Nachdem die Meinungen zum Prequel eher durchwachsen waren, will es Square Enix noch einmal wissen: Mit Final Fantasy XIII-2 auf PlayStation 3 und Xbox 360 wird der Epos um Lightning und ihre Freunde fortgesetzt und diesmal soll alles besser werden. Ob Square Enix wirklich auf die Fans gehört hat, oder ob die Fehler des Vorgängers übernommen wurden, erfahrt ihr bei uns im Review!
Die Handlung des Games knüpft dort an, wo Final Fantasy XIII aufhörte: Der drohende Sturz der Welt Cocoon wurde im letzten Moment verhindert und alles scheint sich in Wohlgefallen aufgelöst zu haben. Wirklich alles? Mitnichten, denn obwohl sie gerade noch Teil der Feierlichkeiten war ist Protagonistin Lightning plötzlich verschwunden und alle außer ihrer Schwester Serah sind der festen Überzeugung, dass sie beim Fall Cocoons ums Leben gekommen sein muss. Drei Jahre nach den Ereignissen, die die Ordnung der Welt auf den Kopf gestellt haben, haben sich die Menschen wieder aufgerafft und angefangen ihr Leben in einen geregelten Gang zu bringen, doch von Lightning fehlt jede Spur. Als jedoch eines Tages ein mysteriöser Meteorit vom Himmel fällt, scheint das Gefüge der Zeiten und Dimensionen auseinanderzubrechen und diesmal liegt es an der jungen Serah der Sache auf den Grund zu gehen. An der Seite des Zeitreisenden Noel Kreiss beginnt für sie ein Abenteuer, das alles bisher Geschehene in den Schatten stellen soll…
Selbst als eingefleischter Final-Fantasy-Fan musste man zugeben, Final Fantasy XIII hatte durchaus einige Schwächen und musste vor allem wegen seiner linearen Storyline herbe Kritik einstecken. Von den 13 Kapiteln des Spiels fühlten sich die ersten 11 so an als würde man ein sehr langes Tutorial spielen, da man niemals die gewünschte Freiheit bekam, seine Charaktere nach eigenen Wünschen zu trainieren oder mal vom vorgegebenen Pfad abzuweichen. Anscheinend haben die Köpfe bei Square Enix auf die Fans gehört und tatsächlich, Final Fantasy XIII-2 ist in dieser Hinsicht das krasse Gegenteil seines Vorgängers.
Der Spielverlauf ist nicht nur nicht linear, ihr entscheidet selber was wann passieren soll! Das Spiel gliedert sich in einzelne Zeitepochen und verschiedene Orte, die, sobald ihr die passenden Portale entschlüsselt habt, jederzeit von euch besucht werden können. Die Reihenfolge, in der ihr die Aufgaben erledigt, bleibt euch dabei selber überlassen. Bei Bedarf könnt ihr die Portale sogar zurücksetzen und mit besserer Ausrüstung erneut meistern. Nur so könnt ihr letztendlich alle möglichen Enden des Spiels freischalten, denn wie dieses ausgeht liegt an euch und wird durch eure Antworten und Reaktionen in den Dialogsequenzen entschieden.
Das Kampfsystem wurde größtenteils aus dem Vorgänger übernommen inklusive des Rollen-Systems. Dieses mal müsst ihr euch allerdings nicht mehr so große Gedanken machen welche Charaktere ihr in eure Gruppe nehmt, um ein ausgewogenes Team zu erhalten, da ihr das Abenteuer lediglich mit Serah und Noel bestreitet, die bereits früh im Spiel Zugriff auf alle möglichen Rollen erhalten. Welche davon ihr den beiden allerdings zuordnen wollt, und wie ihr diese auflevelt, bleibt dabei euch überlassen: So könnt ihr aus dem Kämpfer Noel durchaus einen passiven Heiler machen, während die zarte Serah als Brecher mächtig Schaden verursacht. Damit ihr in euren Kämpfen allerdings nicht ganz so einsam seid, wird der dritte Platz im Team von einem Monster ausgefüllt. Während eurer Reise könnt ihr diese, durch effektives Bestreiten der Kämpfe und mit ein wenig Glück, für euer Team rekrutieren. Jedem Monster ist dabei eine der sechs Rollen zugeordnet wodurch die bereits aus dem ersten Teil bekannten Paradigmen (Verteilungen der Rollen, die während des Kampfes geändert werden können, um sich an die Umstände anzupassen) wieder vollständig genutzt werden können.
Dass Sound und Optik auch diesmal wieder höchsten Ansprüchen gerecht werden, ergibt sich bei einem Teil der Final-Fantasy-Reihe ja beinahe von selbst, da gerade in diesem Sektor stets auf Qualität gesetzt wurde und in diesem Teil setzt sich diese Tradition fort.
Natürlich kann man bei einem Spiel wie diesem als Final-Fantasy-Fan nicht wirklich objektiv bleiben, jedoch muss man Square Enix zugestehen, dass sie dieses Mal alles richtig gemacht haben, und aus ihren Fehlern gelernt: Wir bekommen eine dichte und fesselnde Story vorgesetzt, die trotz absolut nicht linearen Gameplays stets Sinn ergibt und uns vielfältige Blickwinkel auf neue und alte Charaktere und Schauplätze erlaubt. Zudem könnt ihr endlich wieder mit Menschen agieren, da es in Final Fantasy XIII-2 endlich wieder Städte zu erkunden gibt und sogar ein Vergnügungspark ist vorhanden, wie es ihn bereits in Final Fantasy VII gab. Das Spiel kommt sowohl für Xbox 360 und PlayStation 3 in dreierlei Editionen auf den Markt, einer regulären Version, der Limited Collector’s Edition, sowie der Crystal Edition, die mit unterschiedlich viel zusätzlichem Merchandise wie Artbooks, Soundtracks oder sogar einem T-Shirt daherkommen. Fans – auch die, die den Vorgänger eher mit kritischen Augen gesehen haben – dürfen beruhigt zugreifen, da der Charme der alten Teile aufgegriffen, und mit neuen Ideen gepaart wurde. Kaufen!
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