Autor:  15.07.2005, letztes Update: 30.12.2017
Wertung: 8.0

Battlefield 2 im Test: Wahrscheinlich ein Meisterwerk

Battlefield 2 - Screenshot
Battlefield 2 - Screenshot

Battlefield 2 im Test: Am 23. Juni war es soweit. Der lang ersehnte Nachfolger des Ego-Shooters stand in den Händlerregalen. Ob der neue Mehrspielertitel langfristig zu begeistern versteht, was der neue Commandermodus wirklich taugt und welche Verbesserungen der erste Patch bringt, haben wir in den letzten drei Wochen für Euch herausgefunden. Doch statt gleich am ersten Tag ein Review zu veröffentlichen, nahmen wir uns die Zeit den nunmehr dritten Teil der Battlefield-Reihe zu untersuchen.

Durch Sümpfe und Wüsten

Nachdem wir uns bereits erfolgreich durch die Demo von Battlefield 2 gespielt hatten und den Strand im Golf von Oman eroberten, war es nun an der Zeit, auch die restlichen elf Karten und mit China die dritte Kriegspartei in Augenschein zu nehmen.

Gekämpft wird zum einen in den engen Gassen orientalischer Städte (Strike at Karkand), den weiten Ebenen eines Flussdeltas (Zatar Wetlands) oder in den tiefen Schluchten des asiatischen Hochlands (FuShe Pass), dann wieder in den nebeligen Sümpfen Chinas (Songhua Stalemate). Alle Karten sind abwechslungsreich gestaltet. Keine Region gleicht der anderen. Dabei sind die Amerikaner die einzige Partei, die auf allen Karten vertreten ist. Die MEC (Koalition des Mittleren Ostens) nimmt auf sieben Karten an den Gefechten teil, während sich die Chinesen auf den restlichen fünf Karten ins Schlachtgetümmel stürzen. Jede der insgesamt zwölf Karten liegt in einer Variante für 16, 32 und 64 Spieler vor. Mit jeder Größe erweitert sich das Spielareal und es stehen mehr und zum Teil andere Fahrzeuge zur Verfügung. So muss man auf einer Karte für 16 Spieler auf Flugzeuge verzichten.

Mit dem Commander in der Schlacht

Der Commander ist aber nicht nur auf das Erteilen von Befehlen und das Versorgen und Unterstützen seiner Soldaten beschränkt. So kann er sich auch selber in die Schlacht stürzen, was von Vorteil sein kann. Schließlich sieht man vor Ort besser, was gerade gebraucht wird. Sollten sich mehrere Spieler für den Posten des Commanders bewerben, bekommt der ranghöchste Spieler den Zuschlag. Allerdings kann jeder andere Spieler gegen den Commander meutern. Wenn sich 50 Prozent des Teams dafür entscheiden, ist die Meuterei erfolgreich und der Chefsessel wechselt den Besitzer.

Kommunikation und Teamplay in Battlefield 2

Doch Squads und Commander sind nicht die einzigen Dinge, mit denen Dice das Teamplay fördert. Dank Voice Over IP kann man sich auch auf öffentlichen Servern mit den Mitgliedern seiner Squad absprechen, vorausgesetzt, dass man sich im Sprachgewirr auf einen gemeinsamen Nenner einigt. Als Squadleader kann man sich zusätzlich noch mit seinem Commander direkt in Verbindung setzen. Ohne Voice Over IP erfolgt die Kommunikation mit seinen Mitstreitern über zwei Kreismenüs. Per Taste „Q“ gibt man Teambefehle, wie „Bitte um Abholung“ oder „Brauche Munition“, und informiert seine Kameraden über Feindsichtungen. Per Taste „T“ gibt man Squadbefehle, wie „Hier angreifen“, und fordert Versorgungsgüter oder UAV-Drohnen an.

Teamplay wird bei Battlefield 2 nicht nur unterstützt, sondern auch belohnt. So bekommt man nicht nur Punkte für das Töten von Gegnern und das Einnehmen von Flaggen, sondern auch für jede Art von Hilfestellung, wie dem Heilen und Aufmunitionieren von Teamkollegen und dem Reparieren von Fahrzeugen. Selbst der Transport von Mitspielern zahlt sich auf Dauer aus. Bekommt man doch nach einer gewissen Zeit eine entsprechende Ehrenspange verliehen.

Rangkämpfe in BF2

Damit wären wir bei der wohl motivierendsten Neuerung in Battlefield 2, dem neuen Rangsystem. Wie bereits erwähnt, bekommt man für jede erfolgreiche Aktion im Spiel Punkte. Beim Erreichen einer bestimmten Punktzahl steigt man im Rang auf. Die erste Beförderung zum Private First Class erfolgt bei 500 Punkten. Die zweite zum Lance Corporal erreicht man bei 1000 Punkten. Der Sprung zum Corporal fällt mit ca. 10500 erforderlichen Punkten schon gewaltiger aus. Mit der Beförderung zum Lance Corporal darf man dann auch seine erste Zusatzwaffe freischalten. Für jede Klasse steht eine weitere Primärwaffe zur Wahl. So kann der Sanitäter später die L85A1, der Spec-Ops die G36C oder Scharfschütze die M95 einsetzen.

Auszeichnungen für eifrige Soldate

Ein weiterer Motivationsfaktor sind die zahlreichen Medaillen, Ehrenspangen und Ordensbänder, die man für besondere Verdienste auf dem Schlachtfeld erhält. Dabei machen Bronze, Silver und Gold Star für die jeweils drei besten Spieler einer Runde nur den Anfang. Leider kann man sich Punkte und Auszeichnungen nur auf den sogenannten Ranked Servern verdienen. Diese waren gerade in den ersten Tagen ständig voll. Teilweise dauerte die Suche nach einem freien Platz schon bis zu einer Stunde. Inzwischen sind die Ranked Server zahlreicher vertreten. Dennoch ist es gerade in den Abendstunden, also der Hauptspielzeit in unseren Breiten, nach wie vor schwer, einen freien Server zu finden. Anfangs erschwerte der sehr träge In-Game-Browser die Suche. Häufig zeigte dieser sogar fehlerhafte Pings von Null und falsche Serverbelegungen an. Diese und andere Fehler hat der inzwischen veröffentlichte Patch auf die Version 1.01 behoben.

Patchwork

Nur zwei Wochen nach Erscheinen von Battlefield 2 veröffentlichten DICE und Electronic Arts den ersten Patch. Das Update auf die Version 1.01 behob die ärgsten von den Fans bemängelten Fehler. So gab es mit dem In-game-Browser zunächst diverse Probleme. Angefangen bei fehlerhaften Serverangaben über träge Reaktionen beim Scrollen in der Liste bis hin zu Spielabstürzen war die gesamte Breite an möglichen Fehlern vertreten. Diese und andere Probleme wurden inzwischen behoben. Leider hat der erste Patch auch neue Fehler erzeugt. So führt die Version 1.01 auf manchen Servern zu einem sogenannten Memoryleak. Dabei schaufelt das Pogramm ständig Daten in den Arbeitsspeicher, selbst wenn keinerlei Betrieb auf dem Server ist. Dies hat zur Folge, dass der Speicher des Servers irgendwann voll ist und der Server zusammenbricht. Laut DICE wird inzwischen an einem Hotfix gearbeitet. Bis dieses veröffentlicht ist, empfiehlt EA den Serverbetreibern und Spielern auf die Version 1.00 zurück zu patchen, was allerdings nicht zwingend erforderlich ist, weil es sich bei dem Memoryleak um ein reines Serverproblem handelt und den Spieler selber nicht direkt betrifft.

Und noch ein Problem, welches mit dem Patch auftritt: Demos, die mit dem Battlerecorder unter Version 1.00 aufgezeichnet wurden, lassen sich mit der Version 1.01 nicht mehr abspielen.

Fazit

Mit Battlefield 2 ist DICE wahrlich ein Meisterwerk gelungen, wenngleich eines mit klitzekleinen Schönheitsfehlern. Die Grafik ist mit das Beste, was das Action-Genre derzeit zu bieten hat. Allerdings ist sie ein immenser Hardwarefresser. Jedoch läuft das Spiel mit runtergeschraubten Details auch auf schwächeren Rechnern flüssig. Und die marginal schlechtere Optik fällt im Eifer des Gefechts nicht auf. Die leichten Schwächen in der Balance zwischen Panzer und Antitank fallen kaum ins Gewicht. Denn mit einem guten Team lässt sich selbst der dickste Brocken knacken. Fantastisch ist den Designern das Belohnungssystem gelungen. Die Beförderungen und freischaltbaren Waffen, sowie erspielbaren Auszeichnungen motivieren ungemein. Für mich die klare Multiplayer-Referenz im Actionbereich. So, und ich hole mir jetzt erst mal meinen nächsten Orden.

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