Wir haben uns im Test dem „Modern War Pack“ von City Interactiv angenommen. Es handelt sich dabei um eine Sammlung von drei Eho-Shootern des polnischen Entwicklers, die allesamt die Kennzeichnung USK 18 tragen.
„Drei Tangos auf dem Dach, einer auf dem Hof!“ „Super Six-Four verstanden. Auf mein Zeichen. Drei, Zwei, Eins…“ – So oder so ähnlich klingt es, wenn es dem Terror an den Kragen geht. Ob es sich lohnt die Kampfstiefel anzuziehen und in die von Terroristen bedrohte Welt des Modern War Packs bestehend aus „Terrorist Takedown 2“, „SAS Secure Tomorrow“ und „Marine Sharpshooter 4“ von City Interactive einzutauchen erfahrt ihr in diesem Review.
Alle drei Teile stammen aus dem Jahr 2008, zählen also noch nicht wirklich zum alten Eisen. Es muss einen anderen Grund geben, warum sie in einem Bundle für knapp 10 Euro verkauft werden. Spielt die Grafik vielleicht eine Rolle? Dass sie nicht „State of the art“ ist, sollte klar sein. Allerdings stößt sie nur bei „Marine Sharpshooter 4“ besonders schwer auf. Das Spiel verwendet die mehr als veraltete Unreal Engine 2. Sie ist mehr funktionell als detailreich und verspielt. Dies äußert sich z.B. in der Vegetation: Bäume sehen zwar wie Bäume aus, doch kommt man ihnen näher, erkennt man einen Stamm mit sechs, sieben ineinander gesteckten flachen Texturen, die nicht schön anzusehen sind. Die übrige Umgebung scheint ebenfalls nur aus sich wiederholenden Texturen zu bestehen. Dies war vor 2 Jahren schon nicht mehr hinnehmbar, geschweige denn heute. Dass sich die eliminierten Gegner oft einfach in Luft auflösen, ist den Zensur-Regularien hierzulande geschuldet. Alle Titel wandeln auf einem schmalen Grat, da in Ihnen auf Menschen geschossen wird.
Die beiden übrigen Spiele haben da schon bessere Karten von ihren Programmierern ausgeteilt bekommen, zumindest in Puncto Grafik. Diese sollte den meisten aus dem Top-Titel F.E.A.R. bekannt sein. Jupiter-Ex-Engine nennt sich das Triebwerk, das jeden wieder aufatmen lässt, der zuerst Marine Sharpshooter 4 installiert, und angespielt hat. Die Texturen von Wänden oder Felsen sehen ordentlich aus, die Plastizität stimmt, die Explosionen überzeugen und heiße Luft verzerrt die sich hinter ihr befindlichen Objekte. Insgesamt wirkt die Umgebung jedoch zu sauber. Ein paar Flecken auf Kacheln und Wänden oder herumliegender Müll hier und da würden dem Ganzen etwas mehr Atmosphäre verleihen. Ebenso würde die kahle Gebirgslandschaft mit ein paar Sträuchern lebendiger wirken. Die Teamkameraden und gegnerische Kombattanten sind recht gut gelungen. Ihr Bewegungsablauf sieht recht realistisch aus und an den Uniformen lassen sich kleinere Täschchen, Gürtel und Knöpfe erkennen. Das gefällt. Ordentlich gekleidet und mit einem vollen Magazin kann sich nun jeder ambitionierte Verteidiger von Recht und Freiheit in den Kampf stürzen, solange er denn mindestens 18 Jahre alt ist, da das Bundle keine Jugendfreigabe bekommen hat.
Bei Terrorist Takedown 2 schlüpft man in die Rolle eines KSK-Soldaten mit der Aufgabe, Geiseln aus den Händen von Terroristen zu befreien. Deutsche Uniformen und Waffen, wie z.B. das G36 vermitteln den Eindruck ein Mitglied der bekannten Eliteeinheit zu sein. Diese scheint den Bösewichten dieser Welt jedoch nicht ganz so geläufig zu sein, denn ab und zu laufen sie planlos auf einen zu, ohne zu schießen, oder lassen den Spieler auf ein paar Meter an sich herankommen, bevor sie in irgendeiner Weise reagieren. Künstlich sind sie ja, jedoch nicht intelligent! Dieses Verhalten ist aber zum Glück nicht die Regel. Dennoch kann man von einer „Fantastischen KI der Gegner“, wie es so schön in der Pressemitteilung an die Redaktion geschrieben steht, nicht sprechen. Gut, Deckung suchen sie, wenn auf sie geschossen wird. Aber so fantastisch ist das nun auch nicht. Eher Standard, sowohl heute wie vor zwei Jahren.
Das Modern War Pack kostet nur 9,99 Euro, zu große Ansprüche sollte man jedoch nicht haben. Für den kleinen Spielehunger zwischendurch ist es jedoch bestens geeignet. Terrorist Takedown 2 und S.A.S. – Secure Tomorrow besitzen zusätzlich einen Multiplayermodus mit verschiedenen Spielmodi, die wir aber leider nicht testen konnten, da wir nur eine Version des Spieles hatten, und im Internet keine Server offen waren. Auf einer Lan-Party könnte das Bundle aber durchaus seine Anhänger finden.
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