Namco Networks America sorgte im März dieses Jahres für Nachschub im riesigen Gewimmel an iPhone-Spielereien. Man runderneuerte den alten Klassiker Galaga, eine Mischung aus Side-Scroller und Top-Down-Shooter. Und was haben wir davon?
Dieses Review soll’s nicht unbedingt richten, aber doch zumindest den Weg weisen. Direkt zu Anfang haben wir die Wahl zwischen dem Original-Modus und dem REMIX-Mode. Beide hab ich natürlich ausprobiert. Sprechen wir zunächst über den Modus, der die Nostalgie bewahrt.
Ich gehöre nicht zu denjenigen, die in den 1980ern Galaga gespielt haben, einfach deshalb, weil ich im Erscheinungsjahr erst das Licht der Welt erblickte. Gleichwie habe ich Spiele wie dieses später mal kennen gelernt und zumindest einige Vertreter wohl schätzen gelernt.
Galaga wird im Original-Modus hochkant gespielt. Man hat, wie im REMIX-Modus, die Wahl zwischen 3 unterschiedlichen Steuerungsvarianten. Diejenige mit virtuellen Buttons würde ich am wenigsten empfehlen. Die Steuerung via Bewegungssensor von iPhone und iPod Touch nur geübten Spielern und meine Wahl würde immer wieder auf den Schieberegler fallen. Er ist im unteren Bereich des Bildschirm angebracht. Man legt einfach den Finger drauf und verschiebt so lustig das eigene Raumschiff. Richtig – da war ja noch was. In dieser Variante eines Top-Down-Shooters ist, ähnlich wie in Space Invaders, die einzige Bewegungsfreiheit in der Horizontalen gegeben.
Die Grafik im der klassischen Ausführung von Galaga ist entsprechend retro. Auf dem Bildschirm verschiebt man gut sichtbar Haufen von Pixeln. Neben dem Verschiebebalken findet sich, anders als im REMIX-Modus, kein einziger Button, der zum Feuern gedacht ist. Stattdessen tippen wir einfach auf den Bildschirm, irgendwo in den Bereich der Spielumgebung. Aber egal, ob wir irgendwohin tippen oder auf einen spezillen Button, die Sensibilität lässt in beiden Modi zu wünschen übrig. Das liegt nicht zuletzt an der Haptik des Geräts. Für wirklich rapide Feuersalven müssen wir wohl oder übel andere Fingerbewegungen an den Tag legen als solche, die wir vom Knöpfchendrücken gewohnt sind.
Wunderbar aufgehübscht kommt der REMIX-Modus daher. Die Grafik wirkt zeitgemäßer, aber nicht übertrieben gut. Sie passt zum Genre. Und noch einen Unterschied gibt es: Im REMIX-Modus wird das iPhone im Landscape-Modus zum Spielgerät gemacht.
Es gibt mehrere Spielstufen, von denen eine jede nochmal in 5 Abschnitte unterteilt ist. Im jeweils fünften Abschnitt trifft man auf einen Endgegner. Doch prinzipiell sind diese nicht unbedingt eine Herausforderung zu nennen. Wer sich darauf konzentriert, das Feuermuster zu erkennen, kann ohne weiteres dem Bossgegner jederzeit ein Schnippchen schlagen. Was dann nur noch notwendig ist, ist ein bisschen Geduld.
Atmosphärisch ist Galaga REMIX in beiden Varianten durchaus in Ordnung. Sound und Grafik sind stimmig, in beiden Fassungen. Mit der Steuerung des eigenen Raumschiffs via Schieberegler wird Galaga REMIX aber beinahe schon ein wenig zu einfach. Der Arcade-Shooter von einst verkommt ein wenig zum „Button“-Masher von Heute. Interessanter ist da z. B. der Versuch von Studio Radiolaris, mit einem Musik-Sidescroller namens Radio Flare.
Galaga REMIX ist im App Store aktuell für 3,99 Euro zu haben. Eine Lite-Variante gibt es ebenfalls. Meiner Meinung nach verliert der Titel zu schnell an Reiz und deshalb sollte man vorher ausprobieren, ob man bereit ist, die Vollversion zu kaufen.
Update vom 29.1.2013: Mittlerweile gibt es auch keine Lite-Variante mehr dieses Spiels.
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