsel, die allerdings ohne ein wenig Nachdenken und Kombinieren nur schwer zu lösen sind. Oft steht der gesuchte Zahlencode auch in einem der vielen Tagebücher, die es alle durchzulesen gilt. Das Bildschirmlesen wird insgesamt zu häufig verlangt und schmälert den Spielspaß auf die Dauer.
Übrigens sollte man gleich von Beginn an ein paar Blatt Papier und einen Stift bereitlegen, es gibt einiges zu notieren und abzuzeichnen. Denn ohne Notizen geht gar nichts. Die Aufgaben entwickeln sich aus der Geschichte und sind für sich gesehen nicht schwierig. Knifflig ist eher das Aufstöbern der Rätsel, Wege und Gegenstände. Die Rätsel sind logisch nachvollziehbar, es gibt weder Action- noch Geschicklichkeitseinlagen, keine zeitabhängigen Rätsel und auch kein Labyrinth.
Auch ein paar neue Szenen, und die Möglichkeit mit Geistern interagieren zu können hat das Remake spendiert bekommen.
Bei der Grafik hat sich nicht viel getan. Die realistisch vorgerenderten Szenen sehen zwar gut aus, schocken 2010 aber keinen mehr! Gleiches gilt für die gesamte Szenerie mit ihren ausgearbeiteten Objekten, Schatten und Wasserreflektionen.
Neueinsteiger ohne Englischkenntnisse, die unbedingt die neue Fassung spielen wollen, werden sich vorerst etwas gedulden müssen, denn ursprünglich war der Director’s Cut lediglich als Teil einer Horror-Box für den UK-Markt vorgesehen. Eine deutsche Version wird erst im fortgeschrittenen Jahr 2010 erwartet.
Es ist zumindest diskutabel, ob es sinnvoll war nach nunmehr 5 Jahren eine erweiterte Ausgabe dieses Spiels herauszubringen. Innovationen, die das Spiel zusätzlich bereichern würden, bleiben aus, so dass es tatsächlich bei einer reinen Erweiterung der bisherigen Rätsel verbleibt. Für Spieler, die das Spiel noch nicht kennen, könnte sich der Kauf von Dark Fall: Lights Out – The Director’s Cut Edition durchaus lohnen, zumal es äußerst günstig angeboten wird. Besitzer der Originalversion sollten die Anschaffung jedoch überdenken.
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